Zeitungsartikel: 1926-02-22 Münchner Neueste Nachrichten
Detailinformationen
Datum
22. Februar 1926
Ort
Art des Dokumentes
Zeitungsartikel
Verfasser
unbekannt
Verfasst für
Münchner Neueste Nachrichten
Inhalt
Der sechsfache Raubmord in Hinterkaifeck wird durch eine Ausschreibung im "Bayer. Polizeiblatt" wieder in Erinnerung gebracht. In der Nacht zum 1. April 1922 wurden sämtliche Bewohner des Einödhofs Hinterkaifeck - das Austräglerehepaar Gruber, deren Tochter Viktoria Gabriel, ihre zwei Kinder im Alter von 9 und 2 Jahren und die Dienstmagd Marie Baumgartner - in grausamer Weise erschlagen. Gestohlen wurden vermutlich 50 000 Mark. Bald nach der Aufdeckung des Verbrechens richtete sich der dringende Verdacht der Täterschaft gegen den Bäcker Josef (genannt Hans) Bärtl, geb. am 18. Januar 1897 in Geisenfeld, BA. Pfaffenhofen a.I. Bisher ist es jedoch nicht gelungen, den Verdächtigen auszuforschen und festzunehmen. Er hat sich nach den behördlichen Feststellungen zuletzt in Südbayern herumgetrieben. Die Staatsanwaltschaft Neuburg a.D. erläßt nun neuerdings unter Zusicherung einer hohen Belohnung einen Steckbrief gegen Bärtl. Der Gesuchte ist 1,65m groß, untersetzt, hat rundes, volles Gesicht, blonde Haare, hohe Stirne, graue Augen, dicke Nase, etwas abstehende Ohren, blonden Schnurrbart, vorstehende Unterlippe, links von der Unterlippe ausgehend eine kleine Narbe, etwas schräge Schulterstellung und geht mit leicht vorgebeugtem Körper. Ein besonderes Kennzeichen ist das Fehlen des kleinen Fingers der linken Hand. Mitteilungen an die Polizeidirektion München Krim.-Oberinsp. Reingruber. |