Der/die Täter verliess/en nicht sofort den Tatort. Wie lange er/sie auf Hinterkaifeck noch verblieb/en ist umstritten. Aber es gibt Indizien für Nachtathandlungen, die hier gesammelt werden sollen. Der oder die Täter haben irgendwann zwischen Tat und Aufdeckung den Tatort verändert. Auf dieser Seite sollen die vermeintlichen Nachtathandlungen aufgelistet werden, die sich anhand der erhaltenen Akten ergeben.
Sofern die einzelnen Handlungen umstritten sind wird das auf den zugehörigen Spezialseiten diskutiert.

Nachtathandlungen

  Abdecken der Leichen an allen Tatorten      Stapeln der Leichen im Stadel      Verschieben von Dachschindeln zur Beobachtung des (Innen-)Hofes      Verstecken des Tatwerkzeuges
  Verbrauch des Brotvorrates      Verbrauch Rauchfleisch      Feuer im Kamin      Sichtschutz am Fenster der Magdkammer
  Kuhlen im Heu      Verschliessen aller Türe/Tore      Heuseil      Feuer im Kamin
  Füttern/Tränken des Viehs               








Expertenmeinungen

Klaus Wiest                                                                 
Lydia Bennecke                                                                 
Dr. Adelheid Kastner                                                                 
Axel Petermann                                                                 



Allgemeine Feststellungen zum Hof

 

“Verbarrikadierung“ des Anwesens

Einen Tag vor der Tat äußerte sich Andreas Gruber gegenüber Nachbarn das er seinen Hausschlüssel vermisse, dennoch war das Anwesen am Tag der Auffindung abgeschlossen, und zwar in einer Weise, daß die drei Auffinder ein Scheunentor aufbrechen mussten, um in das Gebäudeinnere zu kommen.

  • Wir fanden alle Türen mit Ausnahme der zum Maschinenhaus führende Türe verschlossen. Vom Maschinenhaus aus führte eine Scheunentür in die Tenne. Dieses Tor war verschlossen u. zwar von innen aus in der Weise, dass in der Innenseite des Tores eine Stange vom Tor zum Balken fest angebracht war.Ich habe dann angeordnet, das Tor aufzureißen, was uns auch gelungen ist . [1]
  • Im Haus des Gabriels angekommen fanden wir alle Türen verschlossen vor, nur das zum Maschinenhaus führende Tor, war unversperrt.Vom Maschinenhaus aus sprengten wir dann das Scheunentor auf u. gingen wir alle 3 in die Scheune hinein.[2]
  • Gegen 5 Uhr nachm. kamen wir dann am Hause an, fanden alle Türen, mit Ausnahme des zum Maschinenhaus führenden, verschlossen vor. Wir begaben uns dann in das Maschinenhaus u. sprengten dort gewaltsam das Scheunentor auf.[3]
  • Nachdem die 3 Männer auch keinen Einlass fanden und auf ihr Rufen niemand angab, begaben sie sich durch die zugemachte jedoch nicht versperrte Stadeltüre am Stadeltor vom Hofraum in den Stadel. Von dort aus haben sie eine Türe zur Futterkammer eingesprengt, durch welche sie dann durch die Futterkammer zur Stallung und ins Haus gelangen konnten.[6]

Fehlen von Vorräten

  • Neben der Räucherkammer, die sich auf dem Dachboden oberhalb der Küche befindet, hingen etwa 10 – 12 Stücke Rauchfleisch. Von einem dieser Stücke war die Hälfte weggeschnitten.[4]
  • Es wurde im Hause nicht ein einziges Stücklein Brot mehr vorgefunden und im Backofen hatte man die Feuerung zurecht geschichtet.[Z1]
  • An Vorräten scheinen die Mörder lediglich Brot – da kein einziges Stückchen mehr vorgefunden wurde, der Ofen war zum Backen hergerichtet – und Fleisch mitgenommen zu haben.[Z2]
  • An Vorräten scheinen die Mörder nur Brot - es wurde kein einziges Stückchen gefunden - und Fleisch mitgenommen zu haben.[Z3]
  • An Vorräten scheinen die Mörder lediglich Brot - da kein einziges Stückchen mehr vorgefunden wurde, der Ofen war zum Backen hergerichtet - und Fleisch mitgenommen zu haben.[Z4]

Das Heuseil

siehe Spezialseite

Die Begegnung am Backofen

Über die Beobachtung(en) des Michael Plöckl, am Backhäuschen gibt es eine Spezialseite

Das Verstecken der Tatwaffe

Am Tag der Tatentdeckung wurde eine Kreuzhacke im Futterbarren des Stalls gefunden und zunächst für die Tatwaffe gehalten. Dies konnte allerdings bei den Obduktionen ausgeschlossen werden. Erst beim Abbruch von Hinterkaifeck wurde im Fehlboden eine Reuthaue gefunden, die nach kriminaltechnischen Untersuchungen eindeutig als Tatwaffe zugeordnet werden konnte.

eventuelle Viehfütterung nach der Tat

auf unserer Spezialseite sind sämtliche Aktenfundstücke über eine etwaige Viehversorgung nach der Tat aufgeführt.

Durchsuchung des Hofes

Eine Übersicht über die Spurenlage am Tatort ist auf unserer Spezialseite zu finden.


Offene Fragen / Bemerkungen

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Quellen

[1] Lorenz Schlittenbauer am 05.04.1922
[2] Michael Pöll am 05.04.1922
[3] Jakob Sigl am 05.04.1922
[4] Bericht Wiessner vom 06.04.1922
[5] Bericht des Staatsanwaltes Pielmayer vom 06.11.1926
[6] Johann Schlittenbauer am 17.12.1951
[7] Josef Schrätzenstaller am 17.12.1951
[8] Andreas Schwaiger am 17.12.1951
[9] Jakob Sigl am 10.01.1952
[10] Andreas Schwaiger am 04.07.1980


[Z1]Augsburger Zeitung vom 08.04.1922
[Z2]Münchner Zeitung vom 10.04.1922
[Z3] Schrobenhausener Wochenblatt vom 13.04.1922
[Z4] Neuburger Anzeiger vom 14.04.1922