Wissen: Einwohnerwehr Wangen
Die Einwohnerwehr Wangen
Im Zuge der allgemeinen Gründung von Einwohnerwehren wurde auch in Wangen eine solche Einwohnerwehr gegründet. Das Mordopfer Andreas Gruber war Mitglied und wurde mit einem Gewehr samt Munition ausgestattet.
Es gibt einige Hinweise darauf, dass es neben der Einwohnerwehr Wangen auch noch eine separate Einwohnerwehr Waidhofen gab. So gibt es in einem Schreiben der übergeordneten Bürgerwehr in Schrobenhausen eine entsprechende Erwähnung und auf der Mitgliederliste der Einwohnerwehr Wangen gibt es keine Waidhofener Mitglieder.
Gröbern selbst war sicher zu klein für eine eigene Einwohnerwehr und es gehörte zur Gemeinde Wangen. Waidhofen hingegen war eine eigenständige Gemeinde und hatte wahrscheinlich deshalb eine eigene Einwohnerwehr.
Mitglieder und Bewaffnung
Auf der offiziellen Gewehrliste, die wahrscheinlich im Rahmen der Bewaffnung entstand, finden sich nicht nur Andreas Gruber und Lorenz Schlittenbauer, sondern auch eine ganze Reihe von Personen aus Gröbern, Kaifeck, Laag, Haid am Rain und Wangen. Organisiert wurde die Bewaffnung über die Bürgerwehr in Schrobenhausen.
So war auch Karl Gabriel sen., der Vater des ehemaligen Hofbesitzers Karl Gabriel in der Einwohnerwehr vertreten, ebenso wie der Wangener Bürgermeister Georg Greger und Michael Plöckl.
Die Mitglieder wurden mit Waffen und Munition ausgestattet und zwar jeweils mit einem Mauser K98 samt 50 Schuß Munition.
Herstellungsorte der G98
In der o.g. Gewehrliste der Einwohnerwehr Wangen sind die ausgegebenen Gewehre ebenfalls dokumentiert, mit Seriennummer und Herstellungsort.
Die erwähnten Herstellungsbetriebe sind:
Ort | Herstellungsbetrieb |
Amberg | Gewehrfabrik Amberg |
Berlin | Berlin-Lübecker Maschinenfabrik |
Danzig [Anm.: in den Akten Danzing"] | Königliche Gewehrfabrik Danzig |
Erfurt | Erfurter Maschinenfabrik |
Kornbusch | Waffenwerke Oberspree Kornbusch & Co. |
Oberndorf | Mauser Werke AG Oberndorf/Neckar |
Spandau | Königliche Gewehrfabrik Spandau |
Suhl | J.P. Sauer & Sohn |
Bezug zu Hinterkaifeck
s.o.
Quelle
Staatsarchiv München