Zeitungsartikel: 1922-04-10 Freiburger Zeitung: Unterschied zwischen den Versionen

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Zum sechsfachen Mord in Wangen.
Zum sechsfachen Mord in Wangen.<br>
Alle Bewohner des Einödhofes waren mit einer schweren Kreuzhaue durch Schläge auf den Kopf getötet worden. Die Leichen der beiden Frauen, die in der Tenne lagen, waren in den Kleidern, während der alte Gruber und das acht Jahre alte Mädchen, deren Leichen ebenfalls in der Tenne gefunden wurden, bereits entkleidet waren. Auch die Dienstmagd, die tot in ihrer Kammer lag, hatte die Oberkleider abgelegt. Aus diesen Feststellungen schließt man, daß das Verbrechen zur Zeit des Schlafengehens verübt wurde. Der alte Gruber und seine Enkelin hatten sich bereits zu Bett begeben, die Frauen wohl noch mit der neuen Magd unterhalten, deren Sachen noch im Rucksack verpackt waren. Der Mord ist zweifellos  am 31. März verübt worden. Am Samstag fehlte das Mädchen in der Schule; am selben Tag kam ein Reisender auf den Hof, der die Türen verschlossen fand. Im Stall lärmte das Vieh und der Hund. Am Montag erschien ein Monteur auf dem Hof, der bestellt war, einen Motor einzurichten; auch er hörte das Geschrei des Viehes und verließ den Hof nach vergeblichen Pochen wieder. Der Ortsführer von Gröbern, der davon erfuhr, schickte seine Buben auf den Hof und als auch diese unverrichteter Dinge zurückkehrten, begab sich der Ortsführer mit zwei Begleitern an den Hof. Die Türe wurde aufgesprengt. Die Bewohner sind offenbar durch die Unruhe des von den Tätern im Stalle losgelassenen Viehes aus der Wohnung gelockt worden. Der Überfall erfolgte auf einem Gang, der von der Küche zum Stall und zur Tenne führt. Der Hund fand sich nach der Tat noch im Stall. Es ist unaufgeklärt, wie die Täter, ohne daß der Hund Lärm schlug, in den Stall kommen konnten. Von den Mördern hat man keine Spur. Die Schmucksachen der Bäuerinnen, das Gold- und Silbergeld und Depotscheine wurden gefunden. Unter einem Bette lag eine bauchige leere Brieftasche. Zweifellos ist den Mördern ein großer Geldbetrag in die Hände gefallen. Schon deshalb, weil demnächst mit einem Stallneubau begonnen werden sollte; das Material lag schon bereit. Der Unglückshof liegt auf der Anhöhe von Gröbern, fast ganz im Wald. Sämtliche Behältnisse im Haus waren durchwühlt. Was geraubt wurde, ist noch nicht bekannt. Die Eheleute Gruber, die als Sonderlinge gelten, hatten nach der Meinung der Nachbarn etwa 100 000 Mark Papiergeld, Gold- und Silbergeld und Pfandbriefe verschiedener Banken im Haus.
Alle Bewohner des Einödhofes waren mit einer schweren Kreuzhaue durch Schläge auf den Kopf getötet worden. Die Leichen der beiden Frauen, die in der Tenne lagen, waren in den Kleidern, während der alte Gruber und das acht Jahre alte Mädchen, deren Leichen ebenfalls in der Tenne gefunden wurden, bereits entkleidet waren. Auch die Dienstmagd, die tot in ihrer Kammer lag, hatte die Oberkleider abgelegt. Aus diesen Feststellungen schließt man, daß das Verbrechen zur Zeit des Schlafengehens verübt wurde. Der alte Gruber und seine Enkelin hatten sich bereits zu Bett begeben, die Frauen wohl noch mit der neuen Magd unterhalten, deren Sachen noch im Rucksack verpackt waren. Der Mord ist zweifellos  am 31. März verübt worden. Am Samstag fehlte das Mädchen in der Schule; am selben Tag kam ein Reisender auf den Hof, der die Türen verschlossen fand. Im Stall lärmte das Vieh und der Hund. Am Montag erschien ein Monteur auf dem Hof, der bestellt war, einen Motor einzurichten; auch er hörte das Geschrei des Viehes und verließ den Hof nach vergeblichen Pochen wieder. Der Ortsführer von Gröbern, der davon erfuhr, schickte seine Buben auf den Hof und als auch diese unverrichteter Dinge zurückkehrten, begab sich der Ortsführer mit zwei Begleitern an den Hof. Die Türe wurde aufgesprengt. Die Bewohner sind offenbar durch die Unruhe des von den Tätern im Stalle losgelassenen Viehes aus der Wohnung gelockt worden. Der Überfall erfolgte auf einem Gang, der von der Küche zum Stall und zur Tenne führt. Der Hund fand sich nach der Tat noch im Stall. Es ist unaufgeklärt, wie die Täter, ohne daß der Hund Lärm schlug, in den Stall kommen konnten. Von den Mördern hat man keine Spur. Die Schmucksachen der Bäuerinnen, das Gold- und Silbergeld und Depotscheine wurden gefunden. Unter einem Bette lag eine bauchige leere Brieftasche. Zweifellos ist den Mördern ein großer Geldbetrag in die Hände gefallen. Schon deshalb, weil demnächst mit einem Stallneubau begonnen werden sollte; das Material lag schon bereit. Der Unglückshof liegt auf der Anhöhe von Gröbern, fast ganz im Wald. Sämtliche Behältnisse im Haus waren durchwühlt. Was geraubt wurde, ist noch nicht bekannt. Die Eheleute Gruber, die als Sonderlinge gelten, hatten nach der Meinung der Nachbarn etwa 100 000 Mark Papiergeld, Gold- und Silbergeld und Pfandbriefe verschiedener Banken im Haus.


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