Auch die weiteren Erhebungen haben bisher keinerlei Anhaltspunkte zur Feststellung des Täters ergeben. Etwas neues haben nur insofern gebracht, als Ende Februar 1923 bei Abbrucharbeiten auf dem Hinterkaifeckerhofe das Mordwerkzeug gefunden wurde. Es ist dies eine alte blutbefleckte Reuthaue, bei der die Haue in ganz merkwürdiger Weise an dem Stiel mittels einer Schraube befestigt ist. Die Schraube steht etwa 1 cm über die Schraubenmutter hervor. Durch diese Schraube wurden bei den Schlägen mit der Haue offenbar die bisher so rätselhaften Verletzungen, bleistiftgroße, runde Löcher an den Schädeln der Ermordeten, beigebracht. Die Haue wurde auf dem Dachboden des Hauses sorgfältig versteckt gefunden. Bei Aufräumungsarbeiten wurde außerdem ein Taschenmesser in der Stadeltenne, unweit der Stelle, wo die Leichen lagen, gefunden. Wegen des Eigentümers der beiden Gegenstände wurden umfangreiche Erhebungen gepflogen. Beide wurden auch bei der Polizei in Schrobenhausen ausgestellt und in der Zeitung zu ihrer Besichtigung aufgefordert. Ein früherer Knecht des Hinterkaifeckerhofes – Sigl- [Anm.: richtig: Siegl] erkannte mit Bestimmtheit die Haue. Er erinnert sich wiederholt mit ihr auf dem Hofe gearbeitet zu haben, und auch, wie sie der alte Gruber so unfachmännisch mittels einer Schraube repariert hat. Eine Verwandte der Ermordeten gibt an, einmal bei einem Besuch in Hinterkaifeck ein ähnliches Messer, wie das gefundene dort gesehen zu haben.
Meist von Strafgefangenen sind noch einige Anzeigen gegen angebliche Täter eingelaufen. Die Erhebungen haben jedoch soweit sie abgeschlossen sind, deren Grundlosigkeit ergeben. Die laufenden versprechen auch keinerlei Erfolg; es wird jedoch allen Angaben auch wenn sie von vorneherein unwahrscheinlich sind, um der Wichtigkeit der Sache willen soweit möglich auf den Grund gegangen.
Sollte sich irgendwie ein begründeter Verdacht ergeben, so werde ich sofort Bericht erstatten.