Zeitungsartikel: 1922-04-07 Neuburger Anzeigenblatt: Unterschied zwischen den Versionen
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Zeitungsartikel: 1922-04-07 Neuburger Anzeigenblatt (Quelltext anzeigen)
Version vom 8. November 2011, 09:27 Uhr
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Ein [[Hinterkaifeck | grauenvolles Verbrechen]], von Bestien in Menschengestalt verübt, wird aus der Nähe von Schrobenhausen gemeldet. Zehn Minuten von [[Orte: Wangen | Wangen]] entfernt steht in der [[Sonstiges: Der Hof Hinterkaifeck | Einöde Kaifeck]] ein einsamer Bauernhof hart am Walde. In dem Hofe fand man [[Personen: Die Opfer von Hinterkaifeck | sechs Personen]], die ganze [[Familie Gruber | Familie]], ermordet auf. Die im Austrage lebenden, in den 70er-Jahren stehenden [[Personen: Ehepaar Gruber | Eheleute Gruber]], die Besitzerin des Hofes Witwe [[Personen: Gabriel Viktoria | Viktoria Gabriel]], deren 8jähriges [[Personen: Gabriel Cäzilia | Töchterchen Viktoria]] und den 2einhalbjährigen [[Personen: Gruber Josef | Sohn Josef]]; außerdem die 40 Jahre alte [[Personen: Baumgartner Maria | Dienstmagd Maria Baumgartner]], die erst seit dem 1. April bei dem Bauern im Dienst war. Allen Leichen war [[Sachverhalte: Die Verletzungen der Opfer | der Schädel eingeschlagen]]. In der Tenne lagen die Leichen der Austragseheleute, der Witwe und der 8jährigen Tochter. Der 2einhalbjährige Bube lag erschlagen im Kinderwagen, die Dienstmagd in der Kammer. Die Familie galt als wohlhabend. Der Mord ist wahrscheinlich schon [[Sachverhalte: Die genaue Tatzeit | in der Nacht vom Freitag auf den Samstag]] der vorigen Woche verübt worden. Alle Kästen waren aufgebrochen. Die Ermordeten sollen 100.000 Mark Bargeld, Gold und Silber, sowie eine Anzahl Pfandbriefe besessen haben. Die Mordtat wurde mit einer sogenannten Kreuzspitzhacke ausgeführt.<br> | Ein [[Hinterkaifeck | grauenvolles Verbrechen]], von Bestien in Menschengestalt verübt, wird aus der Nähe von Schrobenhausen gemeldet. Zehn Minuten von [[Orte: Wangen | Wangen]] entfernt steht in der [[Sonstiges: Der Hof Hinterkaifeck | Einöde Kaifeck]] ein einsamer Bauernhof hart am Walde. In dem Hofe fand man [[Personen: Die Opfer von Hinterkaifeck | sechs Personen]], die ganze [[Familie Gruber | Familie]], ermordet auf. Die im Austrage lebenden, in den 70er-Jahren stehenden [[Personen: Ehepaar Gruber | Eheleute Gruber]], die Besitzerin des Hofes Witwe [[Personen: Gabriel Viktoria | Viktoria Gabriel]], deren 8jähriges [[Personen: Gabriel Cäzilia | Töchterchen Viktoria]] und den 2einhalbjährigen [[Personen: Gruber Josef | Sohn Josef]]; außerdem die 40 Jahre alte [[Personen: Baumgartner Maria | Dienstmagd Maria Baumgartner]], die erst seit dem 1. April bei dem Bauern im Dienst war. Allen Leichen war [[Sachverhalte: Die Verletzungen der Opfer | der Schädel eingeschlagen]]. In der Tenne lagen die Leichen der Austragseheleute, der Witwe und der 8jährigen Tochter. Der 2einhalbjährige Bube lag erschlagen im Kinderwagen, die Dienstmagd in der Kammer. Die Familie galt als wohlhabend. Der Mord ist wahrscheinlich schon [[Sachverhalte: Die genaue Tatzeit | in der Nacht vom Freitag auf den Samstag]] der vorigen Woche verübt worden. Alle Kästen waren aufgebrochen. Die Ermordeten sollen 100.000 Mark Bargeld, Gold und Silber, sowie eine Anzahl Pfandbriefe besessen haben. Die Mordtat wurde mit einer sogenannten Kreuzspitzhacke ausgeführt.<br> | ||
Von den Tätern fehlt bis jetzt jede Spur. Was geraubt wurde, steht noch nicht fest. Aus München und Neuburg a.D. haben sich Gerichtskommissionen an die [[Sachverhalte: Tatort | Mordstätte]] begeben.<br> | Von den Tätern fehlt bis jetzt jede Spur. Was geraubt wurde, steht noch nicht fest. Aus [[Orte: München|München]] und [[Orte: Neuburg a. D.|Neuburg a.D.]] haben sich Gerichtskommissionen an die [[Sachverhalte: Tatort | Mordstätte]] begeben.<br> | ||
Hierzu erfahren wir noch: Die fürchterliche Mordtat wurde durch den [[Personen: Mayer Josef | Postboten]] am Dienstag Abend entdeckt. Es sind sofort 6 [[Sachverhalte: Die Ermittler | Kriminalbeamte]] aus München mit [[Sachverhalte: Die Polizeihunde | zwei Polizeihunden]] an den Tatort abgegangen. Leider ohne Erfolg. Durch [[Wissen: Das Wetter und die Lichtverhältnisse rund um die Tat | das regnerische Wetter]] war jede Spur ausgetilgt worden. Das Papiergeld soll vollständig geraubt, das [[Sachverhalte: Nach der Tat vorhandenes Geld | Goldgeld und Pfandbriefe unberührt]] geblieben sein. Im Gegensatz zur ersten Meldung heißt es, daß 4 Leichen im Stalle vorgefunden wurden. Das Blut war vom [[Sachverhalte: Das Vieh auf Hinterkaifeck | Vieh]] wahrscheinlich aus Hunger aufgeleckt. Man vermutet, daß die Täter im Stalle eingebrochen sind. Infolge des Geräusches sahen die Hausinwohner nach und einer nach dem anderen wurde von den entmenschten Bestien erschlagen. Heute Donnerstag findet [[Sachverhalte: Obduktionsbericht | die Sektion]] der Leichen statt. | Hierzu erfahren wir noch: Die fürchterliche Mordtat wurde durch den [[Personen: Mayer Josef | Postboten]] am Dienstag Abend entdeckt. Es sind sofort 6 [[Sachverhalte: Die Ermittler | Kriminalbeamte]] aus München mit [[Sachverhalte: Die Polizeihunde | zwei Polizeihunden]] an den Tatort abgegangen. Leider ohne Erfolg. Durch [[Wissen: Das Wetter und die Lichtverhältnisse rund um die Tat | das regnerische Wetter]] war jede Spur ausgetilgt worden. Das Papiergeld soll vollständig geraubt, das [[Sachverhalte: Nach der Tat vorhandenes Geld | Goldgeld und Pfandbriefe unberührt]] geblieben sein. Im Gegensatz zur ersten Meldung heißt es, daß 4 Leichen im Stalle vorgefunden wurden. Das Blut war vom [[Sachverhalte: Das Vieh auf Hinterkaifeck | Vieh]] wahrscheinlich aus Hunger aufgeleckt. Man vermutet, daß die Täter im Stalle eingebrochen sind. Infolge des Geräusches sahen die Hausinwohner nach und einer nach dem anderen wurde von den entmenschten Bestien erschlagen. Heute Donnerstag findet [[Sachverhalte: Obduktionsbericht | die Sektion]] der Leichen statt. | ||
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