Ermittler: Riedmayr Martin: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 1. Oktober 2013, 17:48 Uhr
Allgemeines
Name
Martin Riedmayr
Geboren
19.09.1896 in München
Gestorben
1989
Eltern
Vater: Martin Riedmayr, geb. 07.04.1870 in Oberschönegg, arbeitet als Polizeioberkommissär in der Polizeidirektion München, Abtl. Schutzmannschaft
Mutter: Josefa Riedmayr geb. Hämmerle
Verheiratet mit
Martin Riedmayr war mindestens 7 mal verheiratet, 6 mal geschieden.
Wohnort(e)
München
Leutstetten auf dem Gut von Kronprinz Rupprecht von Bayern
Leben/Beruf
Dienststelle/Dienstrang
- 1915 Polizeipraktikant
- nach dem Ersten Weltkrieg Polizeibeamter im Mittleren Dienst
- ca. 1925 Polizeihauptmann
- ab 1930 Nachfolger von Kriminaloberinspektor Georg Reingruber
- Kriminalinspektor der Münchner Polizeidirektion
- während des 2. Weltkrieges 1942 als Major der Schutzpolizei im Stadtgebiet Smolensk
- Mitbegründer und 1950 Kandidat für die Heimat- und Königspartei bei den bayerischen Landtagswahlen 1950
- 1951 als Oberstleutnant der Schutzpolizei a.D.
- 19. Oktober 1954 Präsident des Bayerischen Landesamtes für Verfassungsschutz und Ministerialrat auf Lebenszeit (Ernennung durch den Bayerischen Ministerpräsidenten Ehard), Leiter des Bayerischen Verfassungsschutzes, Nachfolger des zurückgetretenen Regierungsdirektors Franz Kurz
- 11. September 1958 Ernennung zum Ministerialdirigenten
- 22. März 1960 in den Ruhestand versetzt
Kriegsdienst
(in Bearbeitung)
Einsatz im Ersten und im Zweiten Weltkrieg
Wichtige Einträge in den Kriegsstammrollen (Quelle: Ancestry)
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Dienstgrad | Kanonier |
Vor- und Zunamen | Martin Riedmayr |
Religion | katholisch |
Ort/ Datum der Geburt | München/ 19.09.1896 |
Lebensstellung/ Wohnort | Polizeibeamter/ München (in älteren Quellen: Polizeipraktikant) |
Vor- und Familiennamen d. Ehegattin Zahl der Kinder Familienstand |
--- --- ledig |
Vor- und Familiennamen d. Eltern Wohnort Stellung |
Martin und Josefa Riedmayr, geb. Hämmerle München Polizeiwachtmeister |
Gestalt/ Besondere Kennzeichen | Größe: 1m71cm Gestalt: schlank Kinn: spitz Nase: normal Mund: normal Haar: dunkelblond besondere Kennzeichen: Narbe an der linken Kopfseite |
Dienstverhältnisse | 20.10.1915-15.03.1916: 07. Bayerisches- Feldartillerie- Regiment, Rekrutendepot II 16.03.1916-30.04.1916: 07. Bayerisches- Feldartillerie- Regiment, Leichte- Munition- Kolonne II _______wird ersetzt_____ |
Orden/ Auszeichnungen | P.E.Kr. II Kl. 15.5.1918 schwarzes Abzeichen |
Gefechte/Leistungen | 10.3. - 1.5.16 Stellungskämpfe in Artois 30.6. - 11.7.16 |
Führung | Strafen: keine |
Bemerkungen | keine Vorstrafen 4.11.15 vereidigt 5.6.17 Prüfung nach H.O. § 46.7 erfolgreich abgelegt 5.10.17, 6.12.17 mit erfolgreich abgeschnittener Übung B ("die seit der Beförderung zum Vizewachtmeister abgeleistete Kriegsdienstzeit wird als erfolgreich abgeleistete Übung B angerechnet) 11.7.16 Feldlazarett 36 12.7.16 Milit. Lazarett 36 nach Kopfschuß 13.7.16 Mil. Lazarett Montmedy 15.7.16 - 19.8.16 Lazarett Pestalozzischule Ludwigshafen 29.3.18, 14.4.18 in ärztlicher Behandlung, Influenza und Nierenbeschwerden 12.8.18 an die Nierenstation überwiesen Impfungen: 3mal Typhus |
Für Martin Riedmayr finden sich momentan 5 Aktenvermerke, die seinen Kriegsdienst dokumentieren. In obiger Tabelle sind die wichtigsten Informationen über ihn zusammengetragen.
Verbindung zum Mordfall Hinterkaifeck
Riedmayr war zusammen mit Reingruber zeitnah am Tatort und führte einige Verhöre durch. Nachdem er 1926 Reingrubers Position übernommen hatte, leitete er die Ermittlungen, die unter ihm ab 1931 nochmal eine Belebung erfuhren.
Aktenbezüge
- Bericht Riedmayr, 1930
- Aussage Maier, 1931
- Bericht Riedmayr, 1931
- Bericht Riedmayr, 1931
- Notizen zu Schlittenbauer, 1931
- Vorladung Schlittenbauer, 1931
- Notiz über die Lohntüte, 1931
- Aussage Schlittenbauer, 1931
- Aussage Baumgartner, 1932
- Notizen zu Schlittenbauer, 1931
- Aussagen Schaupp, 1931
- Informationen zu Negendank, 1931
- Notizen über Erbschaftsverhältnisse, 1932
- Aussage Sigl, 1952
Fragen/Bemerkungen
Laut dem Spiegel-Artikel von 1954 war Martin Riedmayr (Stand 1954) insgesamt siebenmal verheiratet. Er galt als Monarchist und zählte "zu den engsten Beratern des bayerischen Königshauses". Er war zur Führung eines Decknamens berechtigt und es wurde über eine Zugehörigkeit zur Organisation Gehlen spekuliert.
Im Juli 1959 wurde gegen Riedmayr ein Strafantrag gestellt.
Im Ruhestand wird er als Polizeioberstleutnant a.D. bezeichnet und sogar mit einem Doktortitel versehen. Wahrscheinlich stellt dieser nur einen Ehrendoktor dar, denn von einem Studium und anschliessender Promotion ist nichts bekannt.
Quellenangaben
- Kriegsstammrollen aus dem Bayerischen Hauptstadtarchiv
- Artikel Spiegel, 20.10.1954, siehe [1]
- 50 Jahre Bayerisches Landesamt für Verfassungsschutz, Kapitel 1. Geschichtlicher Rückblick, 07.06.2000, siehe [2]
- Landesarchiv Baden Württemberg, Q 1/8 Bü 293, Allgemeine Korrespondenz, Buchstabe Ga-Gi, [3]
- Fußnote in "Das Huhn mit dem Gipsbein: Neueste sagenhafte Geschichten von heute", Rolf Wilhelm Brednich [4]
- DIE ZEIT, 24.07.1959 Nur Wischiwaschi? [5]
- History-Forum zum Thema "Kommandant der Schutzpolizei im Generalbezirk Weißruthenien" [6]
- DER SPIEGEL, 43/1954, 20.10.1954, Martin Riedmayr, siehe [7]
- DER SPIEGEL, 17/1974, 22.04.1974, Drei kleine Zettel, siehe [8]
- Kock Peter Jakob: "Bayerns Weg in die Bundesrepublik", Deutsche Verlags-Anstalt, 1983
- "50 Jahre Bayerisches Landesamt für Verfassungsschutz", Webseite des Bayerischen Verfassungsschutzes, siehe [9]
- "Einstellung zum demokratischen Staat: Bedenkenfrei" Zur Frühgeschichte des Bayerischen Landesamtes für Verfassungsschutz (1949-1965)", Susanne Meinl / Joachim Schröder, siehe [10]