Sachverhalte: Nachtathandlungen: Unterschied zwischen den Versionen
Ajnat (Diskussion | Beiträge) |
Ajnat (Diskussion | Beiträge) |
||
Zeile 72: | Zeile 72: | ||
====Annahmen/Aussagen von Forensikern zur Abdeckung der Opfer==== | ====Annahmen/Aussagen von Forensikern zur Abdeckung der Opfer==== | ||
{| class="wikitable" | |||
|-class="hintergrundfarbe2" | |||
| Klaus Wiest | |||
| [https://de.wikipedia.org/wiki/Lydia_Benecke Lydia Bennecke] | |||
| [https://de.wikipedia.org/wiki/Adelheid_Kastner Dr. Adelheid Kastner] | |||
| [https://de.wikipedia.org/wiki/Axel_Petermann Axel Petermann] | |||
|- | |||
| | |||
| | |||
| | |||
| | |||
|} | |||
---- | ---- | ||
<br> | <br> |
Version vom 10. August 2018, 10:28 Uhr
Der/die Täter verliess/en nicht sofort den Tatort. Wie lange er/sie auf Hinterkaifeck noch verblieb/en ist umstritten. Aber es gibt Indizien für Nachtathandlungen, die hier gesammelt werden sollen.
Die Abdeckung der Leichen
Die einzelnen Tatorte
Hinweis: Die Aktenfundstücke sind chronologisch in aufsteigender Reihenfolge angegeben. Je höher die Quellennummer, umso weiter ist diese Aussage zeitlich gesehen vom Tatgeschehen entfernt. Bitte beachten Sie dies bei der Einschätzung der Glaubwürdigkeit/Belastbarkeit der jeweiligen Quelle/Information.Abdeckungsituation im Stadel
Als die Auffindungszeugen am am 04.04.1922 über den Stadel in das Gebäude „einbrechen“ fanden sie dort die die ersten vier Leichen abgedeckt unter Heu und einem Türblatt.
Abdeckungsituation im Schlafzimmer
Der kleine Josef Gruber der in seinem Kinderwagen ermordet wurde soll mit einem Kleid seiner Mutter abgedeckt gewesen sein, bzw. evtl. auch "nur" der Kinderwagen.
Abdeckungsituation in der Mägdekammer
Die ermordete Magd wurde in der Mägekammer auf dem Boden liegend mit einer Bettdecke abgedeckt aufgefunden.
Das Stapeln der im Stadel aufgefundenen Toten
Zusätzlich zu dieser Abdeckung wurden die im Stadel aufgefundenen Opfer durch den Täter gestapelt.
- Ursprünglich sei die Leiche des alten Gruber quer üb. den Leichen der Cäzilie Gruber und der Viktoria Gabriel gelegen und zwar auf dem Bauch mit dem Kopf nach Westen und zwischen diesen drei übereinander liegenden Leichen und der westlichen Stadelwand, sei die Leiche der 9 jährigen Cäz. Gabriel gelegen. [4]
- Die Leichen lagen mit dem Kopf zur Stallseite, die Füße ragten in die Futterkammer hinein. Das war die Lage der Cäcilie Gruber und der Viktoria Gabriel. Über diesen beiden Leichen lag,quer mit dem Kopf nach Süden, Andreas Gruber. Die erstbeschriebenen Leichen hatten Rückenlage, Gruber Andreas hatte Bauchlage. [9]
Annahmen/Aussagen von Forensikern zur Abdeckung der Opfer
Klaus Wiest | Lydia Bennecke | Dr. Adelheid Kastner | Axel Petermann |
Allgemeine Feststellungen zum Hof
“Verbarrikadierung“ des Anwesens
Einen Tag vor der Tat äußerte sich Andreas Gruber gegenüber Nachbarn das er seinen Hausschlüssel vermisse, dennoch war das Anwesen am Tag der Auffindung abgeschlossen, und zwar in einer Weise, daß die drei Auffinder ein Scheunentor aufbrechen mussten, um in das Gebäudeinnere zu kommen.
- Wir fanden alle Türen mit Ausnahme der zum Maschinenhaus führende Türe verschlossen. Vom Maschinenhaus aus führte eine Scheunentür in die Tenne. Dieses Tor war verschlossen u. zwar von innen aus in der Weise, dass in der Innenseite des Tores eine Stange vom Tor zum Balken fest angebracht war.Ich habe dann angeordnet, das Tor aufzureißen, was uns auch gelungen ist . [1]
- Im Haus des Gabriels angekommen fanden wir alle Türen verschlossen vor, nur das zum Maschinenhaus führende Tor, war unversperrt.Vom Maschinenhaus aus sprengten wir dann das Scheunentor auf u. gingen wir alle 3 in die Scheune hinein.[2]
- Gegen 5 Uhr nachm. kamen wir dann am Hause an, fanden alle Türen, mit Ausnahme des zum Maschinenhaus führenden, verschlossen vor. Wir begaben uns dann in das Maschinenhaus u. sprengten dort gewaltsam das Scheunentor auf.[3]
- Nachdem die 3 Männer auch keinen Einlass fanden und auf ihr Rufen niemand angab, begaben sie sich durch die zugemachte jedoch nicht versperrte Stadeltüre am Stadeltor vom Hofraum in den Stadel. Von dort aus haben sie eine Türe zur Futterkammer eingesprengt, durch welche sie dann durch die Futterkammer zur Stallung und ins Haus gelangen konnten.[6]
Fehlen von Vorräten
- Neben der Räucherkammer, die sich auf dem Dachboden oberhalb der Küche befindet, hingen etwa 10 – 12 Stücke Rauchfleisch. Von einem dieser Stücke war die Hälfte weggeschnitten.[4]
- Es wurde im Hause nicht ein einziges Stücklein Brot mehr vorgefunden und im Backofen hatte man die Feuerung zurecht geschichtet.[Z1]
- An Vorräten scheinen die Mörder lediglich Brot – da kein einziges Stückchen mehr vorgefunden wurde, der Ofen war zum Backen hergerichtet – und Fleisch mitgenommen zu haben.[Z2]
- An Vorräten scheinen die Mörder nur Brot - es wurde kein einziges Stückchen gefunden - und Fleisch mitgenommen zu haben.[Z3]
- An Vorräten scheinen die Mörder lediglich Brot - da kein einziges Stückchen mehr vorgefunden wurde, der Ofen war zum Backen hergerichtet - und Fleisch mitgenommen zu haben.[Z4]
Das Heuseil
siehe Spezialseite
Das Verstecken der Tatwaffe
Am Tag der Tatentdeckung wurde eine Kreuzhacke im Futterbarren des Stalls gefunden und zunächst für die Tatwaffe gehalten. Dies konnte allerdings bei den Obduktionen ausgeschlossen werden. Erst beim Abbruch von Hinterkaifeck wurde im Fehlboden eine Reuthaue gefunden, die nach kriminaltechnischen Untersuchungen eindeutig als Tatwaffe zugeordnet werden konnte.
eventuelle Viehfütterung nach der Tat
auf unserer Spezialseite sind sämtliche Aktenfundstücke über eine etwaige Viehversorgung nach der Tat aufgeführt.
Offene Fragen / Bemerkungen
Sie können zu diesem Sachverhalt gerne in unserem Forum mitdiskutieren (Registrierung erforderlich).
Quellen
[1] Lorenz Schlittenbauer
am 05.04.1922
[2] Michael Pöll am 05.04.1922
[3] Jakob Sigl am 05.04.1922
[4] Bericht
Wiessner vom 06.04.1922
[5] Bericht des Staatsanwaltes Pielmayer vom 06.11.1926
[6] Johann Schlittenbauer
am 17.12.1951
[7] Josef Schrätzenstaller
am 17.12.1951
[8] Andreas Schwaiger am
17.12.1951
[9] Jakob Sigl am 10.01.1952
[10] Andreas Schwaiger am
04.07.1980
[Z1]Augsburger Zeitung vom 08.04.1922
[Z2]Münchner Zeitung vom 10.04.1922
[Z3] Schrobenhausener Wochenblatt vom 13.04.1922
[Z4] Neuburger Anzeiger vom 14.04.1922