Dokumente: 1953-01-15 Bericht Herrnreiter: Unterschied zwischen den Versionen

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ähnlich wie Benefiziat Hauber. Er konnte sich an die Namen Gump und den Heimatort Karlskron derselben erinnern.<br>
ähnlich wie Benefiziat Hauber. Er konnte sich an die Namen Gump und den Heimatort Karlskron derselben erinnern.<br>
Hauber und Ritzl, die nicht wußten, daß Maier beiden dasselbe Geheimnis anvertraut hatte, gaben übereinstimmend an, daß die Kranke damals einen geistig normalen Eindruck gemacht habe.<br><br>
Hauber und Ritzl, die nicht wußten, daß Maier beiden dasselbe Geheimnis anvertraut hatte, gaben übereinstimmend an, daß die Kranke damals einen geistig normalen Eindruck gemacht habe.<br><br>
Im Zuge der nun einsetzenden Ermittlungen wurde festgestellt, daß Adolf Gump am 29.2.1944 in Würzburg verstorben ist, wobei er angeblich von Kriegsgefangenen erschlagen worden sein soll, während Anton Gump in Ingolstadt wohnt. Beide Brüder, wie auch deren Vater, wurden als brutal und rauflustig geschildert; Anton Gump gilt darüber hinaus noch als verschlossener und undurchsichtiger Charakter, der von seinem jeweiligen Arbeitskameraden durchwegs gemieden wurde.<br><br>
Im Zuge der nun einsetzenden Ermittlungen wurde festgestellt, daß Adolf Gump am 29.2.1944 in Würzburg verstorben ist, wobei er angeblich von Kriegsgefangenen erschlagen worden sein soll, während Anton Gump in [[Orte: Ingolstadt|Ingolstadt]] wohnt. Beide Brüder, wie auch deren Vater, wurden als brutal und rauflustig geschildert; Anton Gump gilt darüber hinaus noch als verschlossener und undurchsichtiger Charakter, der von seinem jeweiligen Arbeitskameraden durchwegs gemieden wurde.<br><br>
Zur Tatzeit unterhielt Adolf Gump mit der ledigen landwirtschaftlichen Arbeiterin [[Personen: Schindler Magdalena | Magdalena Stampfl]], nun verheiratete Schindler aus Thalhausen (Lkrs. Freising) ein Liebesverhältnis. Beide zogen durchs Land und bestritten ihren Lebensunterhalt durch Korbmachen und aus Diebstählen. Magdalena Schindler ist noch am Leben und konnte – allerdings ohne besonderes Ergebnis – vernommen werden. Anton Gump stand Ende März bis Anfang April 1922 bei der Firma Despag in Ingolstadt in Arbeit. Wie dort festgestellt werden konnte, arbeitete der Betrieb damals kurz, sodaß durchaus die Möglichkeit besteht, daß in den letzten Tagen der Woche nicht gearbeitet wurde.<br><br>
Zur Tatzeit unterhielt Adolf Gump mit der ledigen landwirtschaftlichen Arbeiterin [[Personen: Schindler Magdalena | Magdalena Stampfl]], nun verheiratete Schindler aus Thalhausen (Lkrs. Freising) ein Liebesverhältnis. Beide zogen durchs Land und bestritten ihren Lebensunterhalt durch Korbmachen und aus Diebstählen. Magdalena Schindler ist noch am Leben und konnte – allerdings ohne besonderes Ergebnis – vernommen werden. Anton Gump stand Ende März bis Anfang April 1922 bei der Firma Despag in Ingolstadt in Arbeit. Wie dort festgestellt werden konnte, arbeitete der Betrieb damals kurz, sodaß durchaus die Möglichkeit besteht, daß in den letzten Tagen der Woche nicht gearbeitet wurde.<br><br>
Da nach dem oben Gesagten hinreichender Tatverdacht gegen Anton Gump gegeben, die Möglichkeit einer Verjährungsunterbrechung sehr wahrscheinlich war und zu befürchten stand, daß Anton Gump bei Bekanntwerden des gegen ihn aufgetauchten Tatverdachts Verdunklungshandlungen vornehmen, insbesondere mit der Zeugin Schindler in Verbindung treten werde, wurde am 3.5.1952 gegen ihn Haftbefehl erwirkt, der am 7.5.192 in Vollzug gesetzt wurde.<br><br><br>
Da nach dem oben Gesagten hinreichender Tatverdacht gegen Anton Gump gegeben, die Möglichkeit einer Verjährungsunterbrechung sehr wahrscheinlich war und zu befürchten stand, daß Anton Gump bei Bekanntwerden des gegen ihn aufgetauchten Tatverdachts Verdunklungshandlungen vornehmen, insbesondere mit der Zeugin Schindler in Verbindung treten werde, wurde am 3.5.1952 gegen ihn Haftbefehl erwirkt, der am 7.5.192 in Vollzug gesetzt wurde.<br><br><br>
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