Aussagen: 1952-01-10 Mayer Josef: Unterschied zwischen den Versionen
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Aussagen: 1952-01-10 Mayer Josef (Quelltext anzeigen)
Version vom 30. Juni 2011, 13:20 Uhr
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Am Freitag, den 31.3.1922, habe ich bei meinem Zustellgang dem Gruber die Zeitung noch übergeben. Dieser war damals an der Nordseite des Hauses beim Brunnen und schöpfte Wasser. An diesem Tag habe ich Gruber das letzte mal gesehen. Meine nächste Zustellung war dann der Montag, der 3.4.1922. An diesem Tage habe ich von Hinterkaifeck niemand gesehen. Ich steckte die Zeitung, wie sonst auch, ins Küchenfenster. Aufgefallen ist mir nur, dass ich bei diesem Gang den Kinderwagen nicht in der Küche, wie sonst, stehen sah. Die Küchentür selbst war halb geöffnet. Dazu möchte ich bemerken, dass ich [[Personen: Gruber Josef | dem Kind]], das sich im Wagen immer selbst schaukelte, bei meinen Zustellgängen durch das Küchenfenster zuschaute. Das [[Sachverhalte: Das Vieh auf Hinterkaifeck | Vieh]] im Stall zeigte sich um diese Zeit – es war gegen 8:30 Uhr etwas unruhig und brummte. Gebrüllt hat das Vieh nicht. Der [[Sachverhalte: Der Spitz | Hofhund]] hat nie angeschlagen, wenn ich meine Post im Küchenfenster absteckte. Nicht richtig ist, dass ich am Montag, den 3.4.1922, die vorher erschienene Zeitung am Küchenfenster steckend vorgefunden habe. Dies trifft schon deshalb nicht zu, weil ich die Zeitung vom Freitag dem alten Gruber persönlich, so wie ich vorher angegeben habe, beim Brunnen übergeben habe. Wenn tatsächlich meine letzt zugestellte Zeitung noch, wie häufig angegeben wurde, am Küchenfenster gesteckt hätte, so würde ich mich bestimmt im Anwesen Hinterkaifeck umgesehen haben. Dies schon deshalb, weil mir bekannt war, dass die Hinterkaifecker ja schon fast immer auf die Zeitung gewartet haben.<br> | Am Freitag, den 31.3.1922, habe ich bei meinem Zustellgang dem Gruber die Zeitung noch übergeben. Dieser war damals an der Nordseite des Hauses beim Brunnen und schöpfte Wasser. An diesem Tag habe ich Gruber das letzte mal gesehen. Meine nächste Zustellung war dann der Montag, der 3.4.1922. An diesem Tage habe ich von Hinterkaifeck niemand gesehen. Ich steckte die Zeitung, wie sonst auch, ins Küchenfenster. Aufgefallen ist mir nur, dass ich bei diesem Gang den Kinderwagen nicht in der Küche, wie sonst, stehen sah. Die Küchentür selbst war halb geöffnet. Dazu möchte ich bemerken, dass ich [[Personen: Gruber Josef | dem Kind]], das sich im Wagen immer selbst schaukelte, bei meinen Zustellgängen durch das Küchenfenster zuschaute. Das [[Sachverhalte: Das Vieh auf Hinterkaifeck | Vieh]] im Stall zeigte sich um diese Zeit – es war gegen 8:30 Uhr etwas unruhig und brummte. Gebrüllt hat das Vieh nicht. Der [[Sachverhalte: Der Spitz | Hofhund]] hat nie angeschlagen, wenn ich meine Post im Küchenfenster absteckte. Nicht richtig ist, dass ich am Montag, den 3.4.1922, die vorher erschienene Zeitung am Küchenfenster steckend vorgefunden habe. Dies trifft schon deshalb nicht zu, weil ich die Zeitung vom Freitag dem alten Gruber persönlich, so wie ich vorher angegeben habe, beim Brunnen übergeben habe. Wenn tatsächlich meine letzt zugestellte Zeitung noch, wie häufig angegeben wurde, am Küchenfenster gesteckt hätte, so würde ich mich bestimmt im Anwesen Hinterkaifeck umgesehen haben. Dies schon deshalb, weil mir bekannt war, dass die Hinterkaifecker ja schon fast immer auf die Zeitung gewartet haben.<br> | ||
Das Anwesen Hinterkaifeck hatte zwei Haustüren. Die hintere an der Nordseite war ohne Türklinke außen. Man konnte diese nur von innen öffnen. Ich ging jeweils bei der hinteren Haustüre ein und aus. Wenn man die hintere Haustüre betreten hatte, kam man zuerst in eine Art Futterkammer. Von dort aus ging eine Türe, die rechts war, in die Küche. Außerdem führte von der Futterkammer aus eine Treppe zum Getreideboden, links führte eine Türe zum Stall. An der Südseite war das Anwesen mit einem [[Sachverhalte: Der Zaun | Drahtgeflecht umzäunt]]. An der Nordseite befanden sich morsche Stangen.<br> | Das Anwesen Hinterkaifeck hatte zwei Haustüren. Die hintere an der Nordseite war ohne Türklinke außen. Man konnte diese nur von innen öffnen. Ich ging jeweils bei der hinteren Haustüre ein und aus. Wenn man die hintere Haustüre betreten hatte, kam man zuerst in eine Art Futterkammer. Von dort aus ging eine Türe, die rechts war, in die Küche. Außerdem führte von der Futterkammer aus eine Treppe zum Getreideboden, links führte eine Türe zum Stall. An der Südseite war das Anwesen mit einem [[Sachverhalte: Der Zaun | Drahtgeflecht umzäunt]]. An der Nordseite befanden sich morsche Stangen.<br> | ||
Nach Entdeckung der Tat wurde ich von dem damaligen Gendarmeriebeamten [[Ermittler: Goldhofer Georg | Goldhofer]] von Hohenwart über meine Wahrnehmungen vernommen. Schon seiner Zeit machte man mir zum Vorwurf, dass ich mehrere Zeitungen aufgesteckt hätte. Dies entsprach aber nicht den Tatsachen. Schon damals habe ich meine Angaben so gemacht wie heute.<br> | Nach Entdeckung der Tat wurde ich von dem damaligen Gendarmeriebeamten [[Ermittler: Goldhofer Georg | Goldhofer]] von [[Orte: Hohenwart|Hohenwart]] über meine Wahrnehmungen vernommen. Schon seiner Zeit machte man mir zum Vorwurf, dass ich mehrere Zeitungen aufgesteckt hätte. Dies entsprach aber nicht den Tatsachen. Schon damals habe ich meine Angaben so gemacht wie heute.<br> | ||
(Unter dem Protokoll ist handschriftlich folgendes vermerkt: „welchen Weg meint Mayer“) | (Unter dem Protokoll ist handschriftlich folgendes vermerkt: „welchen Weg meint Mayer“) |