Aussagen: 1931-06-26 Schaupp Johann und Maria: Unterschied zwischen den Versionen

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26.06.1931
26.06.1931
=== Ort ===  
=== Ort ===  
Schrobenhausen
[[Orte: Schrobenhausen|Schrobenhausen]]
=== Zugegen / Unterzeichner ===  
=== Zugegen / Unterzeichner ===  
[[Personen: Schaupp Johann | Johann Schaupp]], Landwirt<br>
[[Personen: Schaupp Johann | Johann Schaupp]], Landwirt<br>
[[Personen: Schaupp Maria | Maria Schaupp]],<br>
[[Personen: Schaupp Maria | Maria Schaupp]],<br>
[[Ermittler: Thoma | Thoma]], Oberamtsrichter,<br>
[[Ermittler: Thoma | Thoma]], Oberamtsrichter,<br>
[[Ermittler: Mayer | Mayer]], Urkdsb.<br>
[[Ermittler: Mayer | Mayer]], Urkundsbeamter<br>
[[Ermittler: Kestel | Kestel]]<br>
[[Ermittler: Kestel | Kestel]]<br>
[[Ermittler: Riedmayr Martin | Riedmayr]]<br>
[[Ermittler: Riedmayr Martin | Riedmayr]]<br>
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Zur Person: Schaupp Johann, 48 Jahre alt, verheiratet, Landwirt in Wangen.<br>
Zur Person: [[Orte: Wangen#Einwohner|Schaupp Johann]], 48 Jahre alt, verheiratet, Landwirt in Wangen.<br>


Zur Sache: Am Dienstag oder Mittwoch vor der Mordnacht, nachts gegen 9:00 Uhr zu, ging ich von [[Orte: Wangen | Wangen]] aus nach [[Orte: Gröbern | Gröbern]], um dort meine Frau zu erwarten, die von Edelshausen herkam, wo sie und die Frau des [[Personen: Gall Michael | Bürgermeisters Gall]], welche beide in Ingolstadt beim Arzt Dr. Liebl waren, vom Bürgermeister abgeholt wurden.<br><br>
Zur Sache: Am Dienstag oder Mittwoch vor der Mordnacht, nachts gegen 9:00 Uhr zu, ging ich von [[Orte: Wangen | Wangen]] aus nach [[Orte: Gröbern | Gröbern]], um dort meine Frau zu erwarten, die von Edelshausen herkam, wo sie und die Frau des [[Personen: Gall Michael | Bürgermeisters Gall]], welche beide in Ingolstadt beim Arzt Dr. Liebl waren, vom Bürgermeister abgeholt wurden.<br><br>
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2. Person: Schaupp Maria, 42 Jahre alt, verheiratet, Landwirtsehefrau in Wangen.<br><br>
2. Person: [[Orte: Wangen#Einwohner|Schaupp Maria]], 42 Jahre alt, verheiratet, Landwirtsehefrau in Wangen.<br><br>


Zur Sache: Ich erinnere mich schon noch, daß mich einmal eines Abends kurz vor der Mordnacht, mein Mann von Edelshausen abholte und mich in Gröbern erwartete. An Hinterkaifeck sind wir damals nicht vorbeigekommen. Hinterkaifeck liegt von dem Weg, den wir damals gingen, hübsch weit abseits. Schätzen kann ich die Entfernung nicht. Wir hörten von Hinterkaifeck her nicht das geringste Geräusch. Begegnet ist mir und meinem Mann kein Mensch. Ich kann weiter zur Sache Dienliches nicht angeben.<br>
Zur Sache: Ich erinnere mich schon noch, daß mich einmal eines Abends kurz vor der Mordnacht, mein Mann von Edelshausen abholte und mich in Gröbern erwartete. An Hinterkaifeck sind wir damals nicht vorbeigekommen. Hinterkaifeck liegt von dem Weg, den wir damals gingen, hübsch weit abseits. Schätzen kann ich die Entfernung nicht. Wir hörten von Hinterkaifeck her nicht das geringste Geräusch. Begegnet ist mir und meinem Mann kein Mensch. Ich kann weiter zur Sache Dienliches nicht angeben.<br>
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Dst.2. <div align="right">München, den 16. Juli 1931</div>
Dst.2. <div align="right">München, den 16. Juli 1931</div>


I. Die richterliche Einvernahme des Landwirts Johann Schaupp hat gezeigt, daß es sich bei den Angaben des Sägers Sebastian Maier in den wesentlichen Punkten um Übertreibungen und Schwätzereien handelt und daß er insbesondere die nächtliche Begegnung des Schaupp mit dem Schlittenbauer glatt erfunden hat. Jedenfalls kommt Maier als zuverlässiger Zeuge nicht in frage. Von den beiden Töchtern des Schlittenbauer ist nicht zu erwarten, daß sie gegen ihren Vater aussagen und die Aussage des Schaupp enthält nur die einzige bemerkenswerte Angabe, daß vier Tage vor der Mordnacht aus dem Stalle des Schlittenbauer laute Stimmen zu hören waren.<br><br>
I. Die richterliche Einvernahme des Landwirts Johann Schaupp hat gezeigt, daß es sich bei den Angaben des Sägers [[Orte: Wangen#Einwohner|Sebastian Maier]] in den wesentlichen Punkten um Übertreibungen und Schwätzereien handelt und daß er insbesondere die nächtliche Begegnung des Schaupp mit dem Schlittenbauer glatt erfunden hat. Jedenfalls kommt Maier als zuverlässiger Zeuge nicht in frage. Von den beiden Töchtern des Schlittenbauer ist nicht zu erwarten, daß sie gegen ihren Vater aussagen und die Aussage des Schaupp enthält nur die einzige bemerkenswerte Angabe, daß vier Tage vor der Mordnacht aus dem Stalle des Schlittenbauer laute Stimmen zu hören waren.<br><br>


Dieses Wissen des Schaupp ist nicht ausreichend, um neue Tatsachen zu schaffen, die eine Wiederaufnahme der Erhebungen rechtfertigen würde.<br><br>
Dieses Wissen des Schaupp ist nicht ausreichend, um neue Tatsachen zu schaffen, die eine Wiederaufnahme der Erhebungen rechtfertigen würde.<br><br>
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