Aussagen: 1951-12-17 Schwaiger Andreas: Unterschied zwischen den Versionen

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"Ich bin seit meiner Geburt in Gröbern wohnhaft. Die Familie [[Familie Gruber | Gruber und Gabriel]] von [[Hinterkaifeck | Hinterkaifeck]] waren mir gut bekannt. Ich bin sehr oft nach Hinterkaifeck gekommen, nachdem wir dort beim Dreschen ausgeholfen haben und die Grubers auch bei uns verkehrt haben. Ich kenne das [[Der Hof Hinterkaifeck | Anwesen]] Gruber daher sehr gut. Die Grubers holten bei uns auch das Bier.<br>
"Ich bin seit meiner Geburt in Gröbern wohnhaft. Die Familie [[Familie Gruber | Gruber und Gabriel]] von [[Hinterkaifeck | Hinterkaifeck]] waren mir gut bekannt. Ich bin sehr oft nach Hinterkaifeck gekommen, nachdem wir dort beim Dreschen ausgeholfen haben und die Grubers auch bei uns verkehrt haben. Ich kenne das [[Der Hof Hinterkaifeck | Anwesen]] Gruber daher sehr gut. Die Grubers holten bei uns auch das Bier.<br>
Wenn ich über nähere Einzelheiten gefragt werden, die die Mordsache Hinterkaifeck betreffen, so kann ich folgendes angeben:<br>
Wenn ich über nähere Einzelheiten gefragt werden, die die Mordsache Hinterkaifeck betreffen, so kann ich folgendes angeben:<br>
Ich war am Dienstag, den 4.4.1922, mit dem Zusammenrechen auf der Wiese hinter meinem Anwesen beschäftigt. Nachmittags gegen 4 Uhr habe ich von Hinterkaifeck her die Kinder des Bauern [[Personen: Schlittenbauer Lorenz | Schlittenbauer Lorenz]] kommen sehen. Beim Näherkommen erzählten sie mir, da0 man in Hinterkaifeck alle erschlagen habe. Daraufhin habe ich meine Arbeit unterbrochen und begab mich mit meiner Schwester [[Personen: Schwaiger Franziska | Franziska Schwaiger]] und mit meiner seinerzeitigen Dienstmagd nach Hinterkaifeck. Als ich in Hinterkaifeck ankam, traf ich die Gröberner Bauern Schlittenbauer Lorenz, den Bauern [[Personen: Sigl Jakob | Jakob Siegl]] [Anm.: richtig: Sigl] und den Bauern [[Personen: Pöll Michael | Pöll]]. Auch sie erzählten mir, daß alle tot seien. Wie ich schon erwähnt habe, war dies am 4.4.1922 gegen 16.00 Uhrnachmittags. Schlittenbauer, Siegl, Pöll und ich gingen dann in die Scheune und sahen vor der Türe, die zur Futterkammer führte, die Leiche des [[Personen: Gruber Andreas | Bauern Gruber]], [[Personen: Gruber Cäzilia | dessen Ehefrau]] und der [[Personen: Gabriel Viktoria | Witfrau Gabriel]] liegen. Die Scheune haben wir durch das Tor, welches neben dem Motorenhaus sich befindet, betreten. Die Leichen waren durch Pöll und Schlittenbauer bereits zugedeckt worden. Außerdem legten sie sie neben die Wand, damit man den Stall betreten konnte. Wir sind dann in den Stall gegangen. Neben der Stalltüre lag auf dem Futtergang die etwa 101 Jahre alte [[Personen: Gabriel Cäzilia | Cäcilie Gabriel]]. Ich hatte den Eindruck, als ob dem Mädchen die Kehle durchschnitten worden wäre und mit einem Schuß in die rechte Seite in Höhe der Nase getötet worden sei. In Wirklichkeit aber ist das Kind jedoch mit der später gefundenen Stockhaue erschlagen worden. Wahrscheinlich hatte sie einen Schlag bekommen. Beim Weitergehen durch den Stall habe ich im Barren eine Kreuzhaue gefunden. Diese haben die Tiere immer abgeschleckt. Das Vieh hat nicht geschrieen. Den Stall selbst habe ich in bester Ordnung gefunden, genau so wie man ihn am Abend zusammenrichtet. Meiner Anschauung nach ist es ausgeschlossen, daß vorher entweder Schlittenbauer, Siegl oder Pöll im Stalle etwas gemacht haben. Ich meine hier, daß die den Stall aufräumten, das Vieh getränkt, gefüttert und gemolken haben. Diese sind nämlich höchstens 10 Minuten vor mir an den [[Sachverhalte: Tatort | Tatort]] gekommen. Es ist somit nicht möglich, da0 sie vor mir, bzw. vor meinem Eintreffen den Stall gerichtet haben. Der Mist war nicht aufgeräumt. Ich hatte den Eindruck, daß während der 4 Tage das Vieh unversorgt war. Wenn nämlich das Vieh 3 - 4 Tage nichts mehr zu fressen bekommt, dann fängt es zu ruhen an und schläft. Wie ich in die Küche kam, habe ich auf dem Herd noch die Brotsuppe stehen sehen, die sich der alte Gruber herausgeschöpft haben muß. Der Rest der Suppe befand sich noch in der großen Schüssel. In einem Porzellanschüsselchen befanden sich Kartoffelschalen von Bratkartoffeln. Beim Weitergehen kamen wir in die Magdkammer. Dort sahen wir das Oberbett auf dem Boden liegen. Ich weiß nicht mehr, wer das Bett hochgehoben hat, jedenfalls lag unter der Bettdecke die tote Magd. Diese hatte Verletzungen an der rechten Gesichtshälfte. Aus Nase und Mund der Leiche ist Blut ausgedrungen. Die Leiche der Magd lag mit den Füßen der Türe zu. Auf der Bank unterhalb des Fensters stand ein Rucksack reisefertig eingepackt. Dieser Rucksack gehörte der Magd. Es hatte also den Anschein, als ob die Magd ein Geräusch gehört habe und deswegen das Haus verlassen wollte. Nicht mehr erinnerlich ist mir, wie die Magd bekleidet war. Mit Siegl, Pöll und Schlittenbauer bin ich dann weitergegangen und kamen in die Schlafkammer der Witfrau Gabriel. Ein in dieser Kammer stehender Kinderwagen war mit einem dunklen alten Rock zugedeckt. Ich hatte vorerst den Eindruck als ob darin ein Kind schlafen würde. Beim Abdecken des Rockes konnte man sehen, daß durch das Dach des Kinderwagens ein Schlag geführt wurde, welcher das im Wagen liegende Kind tödlich getroffen hat. Der Schlag mußte mit der Schneide dieser Hacke geführt worden sein und zwar mit einer solchen Wucht, daß das Gehirn bis zum Dach des Kinderwagens spritzte. Das Kind lag ausgestreckt tot im Wagen.<br>
Ich war am Dienstag, den 4.4.1922, mit dem Zusammenrechen auf der Wiese hinter meinem Anwesen beschäftigt. Nachmittags gegen 4 Uhr habe ich von Hinterkaifeck her die Kinder des Bauern [[Personen: Schlittenbauer Lorenz | Schlittenbauer Lorenz]] kommen sehen. Beim Näherkommen erzählten sie mir, da0 man in Hinterkaifeck alle erschlagen habe. Daraufhin habe ich meine Arbeit unterbrochen und begab mich mit meiner Schwester [[Personen: Schwaiger Franziska | Franziska Schwaiger]] und mit meiner seinerzeitigen Dienstmagd nach Hinterkaifeck. Als ich in Hinterkaifeck ankam, traf ich die Gröberner Bauern Schlittenbauer Lorenz, den Bauern [[Personen: Sigl Jakob | Jakob Siegl]] [Anm.: richtig: Sigl] und den Bauern [[Personen: Pöll Michael | Pöll]]. Auch sie erzählten mir, daß alle tot seien. Wie ich schon erwähnt habe, war dies am 4.4.1922 gegen 16.00 Uhrnachmittags. Schlittenbauer, Siegl, Pöll und ich gingen dann in die Scheune und sahen vor der Türe, die zur Futterkammer führte, die Leiche des [[Personen: Gruber Andreas | Bauern Gruber]], [[Personen: Gruber Cäzilia | dessen Ehefrau]] und der [[Personen: Gabriel Viktoria | Witfrau Gabriel]] liegen. Die Scheune haben wir durch das Tor, welches neben dem Motorenhaus sich befindet, betreten. Die Leichen waren durch Pöll und Schlittenbauer bereits zugedeckt worden. Außerdem legten sie sie neben die Wand, damit man den Stall betreten konnte. Wir sind dann in den Stall gegangen. Neben der Stalltüre lag auf dem Futtergang die etwa 71 Jahre alte [[Personen: Gabriel Cäzilia | Cäcilie Gabriel]]. Ich hatte den Eindruck, als ob dem Mädchen die Kehle durchschnitten worden wäre und mit einem Schuß in die rechte Seite in Höhe der Nase getötet worden sei. In Wirklichkeit aber ist das Kind jedoch mit der später gefundenen Stockhaue erschlagen worden. Wahrscheinlich hatte sie einen Schlag bekommen. Beim Weitergehen durch den Stall habe ich im Barren eine Kreuzhaue gefunden. Diese haben die Tiere immer abgeschleckt. Das Vieh hat nicht geschrieen. Den Stall selbst habe ich in bester Ordnung gefunden, genau so wie man ihn am Abend zusammenrichtet. Meiner Anschauung nach ist es ausgeschlossen, daß vorher entweder Schlittenbauer, Siegl oder Pöll im Stalle etwas gemacht haben. Ich meine hier, daß die den Stall aufräumten, das Vieh getränkt, gefüttert und gemolken haben. Diese sind nämlich höchstens 10 Minuten vor mir an den [[Sachverhalte: Tatort | Tatort]] gekommen. Es ist somit nicht möglich, da0 sie vor mir, bzw. vor meinem Eintreffen den Stall gerichtet haben. Der Mist war nicht aufgeräumt. Ich hatte den Eindruck, daß während der 4 Tage das Vieh unversorgt war. Wenn nämlich das Vieh 3 - 4 Tage nichts mehr zu fressen bekommt, dann fängt es zu ruhen an und schläft. Wie ich in die Küche kam, habe ich auf dem Herd noch die Brotsuppe stehen sehen, die sich der alte Gruber herausgeschöpft haben muß. Der Rest der Suppe befand sich noch in der großen Schüssel. In einem Porzellanschüsselchen befanden sich Kartoffelschalen von Bratkartoffeln. Beim Weitergehen kamen wir in die Magdkammer. Dort sahen wir das Oberbett auf dem Boden liegen. Ich weiß nicht mehr, wer das Bett hochgehoben hat, jedenfalls lag unter der Bettdecke die tote Magd. Diese hatte Verletzungen an der rechten Gesichtshälfte. Aus Nase und Mund der Leiche ist Blut ausgedrungen. Die Leiche der Magd lag mit den Füßen der Türe zu. Auf der Bank unterhalb des Fensters stand ein Rucksack reisefertig eingepackt. Dieser Rucksack gehörte der Magd. Es hatte also den Anschein, als ob die Magd ein Geräusch gehört habe und deswegen das Haus verlassen wollte. Nicht mehr erinnerlich ist mir, wie die Magd bekleidet war. Mit Siegl, Pöll und Schlittenbauer bin ich dann weitergegangen und kamen in die Schlafkammer der Witfrau Gabriel. Ein in dieser Kammer stehender Kinderwagen war mit einem dunklen alten Rock zugedeckt. Ich hatte vorerst den Eindruck als ob darin ein Kind schlafen würde. Beim Abdecken des Rockes konnte man sehen, daß durch das Dach des Kinderwagens ein Schlag geführt wurde, welcher das im Wagen liegende Kind tödlich getroffen hat. Der Schlag mußte mit der Schneide dieser Hacke geführt worden sein und zwar mit einer solchen Wucht, daß das Gehirn bis zum Dach des Kinderwagens spritzte. Das Kind lag ausgestreckt tot im Wagen.<br>
Auf dem Boden der Schlafkammer der verwitweten Gabriel konnte man Blutspuren wahrnehmen, aus denen ich den Schluß gezogen habe, daß der Täter nur einige Schritte in das Zimmer gemacht hat. Die Betten in der Kammer waren unberührt. Nur im linken Bett konnte man am Kopfende feststellen, daß jemand am Bettrand gesessen war. Eine Brieftasche lag geöffnet auf dem Kissen. Wie ich mich noch entsinnen kann, handelte es sich un eine Geldbrieftasche. Ob in dieser Geld verwahrt war, weiß ich nicht, ich habe auch nicht nachgesehen. An der linken Wandseite standen etwa 3 Kleiderkästen. Diese wurden erst nach Eintreffen der Staatsanwaltschaft geöffnet. Wie ich noch weiß, wurde das Goldgeld in einem Kasten gefunden, welcher an der äußersten rechten Seite gestanden war, gefunden. Das Geld befand sich in einer Blechbüchse, welche mit weißen Tüchern bedeckt war.<br>
Auf dem Boden der Schlafkammer der verwitweten Gabriel konnte man Blutspuren wahrnehmen, aus denen ich den Schluß gezogen habe, daß der Täter nur einige Schritte in das Zimmer gemacht hat. Die Betten in der Kammer waren unberührt. Nur im linken Bett konnte man am Kopfende feststellen, daß jemand am Bettrand gesessen war. Eine Brieftasche lag geöffnet auf dem Kissen. Wie ich mich noch entsinnen kann, handelte es sich un eine Geldbrieftasche. Ob in dieser Geld verwahrt war, weiß ich nicht, ich habe auch nicht nachgesehen. An der linken Wandseite standen etwa 3 Kleiderkästen. Diese wurden erst nach Eintreffen der Staatsanwaltschaft geöffnet. Wie ich noch weiß, wurde das Goldgeld in einem Kasten gefunden, welcher an der äußersten rechten Seite gestanden war, gefunden. Das Geld befand sich in einer Blechbüchse, welche mit weißen Tüchern bedeckt war.<br>
Wann die Staatsanwaltschaft eingetroffen ist, kann ich nicht mehr sagen.<br>
Wann die Staatsanwaltschaft eingetroffen ist, kann ich nicht mehr sagen.<br>
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