Zeitungsartikel: 1971-04-02 Schwäbische Neue Presse: Unterschied zwischen den Versionen

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Neue-Presse –Tatsachenbericht von Fritz Aumann
Neue-Presse –Tatsachenbericht von Fritz Aumann


Die Bestimmungen über die Verjährungsfristen kamen vermutlich einem der beiden Männer zugute, die vom Dachboden eines heruntergekommenen Bauernhofes in einer düsteren Waldlichtung ca. 500 m südwestlich von [[Gröbern]] bei [[Orte: Waidhofen|Waidhofen]], Landkreis [http://de.wikipedia.org/wiki/Schrobenhausen Schrobenhausen], eines der größten Verbrechen der Kriminalgeschichte vorbereiteten: das Massaker von [[Sachverhalte: Die 5 Tatortbilder|Hinterkaifeck]].  
Die Bestimmungen über die Verjährungsfristen kamen vermutlich einem der beiden Männer zugute, die vom Dachboden eines heruntergekommenen Bauernhofes in einer düsteren Waldlichtung ca. 500 m südwestlich von [[Orte: Gröbern|Gröbern]] bei [[Orte: Waidhofen|Waidhofen]], Landkreis [http://de.wikipedia.org/wiki/Schrobenhausen Schrobenhausen], eines der größten Verbrechen der Kriminalgeschichte vorbereiteten: das Massaker von [[Sachverhalte: Die 5 Tatortbilder|Hinterkaifeck]].  


Am Freitag, den [[Sachverhalte: Die genaue Tatzeit|31. März 1922]], nach zweitägiger, heimlicher aber sorgfältiger [[Sachverhalte: Fremde immer nur Fremde|Beobachtung]] ihrer Opfer, hielten die Verbrecher die Zeit zum Handeln für gekommen. Vom Heuboden herunter schleichen sie sich kurz nach 20 Uhr über den [[Der Hof Hinterkaifeck|Hof]] in den Kuhstall des Einödhofes. Dort ketten sie eine Kuh los, verstecken sich dann mit [[Sachverhalte: Reuthaue|Kreuzhacken]] bewaffnet hinter der Stalltür.  
Am Freitag, den [[Sachverhalte: Die genaue Tatzeit|31. März 1922]], nach zweitägiger, heimlicher aber sorgfältiger [[Sachverhalte: Fremde immer nur Fremde|Beobachtung]] ihrer Opfer, hielten die Verbrecher die Zeit zum Handeln für gekommen. Vom Heuboden herunter schleichen sie sich kurz nach 20 Uhr über den [[Der Hof Hinterkaifeck|Hof]] in den Kuhstall des Einödhofes. Dort ketten sie eine Kuh los, verstecken sich dann mit [[Sachverhalte: Reuthaue|Kreuzhacken]] bewaffnet hinter der Stalltür.  
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'''Ich kenne die Mörder'''<br>
'''Ich kenne die Mörder'''<br>
Erst vier Tage nach dem Massaker wird die Mordtat vom [[Personen: Schlittenbauer Lorenz|Ortsvorsteher]] der Gemeinde [[Gröbern]] entdeckt. Die Kripo denkt zunächst an einen [[Theorien: Raubmord|Raubmord]]. Doch dagegen spricht, dass nur ein einziger Schrank im Hause aufgebrochen und durchwühlt ist und sich im Haus neben [[Sachverhalte: Nach der Tat vorhandenes Geld|Wertpapieren]] noch 3.580 RM in Gold-und Silbermünzen finden.  
Erst vier Tage nach dem Massaker wird die Mordtat vom [[Personen: Schlittenbauer Lorenz|Ortsvorsteher]] der Gemeinde Gröbern entdeckt. Die Kripo denkt zunächst an einen [[Theorien: Raubmord|Raubmord]]. Doch dagegen spricht, dass nur ein einziger Schrank im Hause aufgebrochen und durchwühlt ist und sich im Haus neben [[Sachverhalte: Nach der Tat vorhandenes Geld|Wertpapieren]] noch 3.580 RM in Gold-und Silbermünzen finden.  


Trotz eifrigster Fahndung von [[Ermittler: Kriminalbeamte München vom 05.04.1922|Polizei]] und Staatsanwaltschaft und der ausgesetzten hohen [[Sachverhalte: Die Belohnung|Belohnung]] von 100.000 RM für die Ergreifung der Täter wird der sechsfache Raubmord von Hinterkaifeck nicht aufgeklärt. Die [http://www.gda.bayern.de/archive/augsburg/3 Akten] über den Mordfall verbrennen 1944 nach dem Terrorangriff auf Augsburg im Justizgebäude. Die Erinnerung an das grausige Verbrechen aber bleibt in der Bevölkerung wach. Immer neue Versionen über Tatmotiv und Täter werden vorgebracht – und erfunden. Die Gerüchte führen dazu, dass sich Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft immer wieder mit dem Mord beschäftigen. Dabei kommen sie im Jahre 1952 auf eine absolut neue Spur. Danach sollten die Brüder Adolf und Anton G., zwei vagabundierende Korbmacher die Mörder von Hinterkaifeck gewesen sein. Adolf G. soll mit der Witwe Viktoria Gabriel befreundet gewesen sein und zusammen mit seinem Bruder Anton den Mord begangen haben, weil er eifersüchtig auf den alten Gruber war im Hinblick auf dessen blutschänderische Beziehung zu seiner Tochter.  
Trotz eifrigster Fahndung von [[Ermittler: Kriminalbeamte München vom 05.04.1922|Polizei]] und Staatsanwaltschaft und der ausgesetzten hohen [[Sachverhalte: Die Belohnung|Belohnung]] von 100.000 RM für die Ergreifung der Täter wird der sechsfache Raubmord von Hinterkaifeck nicht aufgeklärt. Die [http://www.gda.bayern.de/archive/augsburg/3 Akten] über den Mordfall verbrennen 1944 nach dem Terrorangriff auf Augsburg im Justizgebäude. Die Erinnerung an das grausige Verbrechen aber bleibt in der Bevölkerung wach. Immer neue Versionen über Tatmotiv und Täter werden vorgebracht – und erfunden. Die Gerüchte führen dazu, dass sich Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft immer wieder mit dem Mord beschäftigen. Dabei kommen sie im Jahre 1952 auf eine absolut neue Spur. Danach sollten die Brüder Adolf und Anton G., zwei vagabundierende Korbmacher die Mörder von Hinterkaifeck gewesen sein. Adolf G. soll mit der Witwe Viktoria Gabriel befreundet gewesen sein und zusammen mit seinem Bruder Anton den Mord begangen haben, weil er eifersüchtig auf den alten Gruber war im Hinblick auf dessen blutschänderische Beziehung zu seiner Tochter.  
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