Wissen: Das altbayerische Donaumoos
Was
Das altbayerische Donaumoos ist eine Niederung südlich der Donau in Bayern, im Dreieck zwischen Ingolstadt, Neuburg an der Donau und Pöttmes. Ursprünglich war es das größte bayerische Niedermoor. Das ursprünglich rund 20.000 Hektar große Donaumoos wurde 1790 mit eigenem „Kulturmandat“ des Kurfürsten Karl Theodor (1724-1799) trockengelegt, um die damalige „desolate Landwirtschaft“ zu optimieren und den Bauern eigenes Land zuzuweisen.
Lage und Größe:

Gut zu sehen ist die räumliche Nähe von Gröbern (bei 5 Uhr) zum Donaumoos
Lage
In einer der gesegnetsten Gegenden Bayerns, zwischen den Städten Neuburg und Ingolstadt, den Flecken Reichertshofen und Pöttmes, und einer Menge dicht aneinander gereihten Dörfer, von sanften Hügeln und wohltätigen Flüssen allenthalben umgeben, liegt eine unermessliche Fläche, das Donau- oder Schrobenhauser-Moos genannt. Es erstrecket sich sowohl in Bayerische als Pfalzneuburgische Landeshoheit, und die Grenzen beider Herzogtümer gehen mitten durch dasselbe.
An der Süd- und Westseite begrenzen sanft ansteigende Hügel den Raum der sumpfigen Fläche, nord- und ostwärts strömt in geringer Entfernung majestätisch die Donau vorüber, und etwas näher dem Sumpfe ein verlassener Rinnsal der Donau, die Sonderach genannt. An den Gestaden dieses Stromes setzt sich dem Auge unerreichbar die Ebene viele Meilen weit bis gegen Neustadt hin fort, aber nicht mehr unter dem Namen Donaumoos, obwohl sie auch größtenteils Sümpfe und Weiden enthält; sondern diese Benennung hört bei den Orten Oberstimm, Ebenhausen und Reichertshofen auf, welche nebst den Flüssen Paar und Sonderach die Grenze desselben ausmachen. (…)
Der vorzüglichste Unterschied der physischen Grenzen von den lehenbaren besteht darin, daß jene bei dem Erdwege von Oberarnbach, wo das Lehen aufhöret, eine beträchtliche Ausbeugung machen, welche sich nach Edelzhausen, Siffenhofen (Siefhofen), Dürschhofen (Dirschhofen), bis Langenmoosen erstreckt, und über 2000 Tagwerke beträgt. Das eigentliche lehenbare Moos hat einer Urkunde vom Jahre 1500 zufolge (welche sowohl in Bayerischen als Neuburgischen Archiven vorfindig ist, und worauf man sich bei vorfallenden Gelegenheiten Bayerischer Seits immer bewarf) folgenden Umfang:
“Das Moosgericht fahet sich an im Zirkel, wie hernach zu vernehmen steht, und gehört das Halsgericht, Hoch- und Niedergericht auch der Wildtpan darin an allen Orten gen Schrobenhausen. Item zu Ebenhausen unten an dem Feld, von dann hinum an das Reichertshofer Feld, von dannen hinauf bis gen Aschelzried (Aschelsried), von dannen hin auf bis gen Adelzhauſen (Adelshausen) an ihr Feld, von dannen hinum nach den Feld bis gen Bobenhauſen (Pobenhausen), von dannen hinauf für Hönickhausen (Hönighausen) bis gen Niederarnbach, davon hinauf bis gen Prunn (Brunnen ?) an das Dorf, von dannen hinauf bis gen Oberarnbach an des von Preißing Fed, davon hinum nach dem Feld bis gen Berg in Gau an die Aenger, von dannen nach den Feldern auf und auf für Moosen (Langenmoosen) bis gen Grabmühl an die Ach, von dannen oberhalb der Ach hinauf bis gen Malzhausen an das Dorf, von dannen bis gen Sandizell, von dannen bis gen Grimolzhausen an das Dorf, von dannen nach dem Feld hinum bis gen Würzmühl aber an die Ach, von dannen hinum bis an die Mittermühl auch an die Ach an Aichen (Aichacher) Gericht stossend, und von dannen hinum an Pötmeßer Gericht, nach den Feldern hinum an Rhainer Gericht gen Scharren, von Scharren hinum bis gen Wälden, nach den Feldern hinum bis gen Schambach, von dannen nach den Feldern hinum bis gegen Schenesperg (Schönesberg) nach den Feldern hinum bis gen Waltershofen, von dannen hinum nach dem Feld bis gen Sieberstorf, von dannen hinum nach dem Feld bis gen Dünzelhausen, von Dünzelhausen nach dem Feld hinum an die Ach gen Kehrmühl, von dannen nach dem Feld gen Hollenbach an ihr Feld, von dannen hinum gen Mittenhausen an ihr Feld, von dannen hinum nach den Feldern bis unten an den Prunner Weeg, von dannen für Peuern Feld hinum gen Rohrenfels an die Felder, von dannen nach den Feldern hinum bis an Wagenhofer Felder, von dannen gen Altmanstetten, nach den Feldern hinum bis gen Sanct Andrée, von dannen neben Purrain ab bis gen Zell, von dannen zwischen und neben der Brucken in Aichach, und der vom Zell Gemein nach dem Weicheringer Forst hin bis gen Lichtenau, von dannen neben den Rhain ab bis gen Winden, von dannen hinab bis oben an das Aichach, und unten hinum bis an das Ebenhauser Feld ".[1]
Größe
Seine Breite beträgt in der größten Ausdehnung beinahe 2 Meilen, die Länge von Pöttmes bis Oberstimm 4 Meilen, der Umfang über 20 Stunden, der ganze Flächeninhalt hingegen, den neuesten Vermessungen zufolge, nach den physischen Grenzen 56,892 3/10 Bayerische Jaucherte, eines zu 40.000 Quadratschuhe gerechnet; der Um fang des lehenbaren Moores, insofern man die Grenzen desselben bestimmen kann, beträgt nur 52,143 Jaucherte; die noch übrigen 4749 1/10 Tagwerke sind teils anerkannt eigene Grundstücke, teils in dieser Eigenschaft noch streitig. Da nun 15,893 Bayerische Jaucherte eine deutsche Quadratmeile ausmachen, so beträgt die Größe des Donaumooses beinahe vier Quadratmeilen, und also mehr als manches deutsche Fürstentum.[1]
Historie
Trockenlegung
Auf Geheiß von Kurfürst Karl Theodor der Bayern 1777 - als die bayerische Linie der Wittelsbacher ausstarb -erbte begann man ab dem Frühjahr 1790 mit der Urbarmachung.
Das Donaumoos zählte im Jahre 1777 zu fast 2/3 des Landes, die landwirtschaftlich nicht genutzt wurden, unbesiedelt und unfruchtbar waren. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts begannen die Menschen die Moore zu kultivieren. Das geschah auch im Donaumoos, das bis dahin nicht genutzt worden war.
Im Frühjahr 1790 wurde nach langen Planungen mit der Austrocknung begonnen. Eigentlich war vorgesehen, daß das Militär dort die Gräben im Akkord aushebt, allerdings wurde bereits im 1. Jahr bemerkt, dass das zu teuer ist. Um Kosten einzusparen, wurde nun versucht soviele Arbeiter wie nur möglich zu bekommen. Dies geschah durch:
- Freiwillig sich Meldende, wovon die Wenigstnehmenden in Akkord für alle Kanal- Arbeiten beschäftigt wurden
- für geringe und leichte Nebenarbeiten wurden einige hundert Kinder der benachbarten Ortschaften beschäftigt, wovon jedes des Tages 12 kr. erhielt
- Für die schweren Arbeiten, welche nicht in Akkord gegeben werden konnten, wurden aus allen Gerichten die eingezogenen Vaganten, oder geringer Verbrechen halber zur Zuchthaus-Strafe Verurteilte eingezogen, die genauso bezahlt wurden wie andere Tagwerker, und bei Entlassung den Überschuss in bar erhielten.
Siedler
Die Donaumoos-Kommission machte salopp gesagt „Werbung“ und bot dieses neue Land wo von der Kommission Häuser und Wirtschaftsgebäude teils auf Vorrat, teils nach Auftrag gebaut wurden mit Anreizen wie günstigste Grundstückspreise, Steuerbefreiung für mehrere Jahre, Wehrdienstbefreiung an.
1827 schrieb Maximilian Joseph Römer, königl. Landgerichts-Assessor in Rosenheim in „Geschichte des Bairischen Volkes; Geschichte, Geographie und Statistik des Baierlandes“
„Der Kurfürst selbst gab ein großes Beyspiel, als er das große Donaumoos troken legte. Dieses erstrekte sich in einer Ausdehnung von 8 Stunden zwischen der Paar und der Donau, zwischen Schrobenhausen und Neuburg, ein unfruchtbarer Grund, der nur dem Viehe eine schlechte und kargliche Nahrung darbot. Nachdem zwei Kanale zur Ableitung des Sumpfwassers gegraben waren , wurden die gewonnenen Streken neuen Anbauern, mit Befreiung von allem grund und lehnherrlichen Verbande, eigenthumlich überlassen. Eine Donaumoos - Kulturs-Gesellschaft , an deren Spize der Staats= und Conferenz- Minister Freiherr von Kreitmair und der Referendar von Stengel als Directoren , der Landesregierungsrath von Aretin und der Hofkammerrath Riedl als Commissarien standen , mit großen Privilegien ausgestattet übernahm das Geschaft der Grundevertheilung und suchte die Unkosten durch Actien zu deken . Allein was auch immer geschah , um das Loos der Kolonisten zu erleichtern , die unůberwindliche Undankbarkeit des Bodens vereitelte den größten Theil der Hoffnungen , die man von diesem großen und ruhmwürdigen Unternehmen zu machen berechtiget war. Mit ungeheuren Kosten wurden breite Kandle angelegt und mit Alleen bepflanzt, eine Landstrasse durch den Sumpf errichtet , der Lauf der Donau geändert und ihre Krümmungen abgestochen , um die erneuerte Uiberschwemmung des gewonnenen Bodens bei eintretendem Hochwasser zu verhindern , alle gesezlich ausgesprochenen Vortheile für Kulturanten wurden den Ansiedlern in doppeltem Maaße gewährt und neue hinzugefügt, sie blieben doch , bis auf den heutigen Tag , in einem Zustande von Armuth und burgerlicher Kraftlosigkeit , den Niemand beneidet. Denn nicht überall sind die Hindernisse vollständig zu besiegen. welche die Natur der Hand des Menschen entgegensezt . Noch schädlicher wirkte aber auf das Aufblühen der neuen Kolonien das in der Folge gegebene Gesez , daß übelberichtigte Menschen , Vagabunden und Gauner auf das Donaumoos verpflanzt wurden . Verbrecher und Fluchtlinge können auf diesem Wege nur dadurch zu fleißigen Menschen und ordentlichen Bürgern umgewandelt , wenn sie , von der übrigen Gesellschaft isolirt und auf sich selbst beschränkt , durch die physische Nothwendigkeit gezwungen werden , ihr Brod im Schweiße ihres Angesichts zu verdienen . Das Donaumoos war aber keine nordamerikanische Kolonie und keine Botany Bay; schlechte Menschen, in den Schooß rechtlicher Bürger ausgeworfen , konnten dem Anbau des Bodens , ihre Hände an ewigen Müssigang gwöhnt , nicht förderlich seyn , sie konnten nur das Eigenthum und die Sicherheit derjenigen unaufhörlich gefährden , die das Unglük hatten , in ihrer Nähe leben zu müssen.“
Karlskron entstand als erste der Siedlungen. Die ersten Häuser entstanden ab 1791 entlang der neuerbauten Moosstraße von Reichertshofen nach Lichtenau (heutige Hauptstr. in Karlskron).
Da man ja noch im 1. Jahr erkannte, dass die Kultivierung wesentlich teurer als gedacht kommen wird, und man mit einem „Plan B“ dagegen halten zu versuchte, und 1792 nun neben Vaganten auch Strafgefangene ins Moos verlegte wurde für letztere eine Eisenfronfeste ( für die im Moose arbeitenden „Zuchthäusler“) , sowie ein Carré für die Sträflinge gebaut.
Allerdings konnte auch diese Wirtschaft die Kosten ebenso wenig decken, wie die Gründung einer privaten Aktiengesellschaft und die daraus resultierende Abgabe der Grundstücke, die nun kleiner bemessen wurden. Man besaß buchstäblich „zu wenig, um zu leben, aber zu viel, um zu sterben“. Eine Familie mit damals durchschnittlich 5-10 Kindern besaß zwar ein Haus, bzw. Dach über dem Kopf und musste keine oder wenig Steuern bezahlen, das Stückchen Land mit teils schlechter Bodenqualität zum Bewirtschaften war aber zu klein, um alle satt zu bekommen.
Ab 1799 lockerte Kurfürst Max IV. unter dem Einfluss seiner lutherischen Gemahlin Karoline von Baden vorsichtig die strengen Religionsbeschränkungen. 1803 und 1818 wurden Religionsedikte erlassen, die evangelischen Bürgern die Ansiedlung und die Religionsausübung erlaubten. Da es in Bayern viele dünn besiedelte Gebiete, vor allem in Moosgegenden, gab, rief Kurfürst Max IV. um 1800 Siedler ins Land. Dieser ersten Welle folgte 20 Jahre später eine zweite, bei der sich die Siedler vor allem nach verwaisten Bauernhöfen und billigstem Grund umsahen und so auch nach Oberbayern kamen. Viele wanderten um 1818/20 aus dem Elsass und aus der Rheinpfalz, das von den Franzosen besetzt war, ein.
Durch die Koalitionskriege verarmte Pfälzer folgten dem Aufruf ebenso wie Paare, die anderswo keine Heiratserlaubnis erhielten (Bsp. Knecht & Magd) oder Menschen ohne ständisches Ansehen, am ständegesellschaftlichen Rand lebende Angehörige der sogenannten „unehrlichen Berufe“. Im Donaumoos verbliebenen mitunter auch die helfenden Strafgefangenen und Vaganten.
Heiratserlaubnis
Bis in die jüngste Neuzeit war das Eingehen einer Ehe für beide Geschlechter geboten, da Wohnraum wegen des Konkubinats nicht gemietet werden konnte, allerdings musste bis bis 1876 die Gemeinde ( in Städten Magistrat), Gilde oder Zunft die Ehe und Familiengründung erlauben. Maßgebend war dabei Vermögen oder Einkommen, mit dem das Paar in der Lage sein musste, eine Familie zu unterhalten. wichtig war den Gemeinden, dass die neugegründeten Familien wirtschaftlich einigermaßen abgesichert waren und die Gemeindekasse nicht für den Unterhalt einer unter Umständen großen Kinderzahl aufkommen musste. Nach 1876 mussten bestimmte Gruppen wie z. B. Soldaten und einige Beamte trotz des Gesetzes über die Beurkundung des Personenstands und der Eheschließung von 1876 noch um eine Heiratserlaubnis ersuchen.
unehrliche Berufe
Unehrlich bedeutete in diesem Fall nicht "betrügerisch", sondern ohne gesellschaftliches Ansehen – also Berufe ohne Ehre!
- Angehörige als unehrlich geltender Gewerbe bzw. Handwerke wie Schäfer, Müller, Türmer, Bader, Leineweber oder Barbiere
- Angehörige des nicht ortsfest lebenden und als „herrenlos“ geltenden Bevölkerungsteils („Fahrendes Volk“) wie Lumpensammler, Spielleute, Kesselflicker oder Hausierer
- Anbieter von „unreinen“ Dienstleistungen, die mit Schmutz, Strafe und Tod zu tun hatten wie Gassenkehrer, Büttel, Köhler, Abdecker, Totengräber oder Scharfrichter
Angehörigen dieser Schichten gelang es nicht, oder nur äußerst selten da herauszukommen. Wenn geheiratet wurde, dann nur untereinander im Unterschichtenmilieu. Wer in eine Familie mit unehrlichem Beruf hineingeboren wurde, wurde darin in der Regel zeitlebens festgehalten.
Gemeinsam waren diesen sehr unterschiedlichen Individuen und Gruppen verschiedener Herkunft und Tätigkeit:
- ihre Ausgrenzung aus der ansässigen Gesellschaft,
- ihre Armut und oftmals fehlende Schulbildung,
- der auf diesen Menschen liegende mehrheitsgesellschaftliche Verdacht der Delinquenz
Die Angehörigen unehrlicher Berufe bildeten eine gesellschaftliche Randgruppe, die oft abgesondert leben musste. Viele Angehörige des fahrenden Volks, der Roma, Sinti und Jenischen waren gezwungen, einen "unehrlichen Beruf" zu ergreifen (Kesselflicker, Scherenschleifer), da ihnen als oft Heimat- und Schriftenlosen der Zugang zum ständischen Berufswesen verwehrt war. In soziale Randgruppen abgedrängt, schlossen sich diese Familien zu berüchtigten Gesellschaften und Clans zusammen (Scharfrichter, Abdecker).
Die Finanzierung
Aktiengesellschaft „Donaumoos – Kulturkommission“ mit
Direktor Freiherr von Stengel
Georg Freiherr von Aretin
Die ersten Siedlungen
| Ort | Fertigstellung ab | benannt nach | Größe | weiteres |
|---|---|---|---|---|
| Grasheim | 1795 | Kolonist Graßmeier | Am 28. Februar 1796 erbaute der vormalige Donaumoos-Aufseher Graßmeier als Kolonist auf Moorgründen, die ihm gratis überlassen worden waren, eine Hofstätte. | |
| Karlskron | Mai 1791 | Kurfürst Karl Theodor | ||
| Karlshuld | 1795 | Kurfürst Karl Theodor | ||
| Kleinhohenried | 1795 | zunächst bestehend aus den Einöden "Brandheim" und "Neuhohenried" | ||
| Klingsmoos | 1822 | Johann Peter von Kling | Klingsmoos wurde ab 1822 besiedelt, damals hieß es Theresienfeld, benannt nach Therese von Sachsen-Hildburghausen. 1831 wurde Theresienfeld von König Ludwig I. von Bayern in Klingsmoos zu Ehren von Johann Peter von Kling, der für die Urbarmachung des Donaumooses wesentlich war, umbenannt. | |
| Kochheim | 1795 | verm. Kolonist Koch | Einöde, die 1795 von einem Kolonisten namens Koch besiedelt wurde. Selbst 1804 war der erste Kolonist noch allein | |
| Ludwigsmoos | 1822 | König Ludwig I. | Ludwigsmoos wurde ab 1822 besiedelt und hieß damals Ludwigsfeld. 1831 wurde die Gemeinde Ludwigsmoos aus den Orten Ludwigsmoos (jetzt umbenannt), Klingsmoos (ehemals Theresienfeld), Grabmühle (heute bei Langenmosen) und das Kolonistenanwesen des Peter Lohner gebildet. Es sollte eine einheitliche Moosgemeinde sein. Da dies den Klingsmoosern nicht passte, ersuchten sie um Formation einer eigenständigen Gemeinde, was ihnen 1845 genehmigt wurde; sie schieden also bis auf Weiteres wieder aus. | |
| Neuschwetzingen | 1800/ 1802 |
Fünf Familien aus Schwetzingen und Umgebung (BaWü) wanderten 1802 aus und gründeten dort das Dorf „Neuschwetzingen“. | ||
| Obermaxfeld | 1795 | König Maximilian I. Joseph | ||
| Probfeld | 1791/1792 | “Probfeld“ Anbauversuche |
>100 Tagwerk | der kurfürstl. Forstkammerdirektor Johann Peter Kling erwarb auf eigene Kosten zunächst 60 und kurz darauf weitere 40 Tagwerk entwässerten Moorbodens. Auf eigenem Grund begann er Anbauversuche durchzuführen, um den Kolonisten Beispiel und Hilfestellung zur praktischen landwirtschaftlichen Nutzung des neu gewonnenen Kulturlandes zu geben. 1802 errichtete er ein Hofgut als Versuchsbetrieb auf seinem erworbenen Land und nannte es Probfeld. |
| Rosing | 1795 | |||
| Stengelheim | 1795 | Stephan Freiherr von Stengel | ||
| Untermaxfeld | 1795 | König Maximilian I. Joseph | ||
| Zitzelsheim | 1808 | Kolonisten Michael Zitzelsberger | ||
Probleme
Letzten Endes lebten dort nun die ärmsten der Armen zu dicht besiedelt aufeinander und Konflikte blieben natürlich nicht aus. An dieser Stelle sei ohne Vorurteile auch darauf hingewiesen, daß Delikte wie z. B. Wilderei, Einbrüche, das damals noch strafbare Betteln tatsächlich aus der Not heraus begangen wurde und oftmals als der letzten Ausweg gesehen wurde, um die Familie satt zu bekommen.
Vereinfacht kann man hier vom größten Armenhaus Bayerns sprechen, da man bis 1950 im Karlskroner Rathaus noch Armenspeisungen durchführte.
Quellen
Aktenmäßige Donaumoos-Kulturs Geschichte, 1795 Georg Freiherr von Aretin [1]
Video: Bayerische Hauslandschaften | 1994 : Kolonistenhäuser im Donaumoos [2]
Sammlung der Kurpfalz-Baierischen allgemeinen und besonderen Landes-Verordnungen: In Justiz, Finanz, Landschafts, Mauth, Polizey, Religions, Militair und vermischten Sachen. Fünfter Band; Georg Karl Mayr [3]
Geschichte des Bairischen Volkes; Geschichte, Geographie und Statistik des Baierlandes Von M. J. Römer [4]