Das Bandeisen

Beim Abriss des Hofes wurde neben der Reuthaue, die als Haupttatwaffe gilt, auch ein Taschenmesser und ein Bandeisen gefunden.

Ein Bandeisen, was ist das?

Bandeisen ist nichts anderes als Flachstahl, der z.B. Schmieden als Ausgangsmaterial dient. Es gibt verschiedene Ausführungen, flache und stärkere, kurze und lange. Meist ist das Stahlband aufgerollt.
Eine zeitgenössische Informationsquelle ist das Lexikon der gesamten Technik aus dem Zeitraum 1904-1920. Hierin wird das Bandeisen folgendermaßen definiert:

Bandeisen (Reifeisen, Faßreifeisen, Radreifeisen), das ausgewalzte Eisen, dessen Dicke 0,8–7 mm und dessen Breite 10–32 mal so groß ist. Es kommt in vielen Sorten, je nach der Dicke und Breite, und in großen Längen im Handel vor. Man unterscheidet dünnes, 11/4faches, 11/2faches und doppelt dickes, welche vier Gattungen z.B. bei 15 mm Breite 1,4, 1,75, 2,1 und 2,8 mm und bei 105 mm Breite 3,5, 4,4, 5,25 und 7 mm dick sind (vgl. Flacheisen).

Ein solches Bandeisen wurde für Beschläge aller Art verwendet, für Fässer, Türen usw. . Auch diente es zur Fixierung von schweren Gegenständen und wurde auch bei Reparaturen (z.B. von Werkzeug) eingesetzt.

Verbindung zum Mordfall

An dem gefundenen Bandeisen waren Blutanhaftungen nachweisbar. Zudem wurde es im Fehlboden zusammen mit der Reuthaue gefunden.

Offene Fragen/Bemerkungen

Hat der Mörder also das Bandeisen ebenfalls versteckt? Oder lag es schon im Fehlboden und wurde durch die blutige Haue "kontaminiert"?
Mindestens eines der Opfer hatte eine Verletzung, die auf ein Bandeisen zurückzuführen sein könnte. Bei der kleinen Cilli ist eine "Breit klaffende, quer verlaufende Wunde am Hals" dokumentiert. Dafür könnte aber auch das Taschenmesser oder das Blatt der Reuthaue verantwortlich sein.
Ob das Bandeisen untersucht wurde und wo es im Fortgang aufbewahrt wurde, ist nicht bekannt.

Quellen/Herkunft