Sachverhalte: Die Wirtschaftsgebäude: Unterschied zwischen den Versionen
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Im Innenhof des Hofes befand sich von der Haustüre aus gesehen rechts ein freistehender zweistöckiger Holzschuppen, dessen untere Ebene nicht gänzlich verkleidet war. | Im Innenhof des Hofes befand sich von der Haustüre aus gesehen rechts ein freistehender zweistöckiger Holzschuppen, dessen untere Ebene nicht gänzlich verkleidet war. An der nordöstlichen Ecke, gegenüber der Haustüre befand sich die Hundehütte, dies wurde von Josef Schrätzenstaller in seiner Aussage am [[Aussagen: 1951-12-17 Schrätzenstaller Josef|17.12.1951]] erwähnt. Der Zeitzeuge Andreas Schwaiger hat diese auf seinen Entwürfen für die [[Dokumente: Die Tatortskizzen |Tatortskizze]] ebenfalls eingezeichnet, wo sie von Kommissar Harrer übernommen wurde. | ||
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Version vom 24. September 2023, 14:16 Uhr
im Aufbau
Die im Osten an das Anwesen angebaute Scheune machte den Hinterkaifeck zum Hakenhof. In den Akten tauchen die verschiedensten Bezeichnungen für die einzelnen Gebäudeteile auf. Was ist über die Wirtschaftsgebäude, die in Ihrer Gesamtheit wichtig für den Hof waren bekannt?
Aus Mangel an Bauplänen müssen für die folgenden Überlegungen andere Quellen herangezogen werden. Dazu zählen neben Berichten und Zeugenaussagen auch die Tatortskizzen, die auf Erinnerungen von Zeitzeugen basieren.
Die Tatortskizze von Komm. Venus ist hier besonders hilfreich, da sie neben einer ausführlichen Legende auch eingezeichnet hat, wo sich z. B. die Liegestätten im Heu (der o. a. Dachboden) befand.
Hinweis: Beachten Sie bitte, daß es hier in den einzelnen Aussagen der Zeugen zu unterschiedlichen Benennungen kommen kann, als Beispiel sei hier der Tatort erwähnt, der von der Mehrzahl der Zeugen mit Futterkammer bezeichnet wurde, während ihn andere (Sigl, Schlittenbauer) mit Tenne angaben, oder der Oberamtsrichter Wiessner nur allgemein vom Stadel sprach..
Stadel/Scheune (nordwestlich der Scheunendurchfahrt)
Die Unterteilung(en) suggerieren eine Längstrennung der Scheune, die möglicherweise sogar in Teilen vorhanden gewesen sein könnte.
Dies wird gestützt durch die Dachsituation, wo ein nachträglicher Anbau mit geringerer Firsthöhe an den einstigen Einfirsthof zu sehen ist. Dieser könnte ursprünglich dort geendet haben und im Rahmen weiterer Um-und Ausbauten des Anwesens wurde die Scheune nach Osten erweitert (vgl. Situation i. d. Durchfahrt wo an die bestehende Außenwand mit Tor nach Süden angebaut wurde). Über eine Längstrennung durch eine erhaltene Mauer ist aber nichts bekannt, oder dokumentiert, so daß dies nur aufgrund der Vollständigkeit erwähnt ist.
Das die Scheune mit nördlich der Durchfahrt dennoch in einen West -und einen Ostteil unterteilt war, kann mit der Nutzung zusammenhängen, die mglw. auch aufgrund Alt- vs. Neubau von den Opfern so entschieden wurde.
Im Norden war der Stadel also in zwei Hälften unterteilt: eine westliche und eine östliche Seite
Westseite (9)
Die Westhälfte ist in der Skizze mit der Nr. 9 markiert und auf der Legende ist dieser Bereich als „Maschinenhaus mit Futterkammer, auch Schneidkammer genannt“ beschrieben.
Hier befand sich wie bereits im Namen erkennbar und auch aus den Tatortfotos hervorgeht die Futterkammer.
Aus den Aussagen der Auffindern geht hervor, daß sich nahe des Tatorts eine Gsodmaschine befand, denn Lorenz Schlittenbauer hatte die Leiche der Cäzilia rückwärts gegen diese Maschine bewegt.
Bezeichnungen:
Zeuge | Bezeichnung | Quelle |
---|---|---|
Lorenz Schlittenbauer | Tenne | Aussage vom 05.04.1922 |
Michael Pöll | Scheune | Aussage vom 05.04.1922 |
Jakob Sigl | Scheune | Aussage vom 05.04.1922 |
… | … | … |
… | … | … |
… | … | … |
Besonderheiten:
- Im nordwestlichen Teil dieses Gebäudebereichs befand sich der Tatort, dort wo man mittels zweier Stufen in den Stall gelangen konnte.
- Der Fundort der Leichen wird von der Mehrzahl der Zeugen als Futterkammer bezeichnet, was andeutet das mindestens im Bereich des Auffindeortes Viehfutter gelagert und für die Fütterung aufbereitet wurde. Die genaue Größe des als Futterkammer bezeichneten Ortes ist nicht bekannt, kann aber anhand der Tatortfotos auf mindestens den dort sichtbaren Bereich ausgemacht werden.
- Ein Überboden auf dem Stroh gelagert war, und der sich im östlichen Teil (10) dieses Gesamtkomplexes Stadel/Scheune nordwestlich der Scheunendurchfahrt befand konnte vom westlichen Bereich aus mittels Leiter erreicht werden. Vgl hierzu die Liegestellen im Heu (St.L. bzw. Nr. 16 auf der Skizze).
Ostseite (10)
Bezeichnungen:
Zeuge | Bezeichnung | Quelle |
---|---|---|
… | … | … |
… | … | … |
… | … | … |
Besonderheiten:
Tore
1 Tor im Süden in die Durchfahrt führend verriegelbar
1 Türe die in den Stall führte
1 auf den Tatortfotos sichtbares Tor nach Norden das in die Motorenhütte geführt hätte war nicht funktionstüchtig, denn die Motorenhütte besaß keinen Zugang zum übrigen Gebäude
Inventar
Schlussfolgernd aus den Informationen, dass es sich bei diesem Gebäudeteil um den Tatort handelte in dem sich eine Gsodmaschine befand ist es möglich anhand des Nachlassvezeichnisses zu schauen in welchem Raum diese Gsodmaschine aufgenommen und dokumentiert wurde.
Maschinenhaus (südöstlich der Scheunendurchfahrt)
[…]
Bezeichnungen:
Besonderheiten:
Unterteilung
Bezeichnungen:
Besonderheiten:
Tore
Inventar
Durchfahrt
Die Durchfahrt befand sich zwischen Stadel/Scheune und dem Maschinenhaus, ein Tor befand sich je im Osten („Gröberner Tor“) und im Westen („Hoftor“).
Ein weiteres Tor führte nach Norden in den Stadel.
- Besonderheiten:
- Über das offene Hoftor der Durchfahrt war es bei der Auffindung möglich durch Aufbrechen des Tores in den Stadel Zugang dorthin zu bekommen.
- Ein Heuseil welches vom Täter möglicherweise zur Flucht verwendet wurde, hing in die Durchfahrt.
Schuppen
Im Innenhof des Hofes befand sich von der Haustüre aus gesehen rechts ein freistehender zweistöckiger Holzschuppen, dessen untere Ebene nicht gänzlich verkleidet war. An der nordöstlichen Ecke, gegenüber der Haustüre befand sich die Hundehütte, dies wurde von Josef Schrätzenstaller in seiner Aussage am 17.12.1951 erwähnt. Der Zeitzeuge Andreas Schwaiger hat diese auf seinen Entwürfen für die Tatortskizze ebenfalls eingezeichnet, wo sie von Kommissar Harrer übernommen wurde.
Inventar
Schuppen unten
2 Wagen mit Bretter, 1 Steigleiter, 1 Kipfstock, 1 eisener Rechen, verschiedene Ökonomiegeräte (alt)
Schuppen oben
1 Dampfer (neu), 1 Tafel Blech, 4 eisene Fensterstöcke (neu), 2 Transmissionsstangen, 1 Fuhrschlitten, 1 Winde
Motorenhaus
Im Norden der Scheune befand sich das Motorenhaus, von diesem gab es abgesehen von einem konisch zulaufendem Durchlass in etwa 2,5 m Höhe für die Kraft keinen Zugang in die Gebäude.
Staatsanwalt Pielmaier in seinem Bericht von 1926 konkretisiert zum Motorenhaus:
- Das Anwesen bestand aus dem Wohnhaus und Stallgebäude, beide unter einem Dach, und der angebauten Scheune mit Futterkammer und Motorhütte und anstossendem Stadel –Maschinenhaus-, beide wiederum unter einem Dach und mit dem Stall durch eine Türe verbunden.
- Da aber die Motorhütte nur einen Zugang von aussen und keinen Zugang zu den übrigen Räumen des Anwesens hat, konnten die Diebe von da aus nicht in das Anwesen gelangen und sollen ihr Heil dann an der ausseren Futterkammertüre, das ist an der äusseren Türe zu dem Raum, der an die Motorhütte und den Stadel stösst, versucht haben!