Zeitungsartikel: Was in Waidhofen 1922 geschah: Unterschied zwischen den Versionen

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<u>'''Waidhofen, 13. Februar. (Unglücksfall)'''</u><br>
<u>'''Waidhofen, 13. Februar. 1922 (Unglücksfall)'''</u><br>
Ein bedauerlicher Unglücksfall ereignete sich am Samstag im Anwesen des Gemeinderates und Oekonomen, Herrn Schlittenlocher in Waidhofen. Sein 19jähriger Sohn Andreas Schlittenlocher war an der Kreissäge beschäftigt. Dabei sprang ihm ein Holzstück mit voller Wucht in das Gesicht und verletzte ihn so schwer, daß der Bedauernswerte bis heute noch nicht das Bewußtsein wieder erlangt hat.
Ein bedauerlicher Unglücksfall ereignete sich am Samstag im Anwesen des Gemeinderates und Oekonomen, Herrn Schlittenlocher in Waidhofen. Sein 19jähriger Sohn Andreas Schlittenlocher war an der Kreissäge beschäftigt. Dabei sprang ihm ein Holzstück mit voller Wucht in das Gesicht und verletzte ihn so schwer, daß der Bedauernswerte bis heute noch nicht das Bewußtsein wieder erlangt hat.
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<u>'''Waidhofen, 14. März.'''</u><br>
<u>'''Waidhofen, 14. März. 1922'''</u><br>
Die 18 1/2-jährige Postagententochter Fanny Mehl von hier war am gestrigen Vormittage mit ihrem [[Personen: Mehl Konrad|Vater]] auf dem Felde beschäftigt, der sie gegen Mittag heimzugehen hieß; zu Hause kam sie jedoch nicht an. Die Befürchtungen steigerten sich, als auch im Laufe des Nachmittags alle Erkundigungen über ihren Verbleib keinen Aufschluß erbringen konnten. Ca. 20 Personen machten sich auf, die Wälder von Gröbern abzusuchen, in deren Richtung man sie gehen gesehen hatte - ohne Erfolg. Am späten Abend fand der schwerbesorgte Vater ihre Schuhe im Walde, weiter nichts. Nach anderen Aussagen, soll sie bei den Einzelhöfen Schachhof und Gaishof (Edelhausen - Brunnen) gesehen worden sein. Sie trug ihr Arbeitskleid: blaugedruckter Rock mit weißen Tupfen, blaue Bluse mit schwarz-weißen Streifen, und muß, da sie sich der Schuhe entledigt hat, barfuß sein. Jeder, der irgend welche Anhaltspunkte über den eingeschlagenen Weg und den Verbleib des Mädchens geben kann, wird gebeten, diesbezüglich Mitteilungen umgehend an die hartgetroffenen Eltern oder an die nächste Gendarmeriestation zu richten. In der Familie wird der Fall um so schwerer empfunden, als vor ungefähr einem Jahr der zwanzigjährige Sohn Hans das Elternhaus heimlich verließ und von einem mittelländischen Hafen aus die letzte Nachricht gab und anscheinend in die Fremdenlegion eingetreten ist. Auch das rätselhafte Verschwinden des 12jährigen Gütlerssohnes Kothmeier im Mai vorigen Jahres ist bis heute unaufgeklärt geblieben.
Die 18 1/2-jährige Postagententochter Fanny Mehl von hier war am gestrigen Vormittage mit ihrem [[Personen: Mehl Konrad|Vater]] auf dem Felde beschäftigt, der sie gegen Mittag heimzugehen hieß; zu Hause kam sie jedoch nicht an. Die Befürchtungen steigerten sich, als auch im Laufe des Nachmittags alle Erkundigungen über ihren Verbleib keinen Aufschluß erbringen konnten. Ca. 20 Personen machten sich auf, die Wälder von Gröbern abzusuchen, in deren Richtung man sie gehen gesehen hatte - ohne Erfolg. Am späten Abend fand der schwerbesorgte Vater ihre Schuhe im Walde, weiter nichts. Nach anderen Aussagen, soll sie bei den Einzelhöfen Schachhof und Gaishof (Edelhausen - Brunnen) gesehen worden sein. Sie trug ihr Arbeitskleid: blaugedruckter Rock mit weißen Tupfen, blaue Bluse mit schwarz-weißen Streifen, und muß, da sie sich der Schuhe entledigt hat, barfuß sein. Jeder, der irgend welche Anhaltspunkte über den eingeschlagenen Weg und den Verbleib des Mädchens geben kann, wird gebeten, diesbezüglich Mitteilungen umgehend an die hartgetroffenen Eltern oder an die nächste Gendarmeriestation zu richten. In der Familie wird der Fall um so schwerer empfunden, als vor ungefähr einem Jahr der zwanzigjährige Sohn Hans das Elternhaus heimlich verließ und von einem mittelländischen Hafen aus die letzte Nachricht gab und anscheinend in die Fremdenlegion eingetreten ist. Auch das rätselhafte Verschwinden des 12jährigen Gütlerssohnes Kothmeier im Mai vorigen Jahres ist bis heute unaufgeklärt geblieben.
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<u>'''Waidhofen, 20. April 1922'''</u><br>
Als am Ostersonntag abends der Gütler Redl von hier das Gasthaus in Engelmannsberg verlassen wollte, wurde er plötzlich von einem Burschen aus Kreutenbach mit einer mit einem vorstehenden Nagel versehenen Zaunlatte niedergeschlagen und am Kopfe und an der Hand erheblich verletzt. Er liegt schwerkrank danieder. Wie sich herausstellte, hatte es der Täter auf einen Burschen aus Waidhofen abgesehen und fälschlicherweise in der Dunkelheit einen völlig Unbeteiligten getroffen.
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