Personen: Gump Adolf: Unterschied zwischen den Versionen
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<br> | [[Personen: Gump Adolf | Adolf Gump ]] war das dritte Kind und der zweite Sohn des Korbmacherehepaars Anton und Rosalie Gump. Fünf seiner insgesamt zwölf Geschwister starben im Kindesalter. | ||
Mit den anderen Geschwistern, die alle mit wenig großem Zeitabstand zueinander geboren wurden, wuchs Adolf Gump in [[Orte: Karlskron|Karlskron]] auf.<br> | |||
<br> | Die Familie Gump besaß in Karlskron ein kleines Anwesen mit etwa 4-5 Tagwerk Grund. Dieses soll sich in der Nähe des örtlichen Gastwirts befunden haben. <br> | ||
Die Schule besuchte Adolf mit seinem Bruder in [[Orte: Karlskron|Karlskron]], das einzig nachteilige was ein ehemaliger Klassenkamerad über [[Personen: Gebrüder Gump|Adolf und seinen Bruder Anton]] 1952 sagen konnte, war, dass die beiden gerne mal die Schule schwänzten. | |||
Nach dem Tod der Mutter Rosalia, die am 30.07.1906 an den Folgen ihrer letzten Geburt starb, war Anton Gump sen. gezwungen sein Anwesen in Karlskron wegen Überschuldung zu verkaufen. Es soll sich dabei um Schulden beim Gastwirt Scholl gehandelt haben, die er mit dem Anwesen beglichen hatte, nachdem der Gastwirt vermutlich auf Zahlung drängte (Auskunft Josef Einmüller v. Karlskron am 18.04.1952)<br> | |||
Gump senior verzog daraufhin mit der jüngsten Tochter [[Personen: Gump Rosalie | Rosalie]] und Sohn Adolf in die Freisinger Gegend, wo er dem [[Korbmacher und deren Lebensumstände|Korbmachergewerbe]] nachging und die Region bereiste.<br> | |||
'''Mütterliche Seite<br>''' | |||
Adolfs Mutter, Rosalia eine geborene Kügler wurde am 27.01.1864 als Tochter des Korbmachers Martin Kügler geboren.<br> | |||
'''Väterliche Seite<br>''' | |||
Anton Gump, geboren am 10.01.1859 war der Sohn des Kolonisten Sebastian Gump, eines Cousins von [[Personen: Gump Ferdinand|Ferdinand Gump]] und Stief-bzw. Halbcousin von [http://de.wikipedia.org/wiki/Donaumoosr%C3%A4uber Eduard Gänswürger]. <br> | |||
Einer Aussage des Sohns [[Personen: Gump Anton | Anton junior]] zufolge, wurde dieser mit 13 1/2 Jahren aus dem Hause geworfen, „weil er kein echter Gump war“. Ein echter Gump dagegen war der [[Personen: Gump Ferdinand|Ferdinand Gump]]. Hier lässt sich die Persönlichkeit des Vaters Anton Gump sen. erahnen, der 1906/1907 beim Umzug nach Freising den etwa 18 Jahre alten Adolf mitnahm und der ebenfalls in früheren Jahren mit der Polizei Bekanntschaft machte. <br> | |||
*März 1877: Verurteilung Anton Gump senior zu 6 tägiger Haft wegen groben Unfugs, sowie 4 Tagen Gefängnis wegen Körperverletzung und 14 Tagen Gefängnis wegen Diebstahls<br> | |||
*22.04.1878: Anton Gump Senior nimmt im Wirtshaus von Aschelsried an einem Verbrechen gegen die öffentl. Ordnung (Landfriedensbruch) teil -> Einlieferung in das Landgerichtsgefängnis Ingolstadt<br> | |||
In einem [[Dokumente: 1952-05-02 Bericht der Landpolizei zum Tatverdacht Gump|Bericht vom 02.05.1952]] ist zum Sachverhalt noch zu lesen, daß die Familie in Karlskron gefürchtet war und in keinem guten Ruf stand, der Vater galt als Raufbold, der sich dem Trunke hingegeben hatte. Der Vater Anton Gump sen. wurde 1907 vom Amtsgericht Neuburg wegen Trunksucht entmündigt. Er und Adolf Gump zogen von 1907 bis 1909 im Lande umher, ohne dass es dem Vormundschaftsgericht Neuburg möglich gewesen wäre, ihren Aufenthaltsort feststellen lassen zu können (Ag.Neuburg: VV 1907/258). | |||
Adolf Gump nahm am ersten Weltkrieg teil und ging danach zurück zu seinem Vater nach Kirchdorf bei Freising. Er hat sich im Frühjahr 1919 zum Freikorps Epp gemeldet, und wurde damit in die vorläufige bayerische Reichswehr übernommen. 1920/21 meldete er sich in München beim Gauleiter des Freikorps Oberland [https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Horadam Ernst Horadam] und wurde zu den Kämpfen nach Oberschlesien entsandt.<br> | |||
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In Oberschlesien nahm er mind. am 3. Aufstand teil. Gump gehörte dort eigentlich der Nachrichtenzentrale der „Gruppe Süd“ des Freikorps Oberland an, nachdem aber aufgrund eines Zerwürfnisses der Leitungen die Kriminalabteilung Fischer gegründet wurde, wurde Gump in diese übernommen, und beging zusammen mit weiteren Mitgliedern ([[Personen: Dreßel Wilhelm | Wilhelm Dreßel]] aus [[Orte: Augsburg|Augsburg]], [[Personen: Musweiler Wilhelm | Wilhelm Musweiler]] alias Weiland aus Hamburg und einem früheren Kriminalinspektor [[Personen: Friedrich Ernst| Ernst Friedrich]] alias Fischer aus Magdeburg) abseits des Kampfgeschehens Straftaten bis hin zu [[Liste der Todesopfer im Komplex Gump|Morden]].<br> | |||
[[Ermittler: Reingruber Georg | Georg Reingruber]] schrieb Gump am 09.04.1922 zur Fahndung aus, was jedoch ohne Erfolg blieb.<br> | [[Ermittler: Reingruber Georg | Georg Reingruber]] schrieb Gump am 09.04.1922 zur Fahndung aus, was jedoch ohne Erfolg blieb.<br> | ||
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In den folgenden Jahren zog Gump als Korbmacher durchs Donaumoos. Die meiste Zeit wurde er von seiner Lebensgefährtin [[Personen: Schindler Magdalena | Magdalena Schindler]] begleitet, die in dieser Zeit drei Kinder von Adolf bekommen hatte. Die letzte Schwangerschaft endete aber mit | In den folgenden Jahren zog Gump als Korbmacher durchs Donaumoos. Die meiste Zeit wurde er von seiner Lebensgefährtin [[Personen: Schindler Magdalena | Magdalena Schindler]] begleitet, die in dieser Zeit drei Kinder von Adolf bekommen hatte. Die letzte Schwangerschaft endete aber mit einem Abgang.<br> | ||
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1942 meldete er sich mit 52 Jahren freiwillig zum Militär, nach mehreren altersbedingten Abweisungen wurde er doch noch zu einem Landesschützen-Bataillon (3. Komp. Landesschützen-Bataillon 806 Tauberbischofsheim) in der Nähe von Würzburg eingezogen, wo er ein Gefangenenlager zu bewachen hatte. Er starb 1944 in einem Reservelazarett. Seine Todesumstände sind ungeklärt, offizielle Begründung für den Tod war ein Fahrradunfall, andere zweifelten dieses aufgrund der schweren Kopfverletzungen an und vermuteten, dass Gump von französischen Kriegsgefangenen erschlagen wurde.<br> | 1942 meldete er sich mit 52 Jahren freiwillig zum Militär, nach mehreren altersbedingten Abweisungen wurde er doch noch zu einem Landesschützen-Bataillon (3. Komp. Landesschützen-Bataillon 806 Tauberbischofsheim) in der Nähe von Würzburg eingezogen, wo er ein Gefangenenlager zu bewachen hatte. Er starb 1944 in einem Reservelazarett. Seine Todesumstände sind ungeklärt, offizielle Begründung für den Tod war ein Fahrradunfall, andere zweifelten dieses aufgrund der schweren Kopfverletzungen an und vermuteten, dass Gump von französischen Kriegsgefangenen erschlagen wurde.<br> |
Aktuelle Version vom 9. März 2025, 20:49 Uhr
Allgemeines

Name
Adolf Gump
Geboren
04.12.1889 in Karlskron
Gestorben
29.02.1944 in Würzburg
Eltern
Vater: Gump Anton
Mutter: Rosalie Gump, geb. Kügler, †30.07.1906
Geschwister
Kreszenz Maier, geb. Gump, *12.05.1886 - †20.10.1941 in Augsburg
Anton Blasius Gump, *11.06.1887 - †01.08.1960
Alfons Gump, *27.01.1891 - † unbekannt (verstarb wahrscheinlich auf den Reisen seiner Eltern).
Blasius Gump, *26.03.1893 - †29.04.1918
Florentine Liebl, geb. Gump, *10.07.1894 in Abens
Eva Bühlmaier, geb. Gump, *13.10.1896
Anna Heimer, geb. Gump *12.05.1898
Theresia Gump *17.08.1900 - †28.08.1900
Maria Gump *06.10.1901 - †22.12.1901
Rosalie Gump *01.12.1902
Sebastian Gump *06.05.1904 - †11.05.1904
Petronilla Gump *02.07.1906 - †25.07.1906
Verheiratet mit
1. Ehe: Gertrud Gump, gesch./verw. König, geb. Finsterer, *11.10.1899 in Herrsching,
Die Scheidung vor dem Landgericht München II war am 07.03.1934
2. Ehe: Heirat im Jahre 1935, Salome Gump, geb. Bilgeri, *07.05.1904 in Schweinebach
Kinder
Kinder mit Magdalena Schindler:
Adolf Schindler *1924
Rudi Schindler
Florentine Schindler
Kinder mit Salome Gump:
Mindestens 1 Kind.
Leben/Beruf
Familiäres
Adolf Gump war das dritte Kind und der zweite Sohn des Korbmacherehepaars Anton und Rosalie Gump. Fünf seiner insgesamt zwölf Geschwister starben im Kindesalter.
Mit den anderen Geschwistern, die alle mit wenig großem Zeitabstand zueinander geboren wurden, wuchs Adolf Gump in Karlskron auf.
Die Familie Gump besaß in Karlskron ein kleines Anwesen mit etwa 4-5 Tagwerk Grund. Dieses soll sich in der Nähe des örtlichen Gastwirts befunden haben.
Die Schule besuchte Adolf mit seinem Bruder in Karlskron, das einzig nachteilige was ein ehemaliger Klassenkamerad über Adolf und seinen Bruder Anton 1952 sagen konnte, war, dass die beiden gerne mal die Schule schwänzten.
Nach dem Tod der Mutter Rosalia, die am 30.07.1906 an den Folgen ihrer letzten Geburt starb, war Anton Gump sen. gezwungen sein Anwesen in Karlskron wegen Überschuldung zu verkaufen. Es soll sich dabei um Schulden beim Gastwirt Scholl gehandelt haben, die er mit dem Anwesen beglichen hatte, nachdem der Gastwirt vermutlich auf Zahlung drängte (Auskunft Josef Einmüller v. Karlskron am 18.04.1952)
Gump senior verzog daraufhin mit der jüngsten Tochter Rosalie und Sohn Adolf in die Freisinger Gegend, wo er dem Korbmachergewerbe nachging und die Region bereiste.
Mütterliche Seite
Adolfs Mutter, Rosalia eine geborene Kügler wurde am 27.01.1864 als Tochter des Korbmachers Martin Kügler geboren.
Väterliche Seite
Anton Gump, geboren am 10.01.1859 war der Sohn des Kolonisten Sebastian Gump, eines Cousins von Ferdinand Gump und Stief-bzw. Halbcousin von Eduard Gänswürger.
Einer Aussage des Sohns Anton junior zufolge, wurde dieser mit 13 1/2 Jahren aus dem Hause geworfen, „weil er kein echter Gump war“. Ein echter Gump dagegen war der Ferdinand Gump. Hier lässt sich die Persönlichkeit des Vaters Anton Gump sen. erahnen, der 1906/1907 beim Umzug nach Freising den etwa 18 Jahre alten Adolf mitnahm und der ebenfalls in früheren Jahren mit der Polizei Bekanntschaft machte.
- März 1877: Verurteilung Anton Gump senior zu 6 tägiger Haft wegen groben Unfugs, sowie 4 Tagen Gefängnis wegen Körperverletzung und 14 Tagen Gefängnis wegen Diebstahls
- 22.04.1878: Anton Gump Senior nimmt im Wirtshaus von Aschelsried an einem Verbrechen gegen die öffentl. Ordnung (Landfriedensbruch) teil -> Einlieferung in das Landgerichtsgefängnis Ingolstadt
In einem Bericht vom 02.05.1952 ist zum Sachverhalt noch zu lesen, daß die Familie in Karlskron gefürchtet war und in keinem guten Ruf stand, der Vater galt als Raufbold, der sich dem Trunke hingegeben hatte. Der Vater Anton Gump sen. wurde 1907 vom Amtsgericht Neuburg wegen Trunksucht entmündigt. Er und Adolf Gump zogen von 1907 bis 1909 im Lande umher, ohne dass es dem Vormundschaftsgericht Neuburg möglich gewesen wäre, ihren Aufenthaltsort feststellen lassen zu können (Ag.Neuburg: VV 1907/258).
Adolf Gump nahm am ersten Weltkrieg teil und ging danach zurück zu seinem Vater nach Kirchdorf bei Freising. Er hat sich im Frühjahr 1919 zum Freikorps Epp gemeldet, und wurde damit in die vorläufige bayerische Reichswehr übernommen. 1920/21 meldete er sich in München beim Gauleiter des Freikorps Oberland Ernst Horadam und wurde zu den Kämpfen nach Oberschlesien entsandt.
In Oberschlesien nahm er mind. am 3. Aufstand teil. Gump gehörte dort eigentlich der Nachrichtenzentrale der „Gruppe Süd“ des Freikorps Oberland an, nachdem aber aufgrund eines Zerwürfnisses der Leitungen die Kriminalabteilung Fischer gegründet wurde, wurde Gump in diese übernommen, und beging zusammen mit weiteren Mitgliedern ( Wilhelm Dreßel aus Augsburg, Wilhelm Musweiler alias Weiland aus Hamburg und einem früheren Kriminalinspektor Ernst Friedrich alias Fischer aus Magdeburg) abseits des Kampfgeschehens Straftaten bis hin zu Morden.
Georg Reingruber schrieb Gump am 09.04.1922 zur Fahndung aus, was jedoch ohne Erfolg blieb.
In den folgenden Jahren zog Gump als Korbmacher durchs Donaumoos. Die meiste Zeit wurde er von seiner Lebensgefährtin Magdalena Schindler begleitet, die in dieser Zeit drei Kinder von Adolf bekommen hatte. Die letzte Schwangerschaft endete aber mit einem Abgang.
1942 meldete er sich mit 52 Jahren freiwillig zum Militär, nach mehreren altersbedingten Abweisungen wurde er doch noch zu einem Landesschützen-Bataillon (3. Komp. Landesschützen-Bataillon 806 Tauberbischofsheim) in der Nähe von Würzburg eingezogen, wo er ein Gefangenenlager zu bewachen hatte. Er starb 1944 in einem Reservelazarett. Seine Todesumstände sind ungeklärt, offizielle Begründung für den Tod war ein Fahrradunfall, andere zweifelten dieses aufgrund der schweren Kopfverletzungen an und vermuteten, dass Gump von französischen Kriegsgefangenen erschlagen wurde.
Als Todesursache wurde auf der Verlustkarte folgendes vermerkt:
Tag, Stunde, Ort u. Art des Verlustes: | 29.2.44 8.45 Uhr Res.Laz. Würzburg I |
verstorben: | Schädelverletzung Fahrrad-Unfall Fissur a. li. Schläfenbein Hirnblutung Verdacht auf Schädelbasisbruch |
Da Gump heute auf dem Kriegerfriedhof des Münchner Waldfriedhofes, Reihe 99 - Grab 1, begraben liegt, muss es eine Umbettung gegeben haben. Was, nach dem folgenden Artikel, vorstellbar wäre: http://www.muenchen.de/Rathaus/rgu/friedhof_bestattung/grossfriedhoefe/waldfriedhof/205529/index.html
Einen Beleg dafür gibt es jedoch nicht.
Adolf Gump wurde zunächst in Tünzhausen bestattet, später (nach 1952) aber auf die Kriegsgräberstätte am Waldfriedhof nach München
verlegt, seine Witwe hatte dieser Umbettung zugestimmt.
Beitrag zu Adolf Gump mit Foto des Gedenksteins auf der Seite: find a grave
Wohnort(e)
Karlskron, Kranzberg, Würzburg, Schönbichl, Göttschlag
Kriegsdienst
(in Bearbeitung)
Wichtige Einträge in den Kriegsstammrollen (Quelle: Ancestry)
| |
Dienstgrad | Pionier, Gefreiter - später: Unteroffizier, Sergeant |
Vor- und Zunamen | Adolf Gump |
Religion | katholisch |
Ort/ Datum der Geburt | Karlskron Bez. Amt Neuburg / 04.12.1889 |
Lebensstellung/ Wohnort | Korbmacher |
Vor- und Familiennamen d. Ehegattin Zahl der Kinder Familienstand |
--- --- ledig |
Vor- und Familiennamen d. Eltern Wohnort Stellung |
Anton und Rosalie (+) Gump Kirchdorf bei Freising Korbmacher |
Gestalt/ Besondere Kennzeichen | keine Angaben |
Dienstverhältnisse | vor der Mobilmachung: 20.09.1910-22.09.1912: 01. Pionierbataillon, 01. Kompanie (Freiwilliger) |
Orden/ Auszeichnungen | 26.06.1916: Preußisches-Eisernes-Kreuz, 2. Klasse 09.07.1917:Militärisches-Verdienkreuz mit Krone und Schwertern, 3. Klasse
|
Gefechte/Leistungen | 10.08.1914-13.08.1914: Gefechte bei Badonviller
18.08.1914-19.08.1914: Gefechte bei Saarburg |
Führung Strafen |
sehr gut keine |
Bemerkungen | Ist berechtigt Edelweiß zu tragen Ist milit. mit Gewehr 98 als Feld-Pionier ausgebildet 27.09.1914 verwundet bei Soyecourt, rechtes Handgelenk durch Schrappnelle 30.09.1914 ins Lazarett Recklinghausen überwiesen 18.06.1916 verwundet, ins Etappen-Lazarett Carignan, 17.07.1916 zurück Hat Anspruch auf Nachzahlung seiner Treueprämie für 5 Monate (1. Juli - 25. November 1919) Selben Jahres. Laut Befehl Nummero 30 vom 17. 11. 19 Nummero 505 f. |
Für Adolf Gump finden sich momentan 7 Aktenvermerke, die seinen Kriegsdienst dokumentieren. In obiger Tabelle sind die wichtigsten Informationen über ihn zusammengetragen.
Verbindung zum Mordfall Hinterkaifeck
Georg Reingruber schrieb im April 1922 Adlof Gump zur Fahndung aus.
Staatsanwalt Dr. Andreas Popp verdächtiget Adolf und Anton Gump des Mordes an den Hinterkaifecker. Er war der Meinung, dass Adolf Gump der Vater des Josef Gruber *07.09.1919 ist, Josef war der Sohn von Viktoria Gabriel, beide wurden am 31.03.1922 auf Hinterkaifeck getötet.
Kreszenz Maier, geb. Gump, teilte kurz vor ihrem Tod dem Priester Anton Hauber mit, dass ihre Brüder Anton und Adolf Gump die Mörder von Hinterkaifeck seien. Sie hatte dies vorher auch schon dem Pfarrer August Ritzl von St. Pankratius in Augsburg gegenüber behauptet, in dessen Pfarrei Hauber als Kaplan wirkte. Beide Geistliche gingen nicht zur Polizei.
1953 erschien in der Weltbildzeitung ein ausführlicher Bericht zu dieser Gegebenheit.
Staatsanwalt Dr. Andreas Popp hatte dies bezüglich einige Vernehmungen vorgenommen / vornehmen lassen:
Aussage der Schwester Anna Heimer vom 08.05.1952,
Aussage der Schwester Florentine Liebl vom 08.05.1952,
Aussage des Bruders Anton Gump vom 10.05.1952,
Aussage der Ehefrau des Anton Gump vom 28.05.1952,
Aussage der Lebensgefährtin Magdalena Schindler vom 02.05.1952,
Vernehmung der Katharina Hartl
Vernehmung seiner Witwe Salome Schmid vom 21.05.1952
Aus dem Personenregister von unserer Homepage:
Adolf Gump hat am 1. Weltkrieg teilgenommen, ist 1918 zu seinem Vater nach Kranzberg bei Freising heimgekehrt. Er hat sich im Frühjahr 1919 zum Freikorps Oberland gemeldet. Zusammen mit drei anderen Männern bildete er ein “Rollkommando für Spezialaufgaben” innerhalb des Freikorps, das verschiedene Fememorde in Bayern ausführen sollte. Der Mord an dem USPD Politiker Gareis soll auf sein Konto. Im Anschluss an diesen Mord verabschiedete er sich mit dem Freikorps Oberland nach Oberschlesien, wo er im Zuge des “Kampfes um den Annaberg” 1921 neun Bauern tötete. (Siehe allmystery.de, S.128, Beitrag von ´oldschool70´ vom 18.05.07, 10.15h und Seite 265 im Buch "Der Mordfall Hinterkaifeck" von Peter Leuschner)
Zeugen gegenüber hat er sich mit diesen Morden gebrüstet, am 9.4.1922 hat Kriminaloberinspektor Reingruber deshalb wegen neunfachen Mordes nach ihm fahnden lassen.
Adolf Gump war als Unteroffizier beim 100.000 Mann Heer in Ingolstadt, wo er 1923 ausschied und als Korbflechter durchs Land zog. 1942 meldete er sich mit 52 Jahren freiwillig zum Militär, nach mehreren altersbedingten Abweisungen wurde er doch noch zu einem Landesschützen-Bataillon in der Nähe von Würzburg eingezogen, wo er ein Gefangenenlager zu bewachen hatte. Er starb 1944 in einem Reservelazarett. Seine Todesumstände sind ungeklärt, offizielle Begründung für den Tod war ein Fahrradunfall, andere zweifelten dieses aufgrund der schweren Kopfverletzungen an und vermuteten, dass Gump von französischen Kriegsgefangenen erschlagen wurde.
Ihm wurde von Staatsanwalt Dr. Popp ein Verhältnis mit Viktoria Gabriel nachgesagt, ohne dass hierfür Anhaltspunkte bekannt sind. StA Dr. Popp hielt ihn auch für den Vater des kleinen Josef.
Sein Grab befindet sich in der Kriegsgräberstätte des Münchner Waldfriedhofes - Reihe 99 - Grab 1.
Weiteres
Der Stammbaum der Familie Gump:
