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Alle Erhebungen, die damals von auswärtigen Kriminalbeamten und der Gend. Hohenwart nach allen nur erdenklichen Richtungen hin durchgeführt wurden, waren ergebnislos. Der dringendste Verdacht der Täterschaft richtete sich seinerzeit gegen den bereits erwähnten Bäcker Bärthel aus Geisenfeld, der seitdem unbekannt wohin verschwunden ist. An zweiter Stelle der Verdächtigen stand der nunmehr verstorbene Bauer Schlittenbauer aus Gröbern. Die Verdachtsgründe wurden bereits eingehend geschildert.<br><br> | Alle Erhebungen, die damals von auswärtigen Kriminalbeamten und der Gend. Hohenwart nach allen nur erdenklichen Richtungen hin durchgeführt wurden, waren ergebnislos. Der dringendste Verdacht der Täterschaft richtete sich seinerzeit gegen den bereits erwähnten Bäcker Bärthel aus Geisenfeld, der seitdem unbekannt wohin verschwunden ist. An zweiter Stelle der Verdächtigen stand der nunmehr verstorbene Bauer Schlittenbauer aus Gröbern. Die Verdachtsgründe wurden bereits eingehend geschildert.<br><br> | ||
Die diesbezüglichen Ermittlungen wurden laufend weitergeführt und erstreckten sich bis in die Gegend von Lindau, Passau, Ingolstadt, Augsburg usw. Das hierbei jede Möglichkeit wahrgenommen und jeder noch so fadenscheinige Verdachtsgrund verfolgt wurde, zeigt der Umstand, daß der Mordakt von Hinterkaifeck bereits im Jahre 1934 nicht weniger als 105 Pfund wog.<br><br> | Die diesbezüglichen Ermittlungen wurden laufend weitergeführt und erstreckten sich bis in die Gegend von Lindau, Passau, [[Orte: Ingolstadt|Ingolstadt]], Augsburg usw. Das hierbei jede Möglichkeit wahrgenommen und jeder noch so fadenscheinige Verdachtsgrund verfolgt wurde, zeigt der Umstand, daß der Mordakt von Hinterkaifeck bereits im Jahre 1934 nicht weniger als 105 Pfund wog.<br><br> | ||
Die beiliegende Vernehmungsniederschrift des mir persönlich unbekannten Oberlehrers [[Personen: Sellwanger Georg | Sellwanger]] von Jesenwang hat die Verdächtigung der Gebrüder Gabriel zum Ziel. Es scheint mir unklar, warum Sellwanger nicht schon damals, also unmittelbar nach dem Mord seine Angaben gemacht hat. Es wäre wohl von Wichtigkeit, von Sellwanger zu erfahren, in welcher Lage er die Leichen von Hinterkaifeck bei seinem Besuch am 4.4.22 angetroffen hat, bzw. welche Wahrnehmungen er beim Betreten des Anwesens Hinterkaifeck machen konnte. Auch das Verhalten des Schlittenbauer ihm gegenüber wäre wichtig, ferner, was er über die Entdeckung des Mordes und dessen Hintergründe zu sagen weiß. Über die gegen Schlittenbauer vorhandenen Verdachtsgründe ist Sellwanger bestimmt genauestens orientiert, da er damals als Lehrer in Waidhofen tätig war. Das bei dem Mord umgekommene Mädchen im Alter von 7 Jahren war bereits schulpflichtig. Sellwanger könnte als Lehrer auch darüber Auskunft geben, wann das Kind letztmals in der Schule war, bzw. wie viele Tage es bis zur Entdeckung des Mordes im Unterricht fehlte. Es berührt eigenartig, daß sich Sellwanger über diese wichtigen Punkte ausschweigt und nur nebensächliche Dinge anführt, ohne sie näher zu begründen. Eine nochmalige Einvernahme des Sellwanger dürfte daher als zweckmäßig erscheinen.<br><br> | Die beiliegende Vernehmungsniederschrift des mir persönlich unbekannten Oberlehrers [[Personen: Sellwanger Georg | Sellwanger]] von Jesenwang hat die Verdächtigung der Gebrüder Gabriel zum Ziel. Es scheint mir unklar, warum Sellwanger nicht schon damals, also unmittelbar nach dem Mord seine Angaben gemacht hat. Es wäre wohl von Wichtigkeit, von Sellwanger zu erfahren, in welcher Lage er die Leichen von Hinterkaifeck bei seinem Besuch am 4.4.22 angetroffen hat, bzw. welche Wahrnehmungen er beim Betreten des Anwesens Hinterkaifeck machen konnte. Auch das Verhalten des Schlittenbauer ihm gegenüber wäre wichtig, ferner, was er über die Entdeckung des Mordes und dessen Hintergründe zu sagen weiß. Über die gegen Schlittenbauer vorhandenen Verdachtsgründe ist Sellwanger bestimmt genauestens orientiert, da er damals als Lehrer in Waidhofen tätig war. Das bei dem Mord umgekommene Mädchen im Alter von 7 Jahren war bereits schulpflichtig. Sellwanger könnte als Lehrer auch darüber Auskunft geben, wann das Kind letztmals in der Schule war, bzw. wie viele Tage es bis zur Entdeckung des Mordes im Unterricht fehlte. Es berührt eigenartig, daß sich Sellwanger über diese wichtigen Punkte ausschweigt und nur nebensächliche Dinge anführt, ohne sie näher zu begründen. Eine nochmalige Einvernahme des Sellwanger dürfte daher als zweckmäßig erscheinen.<br><br> |