Der Inzest betrachtet im historischen Kontext: Unterschied zwischen den Versionen

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===Ermittlungen zum Inzestprozeß 1915===
===Ermittlungen zum Inzestprozeß 1915===
[[Bücher: 1999 Hommen|Tanja Hommen]] schildert, dass auch ein Gerücht, das den Gendarmen erreichte ausreichte, um aktiv zu werden. <br><br>
[[Bücher: 1999 Hommen|Tanja Hommen]] schildert, dass auch ein Gerücht, das den Gendarmen erreichte ausreichte, um aktiv zu werden. <br><br>
<i>Der erste, der die Aussagen von Opfern, Zeuginnen und Zeugen sowie mutmaßlichen Tätern aufnahm, war im ländlichen Bayern des behandelten Zeitraums der Gendarm. Ihm kam die Aufgabe zu, auf eine Anzeige oder ein Gerücht hin erste Recherchen durchzuführen und den Beschuldigten zu verhaften, sofern der Verdacht hinreichend erschien!... Erfuhr der örtliche Gendarm von einer Straftat, recherchierte er, indem er zunächst die unmittelbaren Tatzeuginnen und -zeugen befragte, und schickte sobald wie möglich (meist ein bis zwei Tage später) einen Bericht an die Staatsanwaltschaft des zuständigen Landgerichts. In fast allen untersuchten Akten befindet sich ein solcher Bericht. Die Aussagen der vernommenen Personen sind darin entweder knapp zusammengefasst oder in indirekter Rede wiedergegeben. Wenn es dem Gendarmen besonders wichtig erschien, zitierte er eine Äußerung auch einmal wörtlich…. Sobald genügend Verdachtsmomente bestanden, eröffnete der Staats-anwalt die richterliche Voruntersuchung. Dem Untersuchungsrichter kam die Vernehmung der Zeuginnen und Zeugen und des Beschuldigten zu.9 Die Zeuginnen und Zeugen wurden förmlich geladen und vor ihrer Vernehmung vereidigt. Der Gerichtsschreiber hielt die Aussagen in einem Protokoll fest, das den Befragten am Ende vorgelesen wurde. Durch ihre Unterschrift bestätigten sie die festgehaltenen Aussagen.' Über den Abschluß der Voruntersuchung entschied der Staatsanwalt. lagen seiner Ansicht nach genug Beweise für eine Schuld des Angeklagten vor, erfolgte die Anklageerhebung. Der Staatsanwalt verfasste die Anklageschrift…</i>
<i>Der erste, der die Aussagen von Opfern, Zeuginnen und Zeugen sowie mutmaßlichen Tätern aufnahm, war im ländlichen Bayern des behandelten Zeitraums der Gendarm. Ihm kam die Aufgabe zu, auf eine Anzeige oder ein Gerücht hin erste Recherchen durchzuführen und den Beschuldigten zu verhaften, sofern der Verdacht hinreichend erschien!... Erfuhr der örtliche Gendarm von einer Straftat, recherchierte er, indem er zunächst die unmittelbaren Tatzeuginnen und -zeugen befragte, und schickte sobald wie möglich (meist ein bis zwei Tage später) einen Bericht an die Staatsanwaltschaft des zuständigen Landgerichts. In fast allen untersuchten Akten befindet sich ein solcher Bericht. Die Aussagen der vernommenen Personen sind darin entweder knapp zusammengefasst oder in indirekter Rede wiedergegeben. Wenn es dem Gendarmen besonders wichtig erschien, zitierte er eine Äußerung auch einmal wörtlich…. Sobald genügend Verdachtsmomente bestanden, eröffnete der Staatsanwalt die richterliche Voruntersuchung. Dem Untersuchungsrichter kam die Vernehmung der Zeuginnen und Zeugen und des Beschuldigten zu.9 Die Zeuginnen und Zeugen wurden förmlich geladen und vor ihrer Vernehmung vereidigt. Der Gerichtsschreiber hielt die Aussagen in einem Protokoll fest, das den Befragten am Ende vorgelesen wurde. Durch ihre Unterschrift bestätigten sie die festgehaltenen Aussagen.' Über den Abschluß der Voruntersuchung entschied der Staatsanwalt. lagen seiner Ansicht nach genug Beweise für eine Schuld des Angeklagten vor, erfolgte die Anklageerhebung. Der Staatsanwalt verfasste die Anklageschrift…</i>
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Bezüglich der gering ausgefallenen [[Sachverhalte: Strafprozess wegen Blutschande gegen Andreas Gruber und Viktoria Gabriel 1915|Haftstrafen]], kann mglw. darüber spekuliert werden, dass die Verurteilten geständig waren oder Reue zeigten.
Bezüglich der gering ausgefallenen [[Sachverhalte: Strafprozess wegen Blutschande gegen Andreas Gruber und Viktoria Gabriel 1915|Haftstrafen]], kann mglw. darüber spekuliert werden, dass die Verurteilten geständig waren oder Reue zeigten.
===Fortführung des Inzests nach der Verurteilung===
===Fortführung des Inzests nach der Verurteilung===
Hierzu gibt es lediglich die Aussage der Magd Kreszenz Rieger, die von November 1920 bis August/September 1921 auf dem Hof lebte und Augenzeugin wurde.
Hierzu gibt es lediglich die Aussage der Magd Kreszenz Rieger, die von November 1920 bis August/September 1921 auf dem Hof lebte und Augenzeugin wurde.
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