Zeitungsartikel: 1935-01-31 Neues Münchner Tagblatt: Unterschied zwischen den Versionen

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=== Datum ===
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31 Januar 1935
31. Januar 1935


=== Ort ===
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Aktuelle Version vom 27. April 2017, 14:41 Uhr

Der Mörder von Hinterkaifeck gefasst?

Detailinformationen

Datum

31. Januar 1935

Ort

Augsburg

Art des Dokumentes

Zeitungsartikel

Verfasser

unbekannt

Verfasst für

Neues Münchner Tagblatt

Verfügbar

Inhalt

Der Mörder von Hinterkaifeck gefaßt?

Die Tochter des Gemeindehirten bezeichnet ihren Vater als Mörder der sechs Bewohner von Hinterkaifeck Augsburg, 30.Januar. Von der Gendarmerie in Hohenwart bei Schrobenhausen wurde, wie gemeldet, ein gewisser Josef Pfleger aus Deimhausen verhaftet und nach Schrobenhausen in das Gefängnis eingeliefert. Da Pfleger Äußerungen gemacht hatte, die ihn des furchtbaren Mordes in der Einöde Hinterkaifeck dringend verdächtig machen. Bei diesem Mord, der Ende März 1922 verübt wurde, sind sechs Personen auf bestialische Weise ums Leben gebracht worden. Die Verhaftung Pflegers war auf die Anzeige seiner eigenen 20 Jahre alten Tochter Maria hin erfolgt. Zu dieser Verhaftung veröffentlicht die „Neue Augsburger Zeitung“ noch folgende Einzelheiten: Pfleger ist seit zwei Jahren in Deimhausen tätig und bewohnt mit seiner Familie ein kleines, der Gemeinde gehöriges Haus. Er erfreut sich in seiner Heimat keines guten Rufes. Er hat wiederholt seine Frau mißhandelt und sie mit dem Tode bedroht und ist wegen Sittlichkeitsvergehens und anderer Delikte bereits mit Gefängnis bestraft. Zur Verhaftung Pflegers kam es, wie erwähnt, durch die Anzeige seiner Tochter, der er die grausige Tat von Hinterkaifeck eingestanden haben soll. Die Frau und die Tochter Pflegers hatten in letzter Zeit ein gedrücktes und verstörtes Wesen Pflegers beobachten können. Am Vormittag des 15. Januar, so sagte Maria Pfleger aus, habe ihr der Vater erzählt, daß er und noch einer die Kaifecker umgebracht hätten. Den Namen des anderen sage er nicht, doch soll sein Mithelfer bereits gestorben sein. Auf die Frage, wie er die schreckliche Tat ausgeführt habe, sagte er, daß er und sein Komplize in den Stall des Kaifecker Anwesens eingedrungen seien. Durch die unvermutete Störung in der Nacht sei das Vieh unruhig geworden, worauf der alte Gruber von Hinterkaifeck in den Stall gekommen sei, um Nachschau zu halten. Mit der Hacke hätten sie den alten Mann niedergeschlagen. Dann seien sie in das Haus eingedrungen und hätten, als die Magd etwas bemerkte und aus ihrer Kammer gehen wollte, auch diese überfallen.


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