Sachverhalte: Verschobene Dachziegel

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Hier soll gesammelt werden, was aus den erhaltenen Akten zu diesem Sachverhalt bekannt ist.

Was

Bei der Tatortbegehung durch die Gerichtskommission wurde festgestellt, daß die Dachziegel an zwei Stellen erst kürzlich verschoben worden waren. Der Oberamtsrichter Wiessner schrieb im Augenscheinsprotokoll klar, daß die Dachziegel an solchen Stellen zurück gezogen waren von wo aus sich der Hof bestens überblicken ließ.

Lokalisation

Die originale, von der Gerichtskommission angefertigte Tatortskizze hat sich nicht erhalten.
1951 wurde von Oberinspektor Venus eine Tatortskizze angefertigt, in der neben anderen Details auch die beiden Positionen der verschobenen Dachschindeln eingezeichnet sind.

Aktenfundstücke


Hinweis: Die Aktenfundstücke sind chronologisch in aufsteigender Reihenfolge angegeben. Je höher die Quellennummer, umso weiter ist diese Aussage zeitlich gesehen vom Tatgeschehen entfernt. Bitte beachten Sie dies bei der Einschätzung der Glaubwürdigkeit/Belastbarkeit der jeweiligen Quelle/Information.

  • "Bei der nochmaligen Besichtigung am 5.IV. ergab sich, daß auf dem Dache an 2 verschied. Stellen einmal auf dem Scheunendach u. das anderemal auf dem Hausdach je ein Dachziegel zurück gezogen worden war, so daß man von da aus den Hof übersehen konnte, bes. leicht war dies von der Stelle des Scheunendaches aus möglich. Diese Dachziegeln waren erst vor ganz kurzer Zeit zurück gezogen worden, das konnte man an der Färbung des weiter unten lieg. Ziegels deutlich erkennen. Soweit nämlich der zurückgezogene Ziegel den weiter unten liegenden Ziegel bedeckt gehabt hatte, war der weiter unten liegende Ziegel noch vollständig neu, schön hellrot u.nicht verwittert, während im übrigen die Ziegel die Farbe aufwiesen, wie sie eben ein Jahre hindurch dem Wetter u.dem Rauch ausgesetztes Ziegeldach zeigt. "[1]
  • " Bei der nochmaligen Besichtigung am 5.April 1922 wurde insbesondere bemerkt, dass auf dem Dach an 2 verschiedenen Stellen und zwar sowohl auf dem Scheunendach, wie auch auf dem Hausdach eine Dachziegel zurückgenommen war, sodass man von dort aus den Hof übersehen konnte. An der Färbung des weiter unten liegenden Ziegels war zu erkennen, dass diese Dachziegel erst vor kurzer Zeit zurückgezogen worden sein mussten, weil, soweit der zurückgezogene den weiter unten liegenden Ziegel bedeckt hatte, der unten liegende Ziegel vollständig neu und hellrot und unverwittert, im übrigen verfärbt und verwittert aussah. "[2]
  • " Es war ein Heuloch und in der Nähe waren offenbar die Dachschindeln zur Seite geschoben, damit er hat herübersehen können nach Gröbern. "[3]
  • "A= Ausguck - Dachschindel waren verschoben worden "[4]
  • "Die auf der Zeichnung mit x bezeichneten Stellen deuten an, wo die Dachziegel hochgehoben waren. "[5]
  • "Von einem Gerede, daß jemand durch die Dachluke geschaut habe, habe ich wohl gehört. Ich selbst habe aber diese Person nicht gesehen. Nicht erinnerlich ist mir, daß die Dachlucken gehoben worden waren. Wie gesagt, ich habe lediglich davon sprechen hören. "[6]
  • " Von verschobenen Dachplatten habe ich nichts gehört. Auch habe ich nicht gehört, dass aus den Dachluken jemand herausgeschaut hätte. "[7]
  • " Die Dachziegel auf dem Anwesen waren an vier Stellen hochgestellt, so dass die Täter nach allen vier Himmelsrichtungen Ausblick hatten. "[8]
  • " Unterstützt sollte das angeblich dadurch werden, dass man zwei Dachziegel aufgestellt fand, die den beiden Verbrechern dazu gedient haben sollen, nach anderen Besuchern des Hauses auszuspähen. "[9]

  • " beim Kamin wies das Dach eine Lücke auf, die dadurch entstanden sein müßte, daß die Eindringlinge mehrere Dachziegel ausgehoben hatten. Das vorgestreute Heu führte bis zu dieser Aushubstelle, von der aus, wie man nachträglich ausprobierte, man die im Vorgarten arbeitenden Personen genau übersehen und beobachten konnte. "[Z1]
  • "In der nächsten Nähe des Kamins waren einige Dachziegelabgehoben. "[Z2]
  • "Ferner waren Dachplatten aufgezogen, und zwar so, daß man auch den Eingang zum Hause beobachten konnte. "[Z3]

Quellen

[1]Bericht OAR Wiessner vom 06.04.1922
[2]Bericht Staatsanwalt Pielmayer 06.11.1926
[3]Georg Kerner am 27.11.1951
[4] Tatortskizze d. Kom,m. Venus von 1951
[5] Josef Schrätzenstaller am 17.12.1951
[6] Andreas Schwaiger am 17.12.1951
[7] Josef Schrittenlocher am 17.12.1951
[8] Aussage Heinrich Ney vom 20.03.1953
[9] Zusammenfassung von Heinz Ulrich 1953
[Z1] Augsburger Zeitung vom 08.04.1922
[Z2] Neuburger Anzeiger vom 14.04.1922
[Z3]Freie Presse Ingolstadt vom 15.04.1922