Liste der Todesopfer im Komplex Gump

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 im Entstehen
Nr. Name des Opfers Wohnort Beruf Todestag Tötungsart tatverd. Mörder
1 Walenczyk Wilhelm Krappitz Hotel-
besitzer
21.06.1921 o.
22.06.1921
erschossen Adolf Gump
2 Karl Görlitz Görlitz Apotheker Juni/ Juli 1921 erschossen Josef Mussweiler
3 Stefan Stellmach Bismarckhütte Bürgermeister Juni/ Juli 1921 erschossen Josef Mussweiler
4 Thomas Gorelski Turawa   04.07.1921 erschossen Gump und Mussweiler
5 August Gora Turawa   04.07.1921 erschossen Gump und Mussweiler
6 Martin Halupczok Turawa   04.07.1921 erschossen Gump und Mussweiler
7 Valentin Bartzik Turawa   04.07.1921 erschossen Gump und Mussweiler
8 Franz Mucha Turawa   04.07.1921 erschossen Gump und Mussweiler
9 Bernhard Rossa Bierdzan Bauer 04.07.1921 erschossen Gump und Mussweiler
10 Kauert Freikorps Mitglied Btl. Östreicher Juni/ Juli 1921 erschossen Josef Mussweiler


Erläuterungen


Nr. 1: Sh. dazu: Schreiben vom 01.12.1921, Vernehmung Seirer, 1921,Vernehmung Stenzer, Vernehmung Dressel, 21.10.1921, Beschuldigtenvernehmung Dressel, 17.03.1922

Nr. 2,3 und 10: Am 30. Juni 1921 rückte die Nachrichtenzentrale Oberland nach Leobschütz ab. In der Kolonne wurden Karl Görlitz aus Görlitz in Schlesien, Apothekerlehrling in Gogolin und der Gemeindevorsteher Stephan Stellmach aus Bismarckhütte in Oberschlesien sowie ein gewisser und ein gewisser Kauert, angeblich Kommunist, früher Freiwilliger des Bataillons Oestreicher, mitgeführt. Sie wurden dann von Gump in einem Bagagewagen über Schönau nach Kleinbergau gebracht und mußten dort in einem Pferdestall übernachten.
Am andern morgen früh wurden sie auf der Straße nach Kasimir zu Fuß von Gump und einem gewissen Mußweiler (alias Weiland) aus Hamburg weitertransportiert. Nach etwa 10 Minuten wurden die Gefangenen links ab in den Wald geführt, von .Mußweiler erschossen und an der Mordstelle vergraben.
Görlitz verfügte vor seiner Ermordung, daß seine Braut sein Vermögen von 10 000 M. sowie das silberne Zigarettenetui, das er bei sich trug, erben sollte. Das Zigarettenetui hat sich jedoch Mußweiler angeeignet. („Münchener Post", 19. Oktober 1921.)

Major Horadam vom Oberland behauptete in seiner Berichtigung an die „Münchener Post": „Wenn Plünderer erschossen wurden, so geschah das auf Grund des vom Kommando verhängten Standrechts." Nach seiner Auffassung war also Oberland berechtigt, das Standrecht zu verhängen und als Richter und Strafvollstrecker zugleich zu fungieren.


Nr. 4-9 wurden am 16. Mai 1921 von Angehörigen des Selbstschutz Oberschlesien festgenommen. Die Leichen wurde am 13. September 1921 in einem Wald bei Königshuld, Kreis Oppeln gefunden

Quellen:

GStA PK, I. HA Rep. 84a Justizministerium, Nr. 54944
Gumbel, Vier Jahre politischer Mord
Wider den weißen Mord v. Paul Fröhlich
Bernhard Sauer: "Oberschlesien"
Denkschrift des Reichsjustizministers zu "Vier Jahre politischer Mord" von 1924 (enthalten in der 5. Ausgabe von Gumbel, Vier Jahre politischer Mord , 1980)