Zeitungsartikel: 1951-11-16 Schwäbische Landeszeitung: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Die Mordnacht vor dreißig Jahren'''<br>  
'''Die Mordnacht vor dreißig Jahren'''<br>  
In der Nacht vom 31. März auf den 1. April 1922 wurde vor fast dreißig Jahren eine [[Familie Gruber|fünfköpfige Bauernfamilie]] und ihre am ersten Tag im Dienst stehende neue [[Personen: Baumgartner Maria|Magd]] mit einer [[Sachverhalte: Reuthaue|Kartoffelhaue]] erschlagen. Vier Tage blieb das Verbrechen zunächst unentdeckt, weil man gewohnt war, dass sich die Einödler von Hinterkaifeck als verschlossene Leute gelegentlich länger nicht zeigten. Als dann die Kunde vom Hinterkaifecker Mord durch die Bauernstuben des Paartales jagte, da machten sich die Leute tagelang auf die Suche nach dem Mörder. Die damaligen Gendarmen kamen natürlich auch etwas zu gemütlich und etwas zu spät vielleicht, nachdem der Hof von oben bis unten von einer neugierigen Menschenmenge durchstöbert worden war, und dann verschwanden die Spuren eben, verwischten sich immer mehr. Zum Schluss standen die Untersuchungsbehörden vor der Bilanz zwar rund 60 Verdächtige festgenommen zu haben, die ständig wechselnden Indizien wuchsen ins Uferlose und hörten immer dann auf, wenn die letzte Frage nach dem Täter gestellt wurde. Man musste alle wieder laufen lassen, die festgenommenen Handwerksburschen und diejenigen auch die nach Entdeckung des Mordes den Hof auf Anordnung der Polizei bewachten (und die später unter Verdacht fielen) weil sich keine Spur bis zum Ende verfolgen ließ.  
In der Nacht vom 31. März auf den 1. April 1922 wurde vor fast dreißig Jahren eine [[Familie Gruber|fünfköpfige Bauernfamilie]] und ihre am ersten Tag im Dienst stehende neue [[Personen: Baumgartner Maria|Magd]] mit einer [[Sachverhalte: Reuthaue|Kartoffelhaue]] erschlagen. Vier Tage blieb das Verbrechen zunächst unentdeckt, weil man gewohnt war, dass sich die Einödler von Hinterkaifeck als verschlossene Leute gelegentlich länger nicht zeigten. Als dann die Kunde vom Hinterkaifecker Mord durch die Bauernstuben des Paartales jagte, da machten sich die Leute tagelang auf die Suche nach dem Mörder. Die damaligen Gendarmen kamen natürlich auch etwas zu gemütlich und etwas zu spät vielleicht, nachdem der Hof von oben bis unten von einer neugierigen Menschenmenge durchstöbert worden war, und dann verschwanden die Spuren eben, verwischten sich immer mehr. Zum Schluss standen die Untersuchungsbehörden vor der Bilanz zwar rund 60 Verdächtige festgenommen zu haben, die ständig wechselnden Indizien wuchsen ins Uferlose und hörten immer dann auf, wenn die letzte Frage nach dem Täter gestellt wurde. Man musste alle wieder laufen lassen, die festgenommenen Handwerksburschen und diejenigen auch die nach Entdeckung des Mordes den Hof auf Anordnung der Polizei bewachten (und die später unter Verdacht fielen) weil sich keine Spur bis zum Ende verfolgen ließ.  
Und die Gerüchte gehen noch heute um im Paartal, von Aichach bis nach Ingolstadt. Die Bauern verrammelten damals jahrelang jeden Abend ihre Türen und ließen die Hofhunde von den Ketten. Bei der Staatsanwaltschaft häuften sich die Akten. Immer wieder wurde gebohrt, immer wieder wurden Prognosen aufgestellt, Motive und mögliche Täter gesucht – und nichts kam heraus, gar nichts.  
Und die Gerüchte gehen noch heute um im Paartal, von Aichach bis nach [[Orte: Ingolstadt|Ingolstadt]]. Die Bauern verrammelten damals jahrelang jeden Abend ihre Türen und ließen die Hofhunde von den Ketten. Bei der Staatsanwaltschaft häuften sich die Akten. Immer wieder wurde gebohrt, immer wieder wurden Prognosen aufgestellt, Motive und mögliche Täter gesucht – und nichts kam heraus, gar nichts.  


'''Die wildesten Gerüchte gingen um'''<br>  
'''Die wildesten Gerüchte gingen um'''<br>  
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