Abschriften bzgl. des Fremdenlegionärs “Negendank”
Detailinformationen
Datum
09. Mai 1932
Ort
München
Art des Dokumentes
Sammlung
Verfasser
Martin Riedmayr, Kriminaloberinspektor
Fauß
Verfasst für
Verfügbar
Staatsarchiv Augsburg
Inhalt
Aussage des ehem. Fremdenlegionärs Martin Singer, am 12.03.1929
Der Betreffende ist Sachse und soll Münchner Verbrecherkreisen unter dem Namen „Zirkusfritz“ bekannt sein. In der Legion führte er den falschen Namen „Fritz Negendank“.
Aussage des ehem. Fremdenlegionärs Alfred Hoppe, am 10.03.1931
Ich war von Anfang März bis Mitte September 1927 mit einem Fritz Negendank beim 3. Fremden-Regiment, 11. Kompanie in Fez. Negendank soll aus Chemnitz stammen. Negendank war nicht sein richtiger Name. Angeblich hieß er Fritz Link. Negendank soll wegen begangener Straftaten in München und Hamburg Steckbrieflich gesucht werden. Er war aus einer Fürsorgeanstalt entwichen und soll sich mehrere Jahre bei einem Wanderzirkus aufgehalten haben.
Aus dem Polizeibericht:
Auf Grund dieser und anderer Angaben wurde der angebliche Negendank in der Person des Schlossers
Alfred, Otto L i n k e,
geb. 20.07.1905 zu Chemnitz, wohnhaft in Thionville in Frankreich ermittelt.
Vernehmung der Eltern von Alfred, Otto Linke, am 02.05.1931
„Er schrieb aus Algier, dass er bei der französischen Fremdenlegion eingetreten sei, ich möchte ihm nur unter dem Namen „Paul Negendank“ schreiben.“
Aussage des ehem. Fremdenlegionärs Alfred Hoppe, am 09.06.1931
Alfred Hoppe konnte auf einem Lichtbild den Fremdenlegionär Alfred, Otto Linke, eindeutig als „Negendank“ identifiziert.
Aussage des ehem. Fremdenlegionärs Martin Singer, am 03.03.1932
vor der Landjägerstation Munderkingen.
Auf Vorzeigen des Lichtbildes von Linke gab Singer an: „Ich kann unter Eid angeben, dass dieser Mann der Mann ist, mit welchem ich in Marokko zusammen war und den wir Fritz Negendank geheißen haben.“
Auf Vorzeigen des Lichtbildes von Josef Bärtl gab Singer an: „Diesen Mann kenne ich nicht und war auch mit diesem nicht zusammen.“
Der Sonderakt der Zentralpolizeistelle
wurde in das Ref. VI b zurückgeleitet
9. Mai 1932 gez. Riedmayr gez. Fauß
Die Niederschriften über die Vernehmungen aller ehemaligen Fremdenlegionäre befinden sich in einem Sonderakt der Zentralpolizeistelle München.
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