Aussagen: 1930-08-01 Kammerer Johann: Unterschied zwischen den Versionen

Zur Navigation springen Zur Suche springen
Zeile 79: Zeile 79:
widerte Schlittenbauer: Er hätte im Heustadl geschlafen nicht, dass<br>
widerte Schlittenbauer: Er hätte im Heustadl geschlafen nicht, dass<br>
bei ihm auch eingebrochen würde. <br>
bei ihm auch eingebrochen würde. <br>
Woher konnte Schlittenbauer wissen, daß es bei Gruber nicht mehr<br>
recht sauber ist, wenn Gruber die Aeusserung nur in der Eisenhandlung Vog-<br>
el in Schrobenhausen laut werden ließ.<br>
Einige Zeit später, saß Schlittenbauer in einer Wirtschaft bei dem <br>
Wirt und Wenzeslaus B L E Y und sprachen über den Fall Hinter-<br>
kaifeck. Worauf der Wirt sagte, dass bei dem 6 fachen Mord mindestens<br>
2 oder 3 Halunken zusammen geholfen haben müssen, und wie das zugehe,<br>
das eine Spur ins Haus führte aber nicht mehr heraus. Da rief Schlit-<br>
tenbauer, das habe ich alles allein gemacht. Da habe ich gewartet bis<br>
eins ums andere in den Stall kamen und da habe ich jedem die Axt auf den <br>
Kopf geschlagen. Und mit der Spur, da bin ich vorwärts hinein und rück-<br>
wärts hinaus. Darauf sagte der Wirt (verstorben) und Bley: "Ja Lenzl <br>
bist denn es du gewesen ? Nein, Nein, sagte Schlittenbauer, was re-<br>
det ihr denn da, ich meine den der es gemacht hatte. <br>


Als das Haus der Ermordeten noch baufällig stand, dachte sich ein<br>
Lehrer names Uebelagger (Marzoll Reichenhall) im Vorbeigehen; Eigent-<br>
lich könnte ich hier mal hinuntergehen. Bei dieser Gelegenheit sah<br>
er Schlittenbauer, wie er auf einer Treppe saß und sehr sinnend und <br>
nachdenkend dreinsah. Auf die Anfrage des Lehrers erwiderte er schnell<br>
gefasst: Ich suche hier nur noch nach, vielleicht ist noch etwas zu fin<br>
den. <br>
Nach der Erbauung eines Materls nebst eines Betstuhls wo sonst<br>
alle Leuten mit einem stillen Grauen vorübergehen, sah wieder Lehrer <br>
Ueblagger Schlittenbauer sehr nachdenklich und niedergeschlagen auf dem <br>
Betstuhl knien.<br>
Der Hauserbauer Sigl Jakob sah Schlittenbauer, als er in seinem<br>
Hause am Fenster stand, den Blick nach Hinterkaifeck gerichtet und sag-<br>
te: Wenn nur das da drüben nicht vorgekommen wäre. <br>
Wenn sich die schreckliche Bluttat verjährt bekommt er immer er- <br>
hebliche Gewissensbisse. Auf der Straße geht er immer sehr nieder- <br>
gebückt. Wahrscheinlich lastet die fürchterliche Tat auf sei-<br>
nein Schultern. <br>
<br>
Einen Tag nach der Mordtat kam des Nachts Bauer Blöckl Michael<br>
auf dem Heimwegs von dem Haus der Umgebrachten vorüber und sah im <br>
Backraum Licht brennen. Er dachte bei sich: die backen scheinbar <br>
nachts. Darauf kam XXXX ein Mann vom Hause mit einer Taschen-<br>
lampe auf Blöckl zu, blendete ihn, worauf sich der Bauer fürchtend<br>
davonlief und in Zukunft, wenn er nach Hause ging einen anderen<br>
Weg einschlug. <br>
<br>
<br>


<div align="right">Aufgenommen von:</div><br>


<div align="right">Johann Kammerer, München,</div><br>
<div align="right">  Reifenstuelstasse 8 / III  r.Red.</div><br>






 
 
 
|}
|}


3.819

Bearbeitungen

Navigationsmenü