Aussagen: 1951-12-17 Schwaiger Andreas: Unterschied zwischen den Versionen

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Am Abend wurde ich zur Wache nicht eingeteilt.<br><br>
Am Abend wurde ich zur Wache nicht eingeteilt.<br><br>
Im Wohnhaus des Anwesens Hinterkaifeck konnte man mittels einer Treppe auf den Speicher gelangen. Auf dem Speicherboden lagerte das Getreide, das Mehrl, Buch usw. Eine Brandmauer war nicht vorhanden. Über dem Stall befand sich dann das Heu, welches durch eine Türo oberhalb der Stallfenster eingeworfen wurde. Ich kann mich entsinnen, daß in der Scheune des Gruber ein Steigbaum vorhanden war, mittels diesem es gelang, auf den Strohboden zu kommen. Wo dieser Steigbaum jedoch genau gestanden hat, weiß ich nicht. Jedenfalls war dieser im Raume der Futterkammer. Ich glaube mich noch entsinnen zu können, daß auf dem Querbalken in der Scheune noch ein Heuseil gehangen hat. Es ging seinerzeit das Gespräch um, daß dieses Seil durch den Täter angebracht worden sei, um besser auf den Strohboden zu kommen, andererseits sich aber auch eine bessere Fluchtmöglichkeit zu schaffen. Ferner wurde gesagt, daß auf dem Heuboden eine Liegestätte gefunden worden sei. Ich selbst aber habe diese Liegestätte nicht gesehen. auch habe ich keine Speckschwarten gesehen. In die Räucherkammer bin ich wohl gekommen und habe gesehen, daß sie voll Rauchfleisch gehangen war. Die Wohnstube des Bauern Gruber ist mir bekannt und ich bin in diese auch schon gekommen. Wie ich mich noch erinnern kann, waren seinerzeit als die Tat bekannt wurde, die beiden Betten der Eheleute Gruber schon benützt. Der alte Kaifecker (Gruber) hatte sein Gewand schon ausgezogen gehabt, denn es wurde in der Stube gefunden. In der Futterkammer wurde er lediglich mit Unterhose und Hemd bekleidet gefunden. Früher habe ich in der Stube des Bauern Gruber schon gevespert, als ich dort gearbeitet habe. Nicht entsinnen kann ich mich aber, ob in dieser ein Wandkästchen eingebaut war. Möglich war dies schon.<br>
Im Wohnhaus des Anwesens Hinterkaifeck konnte man mittels einer Treppe auf den Speicher gelangen. Auf dem Speicherboden lagerte das Getreide, das Mehrl, Buch usw. Eine Brandmauer war nicht vorhanden. Über dem Stall befand sich dann das Heu, welches durch eine Türo oberhalb der Stallfenster eingeworfen wurde. Ich kann mich entsinnen, daß in der Scheune des Gruber ein Steigbaum vorhanden war, mittels diesem es gelang, auf den Strohboden zu kommen. Wo dieser Steigbaum jedoch genau gestanden hat, weiß ich nicht. Jedenfalls war dieser im Raume der Futterkammer. Ich glaube mich noch entsinnen zu können, daß auf dem Querbalken in der Scheune noch ein Heuseil gehangen hat. Es ging seinerzeit das Gespräch um, daß dieses Seil durch den Täter angebracht worden sei, um besser auf den Strohboden zu kommen, andererseits sich aber auch eine bessere Fluchtmöglichkeit zu schaffen. Ferner wurde gesagt, daß auf dem Heuboden eine Liegestätte gefunden worden sei. Ich selbst aber habe diese Liegestätte nicht gesehen. auch habe ich keine Speckschwarten gesehen. In die Räucherkammer bin ich wohl gekommen und habe gesehen, daß sie voll Rauchfleisch gehangen war. Die Wohnstube des Bauern Gruber ist mir bekannt und ich bin in diese auch schon gekommen. Wie ich mich noch erinnern kann, waren seinerzeit als die Tat bekannt wurde, die beiden Betten der Eheleute Gruber schon benützt. Der alte Kaifecker (Gruber) hatte sein Gewand schon ausgezogen gehabt, denn es wurde in der Stube gefunden. In der Futterkammer wurde er lediglich mit Unterhose und Hemd bekleidet gefunden. Früher habe ich in der Stube des Bauern Gruber schon gevespert, als ich dort gearbeitet habe. Nicht entsinnen kann ich mich aber, ob in dieser ein Wandkästchen eingebaut war. Möglich war dies schon.<br>
Ein [[Personen: Eser Matthäus | Eser]] ist mir nicht bekannt, desgleichen auch kein [[Personen: Kerner Georg | Kerner Hiasl]]. Ich kann mich nur an einen Dienstbuben welcher [[Personen: Bärtl Josef | Becker Bertl aus Geisenfeld]] [Anm.: richtig: Bäcker Bärtl] genannt wurde. Wo dieser jetzt ist, weiß ich nicht.
Ein [[Personen: Eser Matthäus | Eser]] ist mir nicht bekannt, desgleichen auch kein [[Personen: Kerner Georg | Kerner Hiasl]]. Ich kann mich nur an einen Dienstbuben welcher [[Personen: Bärtl Josef | Becker Bertl aus Geisenfeld]] [Anm.: richtig: Bäcker Bärtl] genannt wurde. Wo dieser jetzt ist, weiß ich nicht.<br>
geschlossen Nußbaum (OKomm. d.LP)
In Hinterkaifeck wurde auch ein [[Sachverhalte: Der Spitz | Hund ]] gehalten und zwar handelte es sich um einen Schnauzer. Diesen Hund habe ich gesehen, wie er im Stalle lag und ständig den Kopf auf die Seite legte. Dem Hund wurde durch den Täter ebenfalls ein Schlag versetzt und am Kopfe verletzt. Man musste diesen Schnauzer später anhängen, weil er wahrscheinlich wegen der vielen Leute, die sich beim Bekanntwerden der Tat in Hinterkaifeck einfanden, davonlaufen wollte.<br>
Es ist ohne weiteres möglich, daß die Kälber mehrere Tage ohne Futter sein können. Diese Tiere habe das Körperfett in sich, von dem sie sich, wie ich weiß, ernähren. Ich kann mich noch an 2 weitere Kälber entsinnen, die im Stalle standen. Diese machten wohl den Eindruck, daß sie bald verenden würden. <br>
Die großen Tiere im Stalle machten einen gekrümmten Rücken, dies ist ein Beweis dafür, daß es höchste Zeit war, sie zu tränken. Vorerst fraßen die Tiere gar nicht mehr, sondern verlangten nur Wasser.<br>
Auf den Heuboden bin ich nicht gekommen. Ich glaub mich noch entsinnen zu können, daß ein etwa 2jähriges Rind frei in der Scheune umhergelaufen ist und dort gefressen hat. Dieses wurde, wie ich mich zu entsonnen glaube, erst angehängt, als die ersten Leute auf den Hof kamen. Von einem Gerede, daß jemand durch die Dachluke geschaut habe, habe ich wohl gehört. Ich selbst habe aber diese Person nicht gesehen. Nicht erinnerlich ist mir, daß die Dachlucken gehoben worden waren. Wie gesagt, ich habe lediglich davon sprechen hören.<br>
Ich kann mich noch entsinnen, daß an dem Donnerstag als in Schrobenhausen Markt war, mein Vater und mein Bruder Vieh zum Markte trieben. Vor dem Hause in Hinterkaifeck stand der Bauer Gruber am Brunnen. Als mein Vater ([[Personen: Schwaiger Thomas | Thomas Schwaiger]]) Gruber grüßte, meinte dieser, daß es doch komisch sei, zu ihm (gemeint war in sein Anwesen) gingen Fußtritte herein und nicht mehr heraus. Mein Vater sollte damals Gruber erwidert haben, jetzt sei es Ende März und da laufen die Kater. Dieser wird sich verspätet haben und deswegen im Nest geblieben sein. Es hatte seinerzeit leicht geschneit und darum konnte man die Fußtritte deutlich wahrnehmen.<br>
Gruber selbst war ein hilfsbereiter Mensch. Zu jeder Zeit hat er einem geholfen. Andererseits aber war Gruber eine verschlossene Person und hat nicht jeden in seine privaten Verhältnisse eingeweiht.<br>
Nach meiner Anschauung wäre es von Wichtigkeit zu wissen, ob die verwitwete Gabriel schwanger war. Ich denke mir, im Falle die Schwangerschaft zutreffen sollte, daß ein Freier vorhanden war, welcher in das Anwesen Hinterkaifeck einheiraten wollte. Nachdem aber der Bauer Gruber niemand hereinließ und der Freier die Schwangerschaft verdecken wollte dieser zu dieser Tat geschritten ist. Anders könnte ich mir ein Motiv gar nicht vorstellen, zumal nichts entwendet worden ist."
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V.g.u.u.<br>
Im Entwurf gez.<br>
Schaiger Andreas<br><br>
geschlossen:<br>
Harrer (Komm. d.LP)


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