Sachverhalte: Die Realteilung des Anwesens innerhalb der Erbengemeinschaft

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Was

Nach den Morden ging der Hof an die gesetzlichen Erben der Verstorbenen, dies waren dann nachdem der fehlerhafte Erbschein aus 1915 korrigiert wurde, insgesamt 13 Personen, anteilig Eigentümer waren. Die Ausgangssituation ist hier beschrieben. Während Viktoria Gabriel 5/8 des Anwesens vererbte, besaß ihre Tochter Cäzilia 3/8 am Anwesen, die sie ihren Erben hinterlassen hatte.Durch die unterschiedlichen Anteile der 13 neuen Eigentümer, war Hinterkaifeck bis zum Verkauf an Josef Gabriel kurzzeitig eine Art Fleckenteppich.

Um den damaligen Status quo besser kenntlich zu machen, sind die einzelnen Erben und deren Anteile farblich gekennzeichnet.

Die Erben von Viktoria Gabriel

Der 5/8 Besitz von Viktoria wurde wie folgt verteilt:

Cäzilia Starringer zu ½ Anna Gruber zu 1/10 Josef Gruber zu 1/10 Bernhard Gruber zu 1/10 Maria Starringer, geb. Gruber (†) zu 1/10☆ Michael Gruber (†) zu einem 1/10☆
        Josef Starringer zu 1/20 Theres Gruber zu 1/50
        Maria Starringer zu 1/20 Marie Wagner, geb. Gruber zu 1/50
          Leonhard Gruber zu 1/50
          Peter Gruber zu 1/50
          Michael Gruber zu 1/50

☆ Der Anteil der bereits verstorbenen Geschwister von Andreas Gruber wurde zu gleichen Teilen unter deren Kindern aufgeteilt.

Die Erben von Cäzilia Gabriel

Der 3/8 Besitz von Cäzilia wurde wie folgt verteilt:

Cäzilia Starringer zu ½ Karl Gabriel sen. zu ¼ Franziska Gabriel zu ¼



Berechnung der einzelnen Anteile

Cäzilia Starringer

Cäzilia Starringer erbte sowohl von ihrer Halbschwester Viktoria wie auch von ihrer Nichte Cäzilia je die Hälfte:

Anteil v. Viktoria: ½ von 5/8= 5/16
Anteil v. Cäzilia: ½ von 3/8 = 3/16
___________
Gesamt: 8/16 (16/32)

Anna Gruber

Anna Gruber erbte von ihrer Nichte Viktoria 1/10 br>

Anteil v. Viktoria:1/10 von 5/8= 5/80= 1/16
Gesamt: 1/16 (2/32)

Josef Gruber

Josef Gruber erbte von seiner Nichte Viktoria 1/10 br>

Anteil v. Viktoria:1/10 von 5/8= 5/80= 1/16
Gesamt: 1/16 (2/32)

Bernhard Gruber

Bernhard Gruber erbte von seiner Nichte Viktoria 1/10 br>

Anteil v. Viktoria:1/10 von 5/8= 5/80= 1/16
Gesamt: 1/16 (2/32)

Maria Starringer, geb. Gruber

Maria Starringer erbte von ihrer Nichte Viktoria 1/10. Dadurch dass Maria Staringer bereits 1901 starb, ging ihr Erbteil zu gleichen Teilen an ihre Kinder Josef und Maria, die dadurch je ein Zwanzigstel erbten.

Anteil v. Viktoria:1/10 von 5/8= 5/80= 1/16 => übergegangen an die Nachkommen
zu je 1/20
Josef Starringer 1/20 von 5/8 Gesamt: 1/32
Maria Starringer 1/20 von 5/8 Gesamt: 1/32

Michael Gruber

Michael Starringer erbte von seiner Nichte Viktoria 1/10. Dadurch dass Michael Gruber 1916 starb, ging sein Erbteil an seine fünf Kinder, die dadurch je ein Fünfzigstel erbten.

Anteil v. Viktoria:1/10 von 5/8= 5/80= 1/16 => übergegangen an die Nachkommen
zu je 1/50
Theres Gruber 1/50 von 5/8 Gesamt: 1/80
Marie Wagner, geb. Gruber 1/50 von 5/8 Gesamt: 1/80
Leonhard Gruber 1/50 von 5/8 Gesamt: 1/80
Peter Gruber 1/50 von 5/8 Gesamt: 1/80
Michael Gruber 1/50 von 5/8 Gesamt: 1/80

Karl Gabriel sen.

Anteil v. Cäzilia:1/4 von 3/8= 5/80= 1/16
Gesamt: 3/32

Franziska Gabriel

Anteil v. Cäzilia:1/4 von 3/8= 5/80= 1/16
Gesamt: 3/32

graphische Darstellung

Die Anteile der Ernengemeinschaft am Anwesen:

Farbcodes
Cäzilia
Starringer
Anna
Gruber
Josef
Gruber
Bernhard
Gruber
Josef
Starringer
Maria
Starringer
Theres
Gruber
Marie
Wagner
Leonhard
Gruber
Peter
Gruber
Michael
Gruber
Karl
Gabriel
Franziska
Gabriel
               

...

Eine gemeinsame Bewirtschaftung und Fortführung des Betriebs war ganz offensichtlich weder möglich noch gewünscht, auch schien keiner der direkten Erben aus der Erbengemeinschaft Interesse am Erwerb zu haben und es die Miterben auszahlen zu wollen oder können.
In seiner Aussage vom 02.08.1922 gibt der Miterbe Bernhard Gruber an, dass er bereits seit kurz nach der Tat den Hof verwaltet, und auf diesem so lange bleiben wird, bis er verkauft sei.
Zum Zeitpunkt der Aussage lag bereits ein Angebot des Raiffeisenvereins Waidhofen in Höhe von 110.000 Mark vor, des Weiteren seien auch andere Kauflustige aufgetaucht. Bernhard Gruber schätzte das Anwesen im August 1922 auf 2 Millionen Mark!
Diese Schätzung war offenbar realistisch, denn nur wenige Wochen später, am 22.09.1922 wurde der Hof an Josef Gabriel – Sohn des miterbenden Ehepaars Gabriel- für 3 Mio. verkauft. Die Ländereien wurden dabei auf 2 Mio beziffert und die Mobilien auf 1 Mio.

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