Sachverhalte: Geldleihe bei Starringer Cäzilia
Die Geldleihe im Oktober 1921
Cäzilia Starringer gab in ihrer Aussage vom 05.04.1922 an, dass sie ihrer Halbschwester Viktoria Gabriel im Oktober 1921 5000 Mark geliehen habe. Das Geld würde zum Einkauf eines neuen Motors verwendet werden.
Pro
Der Motor auf dem Hinterkaifeckerhof war defekt. Der Monteur Albert Hofner kam am 04.04.1922 auf den Hof um den Motor zu reparieren. Er führt in seiner Aussage aus, was er an dem Tag auf Hinterkaifeck erlebt und gearbeitet hat.
Kontra
Wie im Buch "Der Mordfall Hinterkaifeck" von Peter Leuschner dargestellt, wurde der Monteur von einem Familienmitglied der Familie Gruber-Gabriel angefordert. Wer genau den Auftrag erteilt hatte, war dem Firmenchef Johann Ziegler der Maschinenfabrik Ziegler nicht mehr in Erinnerung. Laut Ziegler hatte man den Auftrag auf Hinterkaifeck nicht früher bearbeiten können, weil das Wetter schlecht war und man deshalb nicht mir dem Rad nach Hinterkaifeck fahren konnte.
Der Auftrag wurde dann noch einmal von der Familie reklamiert und Hofner fuhr nach Hinterkaifeck, sobald es das Wetter zuliess.
D.h., dass man wohl immer noch Hoffnung hatte, den alten Motor reparieren zu können und ein Neukauf noch nicht fest geplant war.
Die Geldleihe im Februar 1922
In der o.g. Aussage der Cäzilia Starringer heißt es weiter, dass sie ihre Schwester Viktoria im Februar 1922 erneut um 3000 Mark gebeten habe. Diese Geld sei für einen neuen Dreschwagen, den man kaufen wollte (musste).
Pro
Laut dem Bericht des Staatsanwalts Pielmayer stand im Stadl ein Dreschwagen. Über den Zustand des Dreschwagens wird keine Beschreibung angegeben.
Kontra
Bei dem Dreschwagen könnte es sich um einen alten (defekten) Dreschwagen handeln, den man noch nicht vom Hof geschafft hatte.
Für beide familieninterne Kredite gab es keine Quittung, Schuldschein oder sonstige Belege.