Ermittler: Riedmayr Martin: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 26. September 2011, 21:17 Uhr
Allgemeines
Name
Martin Riedmayr
Foto(s)
Geboren
19.09.1896 in München
Gestorben
1989
Eltern
Vater: Martin Riedmayr, geb. 07.04.1870 in Oberschönegg
Mutter: Josefa Riedmayr geb. Hämmerle
Wohnort(e)
München
Leutstetten auf dem Gut von Kronprinz Rupprecht von Bayern
Leben/Beruf
Schule und Ausbildung
- 1915 Polizeipraktikant
- nach dem Ersten Weltkrieg Polizeibeamter im Mittleren Dienst
- ca. 1925 Polizeihauptmann
- ab 1930 Nachfolger von Kriminaloberinspektor Georg Reingruber
- Kriminalinspektor der Münchner Polizeidirektion
- während des 2. Weltkrieges 1942 als Major der Schutzpolizei im Stadtgebiet Smolensk
- 1950 Kandidat für die Heimat- und Königspartei bei den bayerischen Landtagswahlen 1950
- 1951 als Oberstleutnant der Schutzpolizei a.D.
- 19. Oktober 1954 Präsident des Bayerischen Landesamtes für Verfassungsschutz und Ministerialrat auf Lebenszeit (Ernennung durch den Bayerischen Ministerpräsidenten Ehard), Leiter des Bayerischen Verfassungsschutzes, Nachfolger des zurückgetretenen Regierungsdirektors Franz Kurz
- 11. September 1958 Ernennung zum Ministerialdirigenten
- 22. März 1960 in den Ruhestand versetzt
Ehe/Familie
Kriegsdienst
Einsatz im Ersten und im Zweiten Weltkrieg
Wichtige Einträge in den Kriegsstammrollen (Quelle: Ancestry)
| |
Dienstgrad | Kanonier |
Vor- und Zunamen | Martin Riedmayr |
Religion | katholisch |
Ort/ Datum der Geburt | München/ 19.9.96 |
Lebensstellung/ Wohnort | Polizeibeamter/ München (in älteren Quellen: Polizeipraktikant) |
Vor- und Familiennamen d. Ehegattin Zahl der Kinder Familienstand |
ledig |
Vor- und Familiennamen d. Eltern Wohnort Stellung |
Martin und Josefa Riedmayr, geb. Hämmerle, Polizeiwachmeister in München |
Gestalt/ Besondere Kennzeichen | Größe: 1m71cm Gestalt: schlank Kinn: spitz Nase: normal Mund: normal Haar: dunkelblond besondere Kennzeichen: Narbe an der linken Kopfseite |
Truppenteil | ... |
Dienstverhältnisse | 20.10.15 Eingerückt b. 8/7 Inf. Reg. München II 1.3.16 2. Ers. Batt 16.3.16 zum L.M.K. II (5) Kol 7 Rgt. ins Feld 1.5.16 zum 8/7 Rgt. versetzt 27.6.16 zum 7. Rgt. ins Feld 20.8.16 zum E/7. F.A.R versetzt 19.12.16 Rekr. II München bis 1.2.17 zurückgestellt zwecks Dienstleistung b. Polizeiinspektion 1.2.17 E/7. F.A.R. 21.2.17 zum Gefreiten befördert 30.5.17 zum Unteroffiziert befördert 8.28.17 zum Res. Offz. Anw. ernannt 5.10.17 1.12.17 - 23.1.18 Zum Schliesslehrgang bei der Feldatillerie-Schiessschule Sonthofen abkommandiert 17.1.18 Lt. V. R. bf. 11.2.18 7. J.A.R. ins Feld 18.8.18 19.10.18 22.10.18 21.4.19 30.4.19 nach I München entlassen 15.7.19 |
Orden/ Auszeichnungen | P.E.Kr. II Kl. 15.5.1918 schwarzes Abzeichen |
Gefechte/Leistungen | 10.3. - 1.5.16 Stellungskämpfe in Artois 30.6. - 11.7.16 |
Führung | Strafen: keine |
Bemerkungen | keine Vorstrafen 4.11.15 vereidigt 5.6.17 Prüfung nach H.O. § 46.7 erfolgreich abgelegt 5.10.17, 6.12.17 mit erfolgreich abgeschnittener Übung B ("die seit der Beförderung zum Vizewachtmeister abgeleistete Kriegsdienstzeit wird als erfolgreich abgeleistete Übung B angerechnet) 11.7.16 Feldlazarett 36 12.7.16 Milit. Lazarett 36 nach Kopfschuß 13.7.16 Mil. Lazarett Montmedy 15.7.16 - 19.8.16 Lazarett Pestalozzischule Ludwigshafen 29.3.18, 14.4.18 in ärztlicher Behandlung, Influenza und Nierenbeschwerden 12.8.18 an die Nierenstation überwiesen Impfungen: 3mal Typhus |
Für Martin Riedmayr finden sich momentan 5 Aktenvermerke, die seinen Kriegsdienst dokumentieren. In obiger Tabelle sind die wichtigsten Informationen über ihn zusammengetragen.
Verbindung zum Mordfall Hinterkaifeck
Riedmayr war zusammen mit Reingruber zeitnah am Tatort und führte einige Verhöre durch. Nachdem er Reingrubers Position übernommen hatte, leitete er die Ermittlungen, die unter ihm ab 1931 nochmal eine Belebung erfuhren.
Fragen/Bemerkungen
Laut dem Spiegel-Artikel von 1954 war Martin Riedmayr (Stand 1954) insgesamt siebenmal verheiratet. Er galt als Monarchist und zählte "zu den engsten Beratern des bayerischen Königshauses". Er war zur Führung eines Decknamens berechtigt und es wurde über eine Zugehörigkeit zur Organisation Gehlen spekuliert.
Im Juli 1959 wurde gegen Riedmayr ein Strafantrag gestellt.
Im Ruhestand wird er als Polizeioberstleutnant a.D. bezeichnet und sogar mit einem Doktortitel versehen. Wahrscheinlich stellt dieser nur einen Ehrendoktor dar, denn von einem Studium und anschliessender Promotion ist nichts bekannt.
Quellenangaben
- Kriegsstammrollen aus dem Bayerischen Hauptstadtarchiv
- Artikel Spiegel, 20.10.1954, siehe [1]
- 50 Jahre Bayerisches Landesamt für Verfassungsschutz, Kapitel 1. Geschichtlicher Rückblick, 07.06.2000, siehe [2]
- Landesarchiv Baden Württemberg, Q 1/8 Bü 293, Allgemeine Korrespondenz, Buchstabe Ga-Gi, [3]
- Fußnote in "Das Huhn mit dem Gipsbein: Neueste sagenhafte Geschichten von heute", Rolf Wilhelm Brednich [4]
- DIE ZEIT, 24.07.1959 Nur Wischiwaschi? [5]
- History-Forum zum Thema "Kommandant der Schutzpolizei im Generalbezirk Weißruthenien" [6]
- DER SPIEGEL, 43/1954, 20.10.1954, Martin Riedmayr, siehe [7]
- DER SPIEGEL, 17/1974, 22.04.1974, Drei kleine Zettel, siehe [8]
- Kock Peter Jakob: "Bayerns Weg in die Bundesrepublik", Deutsche Verlags-Anstalt, 1983
- "50 Jahre Bayerisches Landesamt für Verfassungsschutz", Webseite des Bayerischen Verfassungsschutzes, siehe [9]