Theorien: Familie Gabriel
Tätergruppe/Tateinordnung
Die Brüder Josef , Jakob und Anton Gabriel waren Verdächtige im Mordfall Hinterkaifeck.
Beschreibung
Spätestens 1937 wurde durch die Aussage der Maria Missel Ermittlungenen gegen die Brüder eingeleitet. Jakob und Anton Gabriel waren vom 16.09.1937-06.10.1937 aufgrund Haftbefehls des Amtsgerichts Schrobenhausen in Untersuchungshaft. Wo Josef Gabriel, der zu diesem Zeitpunkt bereits in Rettenbach lebte und nach Angaben seiner Schwiegertochter ebenfalls verhaftet wurde inhaftiert war, ist nicht bekannt.
Pro (inkl. Bewertung)
Als mögliches Motiv für eine Tat durch die Brüder des Karl Gabriel wird meist Rache für den betrogenen Bruder genannt, der trotz der Heirat mit Viktoria geb. Gruber und als Mitbesitzer des Hofes nichts zu Sagen hatte und dem inzestuösen Verhältnis zwischen seiner Frau und deren Vater machtlos zusehen mußte. Er soll einigen Leuten gegenüber beklagt haben, daß er von den Schwiegereltern mittags noch nicht einmal warmes Essen bekäme. Und angeblich nach kurzer Zeit zu seinen Eltern zurück gekehrt sein.
Ein weiteres Motiv wäre auch, daß seine Vaterschaft bei Cäzilia Gabriel angezweifelt wurde, immerhin fand bald nach ihrer Geburt ein Prozeß wegen der Blutschande zwischen Viktoria Gabriel und ihrem Vater statt. In diesem Zusammenhang ist bislang auch unklar ob Cäzilia im Falle der Hofübergabe in Laag (die 1929 erfolgte) mit dem Anteil ihres Vaters abgefunden bzw. ausbezahlt hätte werden müssen.
Die Vorgänge nach Karl Gabriels Tod, mit falschem Erbschein und falschen Vermögensangaben könnten zu
einem gespannten Verhältnis geführt haben. Auch in dem Umstand, daß Gabriel Karl sen. nach den Morden Ansprüche als Alleinerbe geltend machte, sehen viele ein Motiv das die Familie aus finanz. Gründen ermordet wurde.
Kontra (inkl. Bewertung)
Neben fehlenden Sachbeweisen gibt es bislang keinerlei Hinweise von Behörden, Amtsträgern oder Leumundszeugen für einen Streit zwischen der Familie Gabriel und den Opfern. Wäre es ihnen rein um die Erbschaft des Hofes gegangen, so hätte man die Magd nicht ermorden müssen. Nach dem Kauf des Anwesens durch Josef Gabriel, war es zudem die Familie Gabriel, die sämtliche beim Abbruch gefundenen möglichen Tatwaffen bei der Polizei ablieferte.