Zeitungsartikel: 1922-04-22 Schrobenhausener Wochenblatt: Unterschied zwischen den Versionen

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'''''Die Staatsanwaltschaft [[Orte: Neuburg a. D.| Neuburg/Donau]]''''' fahndet nach dem 1897 in [http://de.wikipedia.org/wiki/Geisenfeld Geisenfeld] geborenen [[Personen: Bärtl Josef|Bäcker Josef Bärtl]], der vor einiger Zeit aus der [http://www.bkh-guenzburg.de/psychiatrie/geschichte_psychiatrie.htm Heil- und Pflegeanstalt in Günzburg] entsprungen ist und soviel wir wissen an dem Raubmord an dem Bauern Adler in [http://de.wikipedia.org/wiki/Baar-Ebenhausen Ebenhausen] Ende 1919 beteiligt war. Dieser Geisteskranke kommt als Täter oder Mitbeteiligter an dem [[Sachverhalte: Die 5 Tatortbilder|6-fachen Raubmord]] in [[Hinterkaifeck|Hinterkaifeck]] in Frage. Er ist von untersetzter Gestalt, hat rotes Gesicht, dunkelblondes Haar, zugeschnittenen Schnurbart, trug zeitweise Militäranzug und Gamaschen. Bärtl ist als notorischer Mörder und Verbrecher in der Umgebung von Ingolstadt bekannt, schwindelte als falscher Gendarm den Leuten Papiergeld zum Abstempeln heraus und hatte sich in Ingolstadt auch als Darlehensschwindler und Heiratsvermittler niedergelassen. Lange Zeit entzog er sich der Festnahme, verweigerte in der Haft die Nahrungsmittelaufnahme und erreichte zweimal die Aufnahme in der Heil-und Pflegeanstalt in Günzburg. Man neigt zu der Ansicht, dass Bärtl nicht geisteskrank, sondern ein raffinierter und gewalttätiger Simulant sei.  
'''''Die Staatsanwaltschaft [[Orte: Neuburg a. D.| Neuburg/Donau]]''''' fahndet nach dem 1897 in [http://de.wikipedia.org/wiki/Geisenfeld Geisenfeld] geborenen [[Personen: Bärtl Josef|Bäcker Josef Bärtl]], der vor einiger Zeit aus der [http://www.bkh-guenzburg.de/psychiatrie/geschichte_psychiatrie.htm Heil- und Pflegeanstalt in Günzburg] entsprungen ist und soviel wir wissen an dem Raubmord an dem Bauern Adler in [http://de.wikipedia.org/wiki/Baar-Ebenhausen Ebenhausen] Ende 1919 beteiligt war. Dieser Geisteskranke kommt als Täter oder Mitbeteiligter an dem [[Sachverhalte: Die 5 Tatortbilder|6-fachen Raubmord]] in [[Hinterkaifeck|Hinterkaifeck]] in Frage. Er ist von untersetzter Gestalt, hat rotes Gesicht, dunkelblondes Haar, zugeschnittenen Schnurbart, trug zeitweise Militäranzug und Gamaschen. Bärtl ist als notorischer Mörder und Verbrecher in der Umgebung von [[Orte: Ingolstadt|Ingolstadt]] bekannt, schwindelte als falscher Gendarm den Leuten Papiergeld zum Abstempeln heraus und hatte sich in Ingolstadt auch als Darlehensschwindler und Heiratsvermittler niedergelassen. Lange Zeit entzog er sich der Festnahme, verweigerte in der Haft die Nahrungsmittelaufnahme und erreichte zweimal die Aufnahme in der Heil-und Pflegeanstalt in Günzburg. Man neigt zu der Ansicht, dass Bärtl nicht geisteskrank, sondern ein raffinierter und gewalttätiger Simulant sei.  
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Die Erhebungen in der Mordsache Hinterkaifeck werden eifrig und umfassend fortgesetzt. Die Staatsanwaltschaft in Neuburg bekommt alle mögliche Zuschriften, die auf die Spur hinlenken und die nach Ansicht der Einsender auf die Täter hinführen sollen. Bisher ist aber eine greifbare Spur nicht gefunden worden. Im Gegenteil. Die bisherigen Erhebungen gegen die Meistbelasteten waren negativ und es muß sich erst beweisen, ob der nunmehr gesuchte Bäcker Bärtl mit dem Mord in Verbindung steht. Als Kuriosum ist vielleicht zu erwähnen, daß die Staatsanwaltschaft auch zahlreiche Zuschriften über die Täterschaft von Medien bekommt, die sich mit der Sache befassen. Aber bis jetzt hat es den Anschein, daß alles, was die Medien behaupten, in der Luft hängt. Einzelnes ist als unrichtig bereits erwiesen. Auch die Polizeidirektion München ist in der Sache sehr eifrig tätig.
Die Erhebungen in der Mordsache Hinterkaifeck werden eifrig und umfassend fortgesetzt. Die Staatsanwaltschaft in Neuburg bekommt alle mögliche Zuschriften, die auf die Spur hinlenken und die nach Ansicht der Einsender auf die Täter hinführen sollen. Bisher ist aber eine greifbare Spur nicht gefunden worden. Im Gegenteil. Die bisherigen Erhebungen gegen die Meistbelasteten waren negativ und es muß sich erst beweisen, ob der nunmehr gesuchte Bäcker Bärtl mit dem Mord in Verbindung steht. Als Kuriosum ist vielleicht zu erwähnen, daß die Staatsanwaltschaft auch zahlreiche Zuschriften über die Täterschaft von Medien bekommt, die sich mit der Sache befassen. Aber bis jetzt hat es den Anschein, daß alles, was die Medien behaupten, in der Luft hängt. Einzelnes ist als unrichtig bereits erwiesen. Auch die Polizeidirektion München ist in der Sache sehr eifrig tätig.
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