Theorien: Gump Adolf und Anton: Unterschied zwischen den Versionen

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=== Hintergründe ===
=== Hintergründe ===
Unter einem Vorwand nahm man Anton Gump mit ins Polizeipräsidium um ihn dort zu [[Aussagen:1952-05-02 Gump Anton | verhören]].
Unter einem Vorwand nahm man Anton Gump mit ins Polizeipräsidium um ihn dort zu [[Aussagen:1952-05-02 Gump Anton | verhören]].
Er gab an, dass er nichts wisse. Er bestritt je in Schrobenhausen gewesen zu sein oder zu wissen wo Waidhofen liegt. Dr. Popp bekam vom Haftrichter einen Haftbefehl und nahm Anton Gump in Untersuchungshaft. Zwei Tage später bat Anton Gump um ein Gespräch mit den Kriminalbeamten und dem Staatsanwalt. Er berichtete, dass er im Herbst 1922 bei seinem Bruder gewesen sei und er hätte mit ihm und seiner Freundin auf einem Hof übernachtet, auf dem die Beiden gearbeitet hatten. Am nächsten Tag wäre er wieder nach Hause gefahren. Während des Besuchs hatte ihm sein Bruder von Hinterkaifeck erzählt, weil es nicht weit entfernt von dem Hof lag, auf dem die Geschwister übernachtet hatten. Er habe mit dem Finger in die Himmelsrichtung gezeigt, in der Hinterkaifeck lag. Wie der Ort hiess wusste Anton Gump nicht mehr.
Er gab an, dass er nichts wisse. Er bestritt je in Schrobenhausen gewesen zu sein oder zu wissen wo Waidhofen liegt. Dr. Popp bekam vom Haftrichter einen Haftbefehl und nahm Anton Gump in Untersuchungshaft. In seiner Wohnung fand eine gerichtlich Genehmigte Durchsuchung statt, die Popp in dem erwähnten Bericht benantragt hatte. Zwei Tage später bat Anton Gump um ein Gespräch mit den Kriminalbeamten und dem Staatsanwalt. Er berichtete, dass er im Herbst 1922 bei seinem Bruder gewesen sei und er hätte mit ihm und seiner Freundin auf einem Hof übernachtet, auf dem die Beiden gearbeitet hatten. Am nächsten Tag wäre er wieder nach Hause gefahren. Während des Besuchs hatte ihm sein Bruder von Hinterkaifeck erzählt, weil es nicht weit entfernt von dem Hof lag, auf dem die Geschwister übernachtet hatten. Er habe mit dem Finger in die Himmelsrichtung gezeigt, in der Hinterkaifeck lag. Wie der Ort hiess wusste Anton Gump nicht mehr.
Man hielt Gump in dem Verhör weiter vor, er habe in den letzten beiden Tagen in U-Haft seinem Zellengenossen gesagt: "Und alles nur wegen dem Kind"... Anton reagierte entrüstet und entschied sich nun zu schweigen. Da Popp keine Handbabe gegen Gump hatte, musste er ihn aus der Untersuchungshaft entassen. <br>
Man hielt Gump in dem Verhör weiter vor, er habe in den letzten beiden Tagen in U-Haft seinem Zellengenossen gesagt: "Und alles nur wegen dem Kind"... Anton reagierte entrüstet und entschied sich nun zu schweigen. Da Popp keine Handbabe gegen Gump hatte, musste er ihn aus der Untersuchungshaft entassen. <br>
Im Zuge der Ermittlungen hat man die Geschwister von Adolf und Anton Gump, [[Personen: Heimer Anna | Anna Heimer]], geb. Gump und [[Personen: Liebl Florentine | Florentine Liebl]], geb. Gump, befragt. Die [[Aussagen: 1952-05-08 Heimer Anna | Aussage]] der Anna Heimer enthielt keine Gründe, die den Tatverdacht hätten erhärten können. Auch die [[Aussagen: 1952-05-08 Liebl Florentine | Aussage]] der Schwester Florentine brachte die Polizei nicht weiter.
Im Zuge der Ermittlungen hat man die Geschwister von Adolf und Anton Gump, [[Personen: Heimer Anna | Anna Heimer]], geb. Gump und [[Personen: Liebl Florentine | Florentine Liebl]], geb. Gump, befragt. Die [[Aussagen: 1952-05-08 Heimer Anna | Aussage]] der Anna Heimer enthielt keine Gründe, die den Tatverdacht hätten erhärten können. Auch die [[Aussagen: 1952-05-08 Liebl Florentine | Aussage]] der Schwester Florentine brachte die Polizei nicht weiter.
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Der Arbeitgeber von Anton Gump, die deutschen Werke Ingolstadt, besaßen keine Unterlagen mehr, die Auskünfte zu der Anwesen- oder Abwesenheit des Personals am 31.03. und 01.04.1922 dokumentierten. Man konnte Anton Gump damit nicht nachweisen, dass er nicht auf der Arbeit war. Einen Anwesenheitsbeweis hätten ihn aber auch entlasten können.<br>
Der Arbeitgeber von Anton Gump, die deutschen Werke Ingolstadt, besaßen keine Unterlagen mehr, die Auskünfte zu der Anwesen- oder Abwesenheit des Personals am 31.03. und 01.04.1922 dokumentierten. Man konnte Anton Gump damit nicht nachweisen, dass er nicht auf der Arbeit war. Einen Anwesenheitsbeweis hätten ihn aber auch entlasten können.<br>
Recherchen einer Userin haben ergeben, dass zu der Zeit in Bayern großflächige Arbeiterstreiks durchgeführt wurden.<br>
Recherchen einer Userin haben ergeben, dass zu der Zeit in Bayern großflächige Arbeiterstreiks durchgeführt wurden. Rund 105.000 Arbeiter hatten Landesweit die Arbeit niedergelegt.<br>
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Die damalige Lebensgefährtin von Adolf Gump, [[Personen: Schindler Magdalena | Magdalena Schindler]], haben die Kriminalbeamten Josef Prähofer, [[Personen: Halbedel ungekannt | Halbedel]] und Staatsanwalt Dr. Popp eingehend [[Aussagen: 1952-05-05 Schindler Magdalena | vernommen]]. Im Anschluß hat man sie [[Dokumente: 1952-05-03 Haftbefehl Schindler Magdalena | verhaftet]] und in Untersuchungshaft genommen. Auch ihre Wohnung wurde [[Dokumente: 1952-05-03 Durchsuchungsbefehl Schindler Magdalena | durchsucht]].
Die damalige Lebensgefährtin von Adolf Gump, [[Personen: Schindler Magdalena | Magdalena Schindler]], haben die Kriminalbeamten Josef Prähofer, [[Personen: Halbedel ungekannt | Halbedel]] und Staatsanwalt Dr. Popp eingehend [[Aussagen: 1952-05-05 Schindler Magdalena | vernommen]]. Im Anschluß hat man sie [[Dokumente: 1952-05-03 Haftbefehl Schindler Magdalena | verhaftet]] und in Untersuchungshaft genommen. Auch ihre Wohnung wurde [[Dokumente: 1952-05-03 Durchsuchungsbefehl Schindler Magdalena | durchsucht]].
Letztendlich trat die Verjährungsfrist ein und die Erhebungen wurden gestoppt.<br>
Letztendlich trat die Verjährungsfrist ein und die Erhebungen wurden gestoppt.<br>
Man konnte den Tatverdächtigen nichts nachweisen.
Man konnte den Tatverdächtigen nichts nachweisen.<br>
Popp soll den Verdacht gehabt haben, dass der ermordete [[Personen: Gruber Josef | Josef Gruber]] das Kind von Adolf Gump sein könnte. Laut Gerüchten soll [[Personen: Gruber Andreas | Andreas Gruber]] kurz nach der Geburt von Josef auf die Frage, wer denn nun der Vater des Kindes sei, geantwortet haben "Wenns nur nicht vom Körbelzäuner ist".
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Adolf Gump war Korbmacher (Körbelzäuner) und in der Gegend unterwegs, wie man aus dem [[Aussagen: 1952-05-06 Schindler Magdalena | Verhör]] der [[Personen: Schindler Magdalena | Magdalena Schindler]], einer Lebensgefährtin von Adolf Gump, später erfuhr.
Gerüchten zu Folge hatte Popp den Verdach, dass der ermordete [[Personen: Gruber Josef | Josef Gruber]] das Kind von Adolf Gump gewesen sein könnte. Auch ist durch Gerüchte überliefert, dass [[Personen: Gruber Andreas | Andreas Gruber]] kurz nach der Geburt von Josef auf die Frage, wer denn nun der Vater des Kindes sei, geantwortet habe: "Wenns nur nicht vom Körbelzäuner ist".
Adolf Gump war Korbmacher (Körbelzäuner) und in der Gegend unterwegs, wie man aus dem Verhör der Magdalena Schindler weiss. <br>
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Am 05.05.1951 erschien in der Als man die Ermittlungen erneut aufgenommen hatte, erschien in der [[Zeitungsartikel: 1952-05-05 Weltbild | Weltbildzeitung]] ein Atikel über den "schweigenden Pfarrer". Die Journalisten [[Personen: Ulrich Heinz | Heinz Ulrich]] und [[Personen: Gronefeld Gerhard | Gerhard Cronefeld]] interviewten den Pfarrer, konnten ihm aber keine Namen entlocken.
Am 05.05.1951 erschien in der Als man die Ermittlungen erneut aufgenommen hatte, erschien in der [[Zeitungsartikel: 1952-05-05 Weltbild | Weltbildzeitung]] ein Atikel über den "schweigenden Pfarrer". Die Journalisten [[Personen: Ulrich Heinz | Heinz Ulrich]] und [[Personen: Gronefeld Gerhard | Gerhard Cronefeld]] interviewten den Pfarrer, konnten ihm aber keine Namen entlocken.


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