Familie Gruber

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Was wissen wir über die Familie Gruber-Gabriel, die auf Hinterkaifeck wohnte? Was für Menschen waren das? Hier sammeln wir nach und nach Informationen, wie sie in den öffentlich zugänglichen Akten dokumentiert sind.

Der Stammbaum

Die Charakterisierung der Familie durch Zeitzeugen

Immer wieder ist davon die Rede, die Familie sei eigenbrötlerisch und menschenscheu gewesen, das Hagelstädter Sterbebild [1] bringt gar die Bezeichnungen heuchlerisch und wucherisch ins Spiel.
Woher kommen solche Aussagen? Was ist wahr, was ist Teil der Legendenbildung nach dem Mordfall?

Ganze Familie

  • "Die Eheleute Gruber galten in der Gegend als Sonderlinge" [1]
  • "lebten sehr zurückgezogen" [1]
  • "Aufspeichern von Geld im Hause" [1]
  • "galten als vermögliche Leute" [2]
  • "die Sonderlinge vom „hinteren Kaifeck“" [3]
  • "höchst merkwürdig" [3]
  • "Sie mieden die Leute aus Gröbern" [3]
  • "hatten das Haus meist abgesperrt" [3]
  • "der Postbote innerhalb eines ganzen Jahres kaum ... seine Briefschaften persönlich übergeben konnte" [3]
  • "Beim „Kaifecken“ stellte man Knechte oder Mägde ein, ohne daß man in Gröbern etwas erfuhr" [3]
  • äußerst, ja übertrieben arbeitsam" [3]
  • "mehr als gespart haben" [3]
  • "gut situiert" [4]
  • "Dass die Familie Gabriel Feinde hatte kann ich ebenfalls nicht sagen" [4]
  • "sparsam und fleißig" [4]
  • "lebten zurück gezogen und verschlossen" [4]
  • "dass die kleinen Kinder tagelang im Keller bleiben mussten und wenn man vorbeiging, hörte man die Kinder im Keller weinen" [4]
  • "die Leute waren nicht gut" [4]
  • "dass die Alten so geizig seien, dass es nicht einmal mittags etwas zum Essen gäbe." [4]
  • "zudem wurde das Geld zurück gefordert. Bei Würdigung des ganzen Charakterbildes, das von der Familie Gruber-Gabriel gegeben wurde, ist ihnen eine solche Handlungsweise wohl zuzutrauen." [5]
  • "bekannten Geiz der Familie Gruber" [5]
  • "Familie Gabriel war gut situiert" [6]
  • "als geizig bekannt" [6]
  • "hat wenig Verkehr mit der Nachbarschaft gehabt" [6]
  • "vermögende Leute" [7]
  • "sparsam" [7]
  • "zurück gezogen" [7]
  • "pflegten wenig Umgang" [7]
  • "Über ihre Verhältnisse haben sie sich auch Verwandten gegenüber nicht ausgesprochen" [7]
  • "die Familie Gabriel vermögend war, wie weit aber nicht" [9]
  • "waren sehr sparsame Leute" [11]
  • "arbeitsam" [11]
  • "ziemlich vermögend" [11]
  • "die Verlebten selber haben sich hierüber [Anm: das Vermögen] nicht geäußert" [12]
  • "anderen Personen gegenüber zurückhaltend und verschlossen" [12]
  • "habe dort ständig wenn ich als Hamsterer vorsprach etwas erhalten" [13]
  • "Die Frau Gabriel und der alte Gruber haben die Feldarbeiten und überhaupt alle anfallenden Arbeiten in der Landwirtschaft erledigt." [14]
  • "etwas sonderbar" [16]
  • "Wenn man zum Beispiel am Haus vorbeiging, gingen die Bewohner lieber in das Haus zurück bevor sie mit jemandem gesprochen hätten" [16]
  • "Wirtschaftlich ... sehr gut gestellt" [16]
  • "sie waren sehr arbeitsam" [16]
  • "waren friedliebende Leute und man konnte jederzeit Hilfe von ihnen erwarten" [17]
  • "Ich habe seinerzeit den Schuß gehört. Mir sagte man aber nicht, was die Ursache des Schusses war, damit ich in meinem schwangeren Zustand nicht mehr Schrecken habe." [19]
  • "Sonst hat man sie nie getroffen, sie waren furchtbar scheu" [20]
  • "waren etwas Sonderlinge" [21]
  • "sehr sparsam, fleißig und zurückgezogen" [22]
  • "Jeglicher Verkehr mit anderen Personen wurde von den Ermordeten gemieden" [22]
  • "sehr zurückgezogen lebten und mit niemanden eigentlich einen Verkehr hatten" [24]

Andreas Gruber

  • "Der alte Gruber hatte das Heft in der Hand und ließ es sich auch nicht nehmen, nachdem er übergeben hatte." [4]
  • "der alte Gruber gab seine Tochter nicht her" [5]
  • "Ich habe keine Kenntnis ... welche Wertsachen... besessen haben. Mein Bruder war in solchen Sachen zurückhaltend" [8]
  • "Die Ehe wurde aber durch den alten Gruber... verhindert." [9]
  • "Die Ehe verhinderte ... der alte Gruber Andreas" [11]
  • "Die letzte Zeit war Gruber mit Schlittenbauer nicht mehr in Feindschaft" [11]
  • "Der alte Gruber ist ein hilfsbereiter Mann gewesen. Er hat jedem ausgeholfen. Wenn man bei ihm gearbeitet hat, so hat er zwar gut bezahlt, aber das Essen war weniger lobenswert." [14]
  • "hörte man erzählen, dass Gruber mit seiner Frau nicht gut gelebt hat" [16]
  • "war Gruber Andreas mit der Heirat seiner Tochter Viktoria mit Karl Gabriel einverstanden" [17]
  • "der alte Hinterkaifecker war ein Hühnenmensch. Er war ungefähr 1,90 m groß und sehr kräftig" [20]
  • "zu seine Leit war er immer recht grob. Furchtbar gemein aber war er zu seiner Frau" [20]
  • "er war nämlich handwerklich sehr gut veranlagt" [20]

Cäzilie Gruber

  • "Die alte Frau Gruber hat das Anwesen, d.h. den Haushalt geführt." [14]
  • "die Cäzilia Gruber, die hat wirklich viel mitmachen müssen" [20]

Viktoria Gabriel

  • "hat ein außereheliches Kind, 2 Jahre alt zu dem ich mich [Anm.: gemeint ist Lorenz Schlittenbauer] als Vater bekannt habe" [4]
  • "... Haus baulich instandsetzen. ... Tochter Viktoria ... Mörtel und Steine getragen, genauso wie ein Mann, so dass sie als kräftige und arbeitsame Frau bezeichnet werden muss." [16]
  • "nichts bekannt, daß die junge Frau von irgendwoher Post bekommen hätte" [19]
  • "kam einmal ein Freier und wollte die Gabriel heiraten" [19]

Karl Gabriel

  • "Er wurde von den alten Grubers schlecht behandelt" [4]
  • "weil der junge Bauer Karl Gabriel seine Frau verlassen hat und wieder in sein Elternhaus zurückgegangen ist"

Bestandsaufnahme/ Kontakte zu anderen Leuten

Beherbergung/Verköstigung von Anderen

  • "Wir Buben ... sind öfters in das Gehöft gekommen, wenn wir ... etwas zu essen oder zu trinken geholt haben. ... ich öfters in die Küche von Hinterkaifeck gekommen bin. ... öfters Milch geholt habe. ... Mir ist aber nicht bekannt, dass sie von mir oder von anderen in meinem Beisein mal eine Gegenleistung für das Gegebene verlangt hätten." [15]
  • "habe dort zu keiner Zeit weder Korbmacher arbeiten sehen, noch sonstige Personen auf dem Hof angetroffen" [18]
  • "nicht entsinnen, daß Gruber einmal herumziehenden Personen die Nacht über Unterkunft im Stall oder Stadel gewährt hätte" [19]
  • "vom Hof Hinterkaifeck bekamen nicht einmal durstige Wanderer Wasser" [19]
  • "hatten nämlich sehr viel Obst selbst gepflanzt und gezüchtet. Wir Kinder haben öfter mal was gekriegt davon" [20]

Besuche

  • "habe ich aber nie einen Urlauber oder eine sonst mir unbekannte Mannsperson auf dem Hof in Hinterkaifeck angetroffen" [18]
  • "ließen auch keine Fremden in den Hof" [20]
  • "Mir sind keine Personen bekannt, die hin und wieder mal auf dem Hof Hinterkaifeck, sei es bei dem alten Gruber oder bei der jungen Bäuerin, Besuche gemacht hätten" [19]
  • "ließen fremde Leute nicht gerne in ihre Behausung" [21]

Knechte/ Mägde/ Erntehelfer/ sonst. Helfer

  • "war ich als Handlanger beschäftigt" [16]
  • "half ... beim Dreschen mit" [16]
  • "habe ich bei den Erntearbeiten ... mitgearbeitet" [18]
  • "während des Krieges habe ich auf dem Anwesen Hinterkaifeck bei Erntearbeiten, zur Druschzeit und bei sonstigen Arbeiten mitgeholfen" [18]
  • "1919, war ich beim Dreschen in Hinterkaifeck. ... Außer mir waren noch der Bauer Schrätzenstaller und der Landwirt Kreitmayer ... beim Dreschen" [18]
  • "ich beim Dampfdreschen dort mitgeholfen habe" [22]
  • "habe dort im Herbste 1919 bei der Kartoffelernte mitgeholfen" [23]

Integration in die Dorfgemeinschaft

  • "Der Kontakt zu uns Gröberner oder Waidhofener war nur ganz gering. Sie suchten das Dorf nur auf, wenn es unbedingt notwendig war." [20]

Handel/ Geschäfte

Kaffeekauf

  • "Gelegentlich einer ... Geschäftsreise am 1.4.22 wollten wir ... die Familie Gabriel in Kaifeck zwecks Bestellung auf Kaffee aufsuchen." [10]

Korbmacher

  • "Solange ich in Hinterkaifeck beschäftigt und wohnhaft war, sind dort nie Korbmacher gekommen" [19]

Freizeit/Freunde

Quellen

1922:

1926:


1931:


1951:

1952:

1984: