GStA PK, I. HA Rep. 84a Justizministerium, Nr. 54944
Detailinformationen
Datum
20.10.1921
Ort
München
Inhalt
Beglaubigte Abschrift
München, den 21. Oktober 1921 vorm. 8,30 Min
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Der wiederholt aus Polizeiarrest vorgeführte led. Techniker und Kraftfahrer Herr Wilhelm Dressel gibt auf entsprechenden Vorhalt an:
"Ich habe die bei meiner Vernehmung am 18.10. gemachten Angaben noch zu ergänzen. Ich gebe nunmehr zu, daß Adolf Gump im Juli heurigen Jahres einen Mann erschossen hat, der Wimmerl und Beulen im Gesichte hatte und blau und grün geschlagen war, in einem Walde zwischen Leschnitz-Stadt und Bahnhof Leschnitz auf höheren Befehl erschossen hat. Ich war bei der Erschießung anwesend. Der Mann wurde durch einen Pistolenschuß in den Kopf getötet. Ich war Zeuge der Erschießung, habe mich aber in keiner Weise direkt daran beteiligt. Einen Spaten führte ich nicht, sondern Gump bei sich. Ich trug den Spaten allerdings einige Zeit, übergab ihn dann aber dem Gump, der den der Erschossenen dann eingrub. Den Erschossenen kannte ich persönlich nicht, kann also nicht sagen, ob es sich um den Wirt Walenczyk handelt. Wie ich bereits bei meiner ersten Vernehmung angegeben habe, wurden mehrere Personen erschossen. Ich habe mich dabei nicht beteiligt. Bei der :Erschießung des vorgenannten Mannes bezw. vor derselben war ich mit Friedrich nicht zusammen. Ich traf ihn erst in Leschnitz. Friedrich war auch nicht Augenzeuge, der Erschießung. Es war in Oberschlesien damals das Standrecht verhängt und wurden deshalb Leute, die der Spionage oder des Verrats verdächtig waren, standrechtlich erschossen. Einen Kramml kenne ich, er war bei einem anderen Freikorps, bei welchen weiß ich nicht. Er kam dann später zu uns. ich habe ihn nur einmal reden hören, persönlichen Verkehr habe ich mit ihn nicht unterhalten. Im Übrigen beziehe ich mich auf die bereits von mir gemachten Angaben. Davon, daß sich der festgenommene Johann. der Bürsche (sic!) Hauptmanns v. Kessel war, an Erschießungen beteiligt hätte, ist mir nichts bekannt.
