Ermittler: Riedmayr Martin

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Allgemeines

Name

Martin Riedmayr

Geboren

19.09.1896 in München

Gestorben

1989

Eltern

Vater: Martin Riedmayr, geb. 07.04.1870 in Oberschönegg, arbeitet als Polizeioberkommissär in der Polizeidirektion München, Abtl. Schutzmannschaft
Mutter: Josefa Riedmayr geb. Hämmerle

Verheiratet mit

Martin Riedmayr war mindestens 7 mal verheiratet, 6 mal geschieden.

Wohnort(e)

München
Leutstetten auf dem Gut von Kronprinz Rupprecht von Bayern

Leben/Beruf

Dienststelle/Dienstrang

  • 1915 Polizeipraktikant
  • nach dem Ersten Weltkrieg Polizeibeamter im Mittleren Dienst (Jahresgehalt 5.400M)
  • ab 1.3.1921 Polizeisekretär (Jahresgehalt 5.800M)
  • ab 1.9.1921 Kriminalkommissar (Jahresgehalt 6.200M, erhöht zum 1.10.21 auf 16.900M)
  • ca. 1925 Polizeihauptmann
  • 9.11.1927 Ablehnung des Versetzungsgesuchs zum Auswärtigen Dienst (Grund: 1 Jahr zu alt)
  • ab 1.3.1929 Kriminalinspektor
  • ab 1930 Nachfolger von Kriminaloberinspektor Georg Reingruber
  • ab 1.6.1932 Polizeihauptmann
  • ab 27.5.1933 Beförderung zum Kriminalinspektor (Jahresgehalt 4.800 RM)
  • während des 2. Weltkrieges 1942 als Major der Schutzpolizei im Stadtgebiet Smolensk
  • ab 13.8.1942 Oberstleutnant der Schutzpolizei
  • 1.12.44 Versetzung zur Polizeiverwaltung Köln, rückgängig gemacht schon 1 Tag später (unbestätigt)
  • 29.9.1948 Bitte um Versetzung in Ruhestand (wird nach Überprüfung und medizinischer Untersuchung im Oktober 1948 abgelehnt)
  • Mitbegründer und 1950 Kandidat für die Heimat- und Königspartei bei den bayerischen Landtagswahlen 1950
  • 1951 als Oberstleutnant der Schutzpolizei a.D.
  • 19.10.1954 Präsident des Bayerischen Landesamtes für Verfassungsschutz und Ministerialrat auf Lebenszeit (Ernennung durch den Bayerischen Ministerpräsidenten Ehard), Leiter des Bayerischen Verfassungsschutzes, Nachfolger des zurückgetretenen Regierungsdirektors Franz Kurz
  • 11.9.1958 Ernennung zum Ministerialdirigenten
  • 22.3.1960 in den Ruhestand versetzt

Kriegsdienst

(in Bearbeitung) Einsatz im Ersten und im Zweiten Weltkrieg

Wichtige Einträge in den Kriegsstammrollen (Quelle: Ancestry)
Dienstgrad Kanonier
Vor- und Zunamen Martin Riedmayr
Religion katholisch
Ort/ Datum der Geburt München/ 19.09.1896
Lebensstellung/ Wohnort Polizeibeamter/ München (in älteren Quellen: Polizeipraktikant)
Vor- und Familiennamen d. Ehegattin
Zahl der Kinder
Familienstand
---
---
ledig
Vor- und Familiennamen d. Eltern
Wohnort
Stellung
Martin und Josefa Riedmayr, geb. Hämmerle
München
Polizeiwachtmeister
Gestalt/ Besondere Kennzeichen Größe: 1m71cm
Gestalt: schlank
Kinn: spitz
Nase: normal
Mund: normal
Haar: dunkelblond
besondere Kennzeichen: Narbe an der linken Kopfseite
Dienstverhältnisse 20.10.1915-15.03.1916: 07. Bayerisches- Feldartillerie- Regiment, Rekrutendepot II

16.03.1916-30.04.1916: 07. Bayerisches-Ersatz-Feldartillerie-Regiment, Leichte- Munition- Kolonne II
01.05.1916-10.07.1916: 07. Bayerisches-Ersatz-Feldartillerie-Regiment
11.07.1916-19.08.1918: Lazarettaufenthalte - siehe Bemerkungen
20.08.1916-18.12.1918: 07. Bayerisches-Ersatz-Feldartillerie-Regiment
19.12.1916-31.01.1917: zum Bezirkskommando II München entlassen und bis 01.02.1917 zurückgestellt zwecks Dienstleistung bei der königlichen Polizeiinspektion München
01.02.1917-__.__.____: 07. Bayerisches-Ersatz-Feldartillerie-Regiment

Orden/ Auszeichnungen P.E.Kr. II Kl.
15.5.1918 schwarzes Abzeichen
Gefechte/Leistungen 10.3. - 1.5.16 Stellungskämpfe in Artois
30.6. - 11.7.16
Führung Strafen: keine
Bemerkungen keine Vorstrafen
4.11.15 vereidigt

5.6.17 Prüfung nach H.O. § 46.7 erfolgreich abgelegt
5.10.17, 6.12.17 mit erfolgreich abgeschnittener Übung B ("die seit der Beförderung zum Vizewachtmeister abgeleistete Kriegsdienstzeit wird als erfolgreich abgeleistete Übung B angerechnet)

11.7.16 Feldlazarett 36
12.7.16 Milit. Lazarett 36 nach Kopfschuß
13.7.16 Mil. Lazarett Montmedy
15.7.16 - 19.8.16 Lazarett Pestalozzischule Ludwigshafen
29.3.18, 14.4.18 in ärztlicher Behandlung, Influenza und Nierenbeschwerden
12.8.18 an die Nierenstation überwiesen

Impfungen:

3mal Typhus
1 mal Cholera
1 mal Pocken

Für Martin Riedmayr finden sich momentan 5 Aktenvermerke, die seinen Kriegsdienst dokumentieren. In obiger Tabelle sind die wichtigsten Informationen über ihn zusammengetragen.

Verbindung zum Mordfall Hinterkaifeck

Riedmayr war ab 1926 der Nachfolger von Reingruber als Leiter der Münchner Kripo und führte einige Verhöre durch.

Aktenbezüge

Fragen/Bemerkungen

Laut dem Spiegel-Artikel von 1954 war Martin Riedmayr (Stand 1954) insgesamt siebenmal verheiratet. Er galt als Monarchist und zählte "zu den engsten Beratern des bayerischen Königshauses". Er war zur Führung eines Decknamens berechtigt und es wurde über eine Zugehörigkeit zur Organisation Gehlen spekuliert.

Im Juli 1959 wurde gegen Riedmayr ein Strafantrag gestellt.

Im Ruhestand wird er als Polizeioberstleutnant a.D. bezeichnet und sogar mit einem Doktortitel versehen. Wahrscheinlich stellt dieser nur einen Ehrendoktor dar, denn von einem Studium und anschliessender Promotion ist nichts bekannt.

Quellenangaben

  • Kriegsstammrollen aus dem Bayerischen Hauptstadtarchiv
  • Artikel Spiegel, 20.10.1954, siehe [1]
  • 50 Jahre Bayerisches Landesamt für Verfassungsschutz, Kapitel 1. Geschichtlicher Rückblick, 07.06.2000, siehe [2]
  • Landesarchiv Baden Württemberg, Q 1/8 Bü 293, Allgemeine Korrespondenz, Buchstabe Ga-Gi, [3]
  • Fußnote in "Das Huhn mit dem Gipsbein: Neueste sagenhafte Geschichten von heute", Rolf Wilhelm Brednich [4]
  • DIE ZEIT, 24.07.1959 Nur Wischiwaschi? [5]
  • History-Forum zum Thema "Kommandant der Schutzpolizei im Generalbezirk Weißruthenien" [6]
  • DER SPIEGEL, 43/1954, 20.10.1954, Martin Riedmayr, siehe [7]
  • DER SPIEGEL, 17/1974, 22.04.1974, Drei kleine Zettel, siehe [8]
  • Kock Peter Jakob: "Bayerns Weg in die Bundesrepublik", Deutsche Verlags-Anstalt, 1983
  • "50 Jahre Bayerisches Landesamt für Verfassungsschutz", Webseite des Bayerischen Verfassungsschutzes, siehe [9]
  • "Einstellung zum demokratischen Staat: Bedenkenfrei" Zur Frühgeschichte des Bayerischen Landesamtes für Verfassungsschutz (1949-1965)", Susanne Meinl / Joachim Schröder, siehe [10]