Aussagen: 1952-01-10 Sigl Jakob: Unterschied zwischen den Versionen

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Etwa 8 oder 14 Tage später, nach diesem Gang der Gabriel nach Schrobenhausen, wurde in Gröbern die Mordtat in Hinterkaifeck bekannt.
Etwa 8 oder 14 Tage später, nach diesem Gang der Gabriel nach Schrobenhausen, wurde in Gröbern die Mordtat in Hinterkaifeck bekannt.
   
   
An einem mir nicht mehr näher bekannten Tag, entweder Ende März oder anfangs April 1922, verunglückte mein Bruder [[Personen: Sigl Karl | Karl Sigl]], der damals beim Bauern Raimund in Hohenried als Knecht beschäftigt war. Ihm gingen die Pferde durch. Im Auftrag meines Vaters musste ich meinen Bruder in mein Anwesen, Gröbern, Hs.No.27, bringen. Damals kamen mein Bruder und ich zwischen 16 – 17 Uhr zu Hause an. Kaum, dass ich daheim war, kam Schlittenbauer zu mir in die Wohnung und sagte folgendes: „Der Monteur, der in Hinterkaifeck eben gearbeitet hat, sagte zu mir, dass sich dort niemand rührt und ich glaube, die habens alle erschlagen oder die haben sich aufgehängt.“ Gleichzeitig forderte Schlittenbauer mich auf, dass ich mit zum Anwesen Hinterkaifeck gehen solle um Nachschau zu halten. Ich erwiderte ihm, dass ich mit ihm allein nicht zum Anwesen Hinterkaifeck gehe, er solle doch auch noch den Nachbarn [[Personen: Pöll Michael | Pöll]] mitnehmen. Schlittenbauer und ich gingen dann von meiner Wohnung zum Anwesen Pöll. Unmittelbar darauf kamen Schlittenbauer und Pöll zu mir auf die Straße und wir setzten dann unseren Weg zum Anwesen Hinterkaifeck fort. Zur damaligen Zeit lag [[Wissen: Das Wetter und die Lichtverhältnisse rund um die Tat | kein Schnee]]. Erwähnen muss ich jedoch, dass wenig Tage vorher Schnee gefallen war, der einige Tage liegen blieb. <br>Vorausschicken muss ich noch, dass ich am Donnerstag (30.3.22) vor der Tat in Hinterkaifeck in [[Orte: Schrobenhausen | Schrobenhausen]] auf dem Viehmarkt war. Bei dieser Gelegenheit bin ich mit meinem Schwiegervater [[Personen: Stegmeier Kasper | Kaspar Stegmair]], zusammengetroffen. Mein Schwiegervater war in Gröbern wohnhaft und ist inzwischen verstorben. Als Stegmair an jenem Donnerstag von Gröbern nach Schrobenhausen ging, kam er an dem Anwesen Hinterkaifeck vorbei. Bei dieser Gelegenheit kam er ins Gespräch mit Andreas Gruber. Dieser sagte meinem Schwiegervater, dass [[Sachverhalte: Die Spuren im Schnee | im Schnee eine Spur]] zu seinem Anwesen gehe, er glaube, dass Spitzbuben in seinem Hause seien. Stegmair soll Gruber aufgefordert haben, das Anwesen durchsuchen zu lassen, worauf Gruber erwiderte, dass er sich nicht fürchte. Dies war für meinen Schwiegervater Anlass genug, dass er mich aufforderte, heute rechtzeitig nach Hause zu gehen, damit nichts passiere.
An einem mir nicht mehr näher bekannten Tag, entweder Ende März oder anfangs April 1922, verunglückte mein Bruder [[Personen: Sigl Karl jun. | Karl Sigl]], der damals beim Bauern Raimund in Hohenried als Knecht beschäftigt war. Ihm gingen die Pferde durch. Im Auftrag meines Vaters musste ich meinen Bruder in mein Anwesen, Gröbern, Hs.No.27, bringen. Damals kamen mein Bruder und ich zwischen 16 – 17 Uhr zu Hause an. Kaum, dass ich daheim war, kam Schlittenbauer zu mir in die Wohnung und sagte folgendes: „Der Monteur, der in Hinterkaifeck eben gearbeitet hat, sagte zu mir, dass sich dort niemand rührt und ich glaube, die habens alle erschlagen oder die haben sich aufgehängt.“ Gleichzeitig forderte Schlittenbauer mich auf, dass ich mit zum Anwesen Hinterkaifeck gehen solle um Nachschau zu halten. Ich erwiderte ihm, dass ich mit ihm allein nicht zum Anwesen Hinterkaifeck gehe, er solle doch auch noch den Nachbarn [[Personen: Pöll Michael | Pöll]] mitnehmen. Schlittenbauer und ich gingen dann von meiner Wohnung zum Anwesen Pöll. Unmittelbar darauf kamen Schlittenbauer und Pöll zu mir auf die Straße und wir setzten dann unseren Weg zum Anwesen Hinterkaifeck fort. Zur damaligen Zeit lag [[Wissen: Das Wetter und die Lichtverhältnisse rund um die Tat | kein Schnee]]. Erwähnen muss ich jedoch, dass wenig Tage vorher Schnee gefallen war, der einige Tage liegen blieb. <br>Vorausschicken muss ich noch, dass ich am Donnerstag (30.3.22) vor der Tat in Hinterkaifeck in [[Orte: Schrobenhausen | Schrobenhausen]] auf dem Viehmarkt war. Bei dieser Gelegenheit bin ich mit meinem Schwiegervater [[Personen: Stegmeier Kasper | Kaspar Stegmair]], zusammengetroffen. Mein Schwiegervater war in Gröbern wohnhaft und ist inzwischen verstorben. Als Stegmair an jenem Donnerstag von Gröbern nach Schrobenhausen ging, kam er an dem Anwesen Hinterkaifeck vorbei. Bei dieser Gelegenheit kam er ins Gespräch mit Andreas Gruber. Dieser sagte meinem Schwiegervater, dass [[Sachverhalte: Die Spuren im Schnee | im Schnee eine Spur]] zu seinem Anwesen gehe, er glaube, dass Spitzbuben in seinem Hause seien. Stegmair soll Gruber aufgefordert haben, das Anwesen durchsuchen zu lassen, worauf Gruber erwiderte, dass er sich nicht fürchte. Dies war für meinen Schwiegervater Anlass genug, dass er mich aufforderte, heute rechtzeitig nach Hause zu gehen, damit nichts passiere.


Auf dem Weg von Gröbern nach Hinterkaifeck gingen wir der Straße entlang bis zum Anwesen Hinterkaifeck. Erwähnen möchte ich, dass Schlittenbauer auch seinen damals etwa 12-14 Jahre alten Sohn mit zum Anwesen Hinterkaifeck genommen hat. Wir gingen also zu 4 nach Hinterkaifeck. Am Anwesen angekommen, gingen wir zunächst auf der Straße an der Nordseite des Anwesens vorbei. Beim Backhaus bogen wir nach links in den Hof ein. Uns voran ging Schlittenbauer. [[Sachverhalte: Der Spitz | Hund]] sahen wir zunächst keinen. An eine Haustür oder an ein Fenster sind wir nicht gegangen, wie es allgemein üblich ist, um Einlass begehrt. Auf Geheiß von Schlittenbauer gingen wir vom Hof aus an das Scheunentor. Dieses war zu, jedoch von innen nicht versperrt. Ich sagte, dass man von hier aus nicht in das Anwesen kommen könne. Schlittenbauer sagte zu mir, ich solle ihm anziehen helfen, das Tor gehe schon auf. Tatsächlich ging dann dieses Tor auf. Von der Tenne aus war die Futterkammer, die sich links der Tenne befand, zu übersehen. Schon von der Tenne aus konnte ich sehen, dass von der Stalltüre ein Jungrind in die Futterkammer sah. Es ragte der Kopf in die Futterkammer heraus. Schlittenbauer ging gleich voraus, stieg über die [[Sachverhalte: Die 5 Tatortbilder|Leichen]], die in der Futterkammer am Boden lagen, hinweg, brachte das Jungrind in den Stall zurück und wollte es anhängen. Inzwischen waren Pöll und ich an den Leichenhaufen hingekommen. Ich sah dort, dass unter einem Heuhaufen, auf welchem noch eine Türe lag, Füße herausragten. Ich schrie gleich dem Schlittenbauer, der im Stall war und sagte: „Lenz da geh her, da liegt was.“ Schlittenbauer kam sofort herbei, räumte zunächst die Türe und das Heu etwas weg, sodass die Leichen sichtbar wurden. Die Leichen lagen mit dem Kopf zur Stallseite, die Füße ragten in die Futterkammer hinein. Das war die Lage der Cäcilie Gruber und der Viktoria Gabriel. Über diesen beiden Leichen lag , quer mit dem Kopf nach Süden, Andreas Gruber. Die erstbeschriebenen Leichen hatten Rückenlage, Gruber, Andreas hatte Bauchlage. Gruber Andreas war nur mit Hemd und Unterhose bekleidet. Über die Art seiner Verletzungen kann ich keine Angaben machen. Schlittenbauer erfasste die Leiche des Gruber und legte diese mehr in Richtung Tenne. Eine Beschreibung der Bekleidung der beiden Frauen (Gruber und Gabriel), sowie über deren [[Sachverhalte: Die Verletzungen der Opfer|Verletzungen]] kann ich keine Angaben machen. Ich weiß nur, dass sämtliche Leichen das Gesicht voll Blut hatten und dass die Frauen Haare in den Händen festhielten. Auch diese beiden Leichen legte Schlittenbauer neben die Leiche des Gruber in Richtung zur Tenne. Während Schlittenbauer die Leichen umlegte, fanden wir auch das Mädchen, Cäcilie Gabriel, in der Futterkammer tot auf. Sie lag mehr auf der Motorenhausseite und war ebenfalls mit etwas Heu zugedeckt. Schlittenbauer nahm auch diese Leiche und legte sie zu den anderen.  
Auf dem Weg von Gröbern nach Hinterkaifeck gingen wir der Straße entlang bis zum Anwesen Hinterkaifeck. Erwähnen möchte ich, dass Schlittenbauer auch seinen damals etwa 12-14 Jahre alten Sohn mit zum Anwesen Hinterkaifeck genommen hat. Wir gingen also zu 4 nach Hinterkaifeck. Am Anwesen angekommen, gingen wir zunächst auf der Straße an der Nordseite des Anwesens vorbei. Beim Backhaus bogen wir nach links in den Hof ein. Uns voran ging Schlittenbauer. [[Sachverhalte: Der Spitz | Hund]] sahen wir zunächst keinen. An eine Haustür oder an ein Fenster sind wir nicht gegangen, wie es allgemein üblich ist, um Einlass begehrt. Auf Geheiß von Schlittenbauer gingen wir vom Hof aus an das Scheunentor. Dieses war zu, jedoch von innen nicht versperrt. Ich sagte, dass man von hier aus nicht in das Anwesen kommen könne. Schlittenbauer sagte zu mir, ich solle ihm anziehen helfen, das Tor gehe schon auf. Tatsächlich ging dann dieses Tor auf. Von der Tenne aus war die Futterkammer, die sich links der Tenne befand, zu übersehen. Schon von der Tenne aus konnte ich sehen, dass von der Stalltüre ein Jungrind in die Futterkammer sah. Es ragte der Kopf in die Futterkammer heraus. Schlittenbauer ging gleich voraus, stieg über die [[Sachverhalte: Die 5 Tatortbilder|Leichen]], die in der Futterkammer am Boden lagen, hinweg, brachte das Jungrind in den Stall zurück und wollte es anhängen. Inzwischen waren Pöll und ich an den Leichenhaufen hingekommen. Ich sah dort, dass unter einem Heuhaufen, auf welchem noch eine Türe lag, Füße herausragten. Ich schrie gleich dem Schlittenbauer, der im Stall war und sagte: „Lenz da geh her, da liegt was.“ Schlittenbauer kam sofort herbei, räumte zunächst die Türe und das Heu etwas weg, sodass die Leichen sichtbar wurden. Die Leichen lagen mit dem Kopf zur Stallseite, die Füße ragten in die Futterkammer hinein. Das war die Lage der Cäcilie Gruber und der Viktoria Gabriel. Über diesen beiden Leichen lag , quer mit dem Kopf nach Süden, Andreas Gruber. Die erstbeschriebenen Leichen hatten Rückenlage, Gruber, Andreas hatte Bauchlage. Gruber Andreas war nur mit Hemd und Unterhose bekleidet. Über die Art seiner Verletzungen kann ich keine Angaben machen. Schlittenbauer erfasste die Leiche des Gruber und legte diese mehr in Richtung Tenne. Eine Beschreibung der Bekleidung der beiden Frauen (Gruber und Gabriel), sowie über deren [[Sachverhalte: Die Verletzungen der Opfer|Verletzungen]] kann ich keine Angaben machen. Ich weiß nur, dass sämtliche Leichen das Gesicht voll Blut hatten und dass die Frauen Haare in den Händen festhielten. Auch diese beiden Leichen legte Schlittenbauer neben die Leiche des Gruber in Richtung zur Tenne. Während Schlittenbauer die Leichen umlegte, fanden wir auch das Mädchen, Cäcilie Gabriel, in der Futterkammer tot auf. Sie lag mehr auf der Motorenhausseite und war ebenfalls mit etwas Heu zugedeckt. Schlittenbauer nahm auch diese Leiche und legte sie zu den anderen.  
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