Zeitungsartikel: 1953-05-06 Weltbild: Unterschied zwischen den Versionen

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Der alte Thoma erzählt uns, wie die Creszentia Meier 1938 ihren sterbenden [[Personen: Gump Anton sen.|Vater]] dazu gebracht hat, vor seinem Tode zu ihr zu ziehen. "Einmal ist sie hier gewesen. Im Gasthaus hat sie gewohnt. Es war ihr nicht fein genug hier bei uns. Dem alten Gump hat sie gesagt, sie würde ihn Pflegen wie ihren Augapfel. Er hat nicht recht gewollt. Dann hat sie heimlich Briefe an ihren Vater geschrieben. Ich weiß nicht, was sie geschrieben hat. Was Gutes wird es nicht gewesen sein. Denn der Vater ist wirklich mißtrauisch geworden auf uns. Und auf den Adolf. Eines Tages hat er seine Sachen zusammengepackt und ist nach Augsburg gefahren. Ich weiß dann nicht mehr viel. Bloß daß die Centa den Vater für hundert Mark an die Anatomie in München verkaufen wollte. Meine Tochter, die ihn nach [[Orte: Augsburg|Augsburg]] gebracht hat, die hat sie verdächtigt, ihn bestohlen zu haben."<br>
Der alte Thoma erzählt uns, wie die Creszentia Meier 1938 ihren sterbenden [[Personen: Gump Anton sen.|Vater]] dazu gebracht hat, vor seinem Tode zu ihr zu ziehen. "Einmal ist sie hier gewesen. Im Gasthaus hat sie gewohnt. Es war ihr nicht fein genug hier bei uns. Dem alten Gump hat sie gesagt, sie würde ihn Pflegen wie ihren Augapfel. Er hat nicht recht gewollt. Dann hat sie heimlich Briefe an ihren Vater geschrieben. Ich weiß nicht, was sie geschrieben hat. Was Gutes wird es nicht gewesen sein. Denn der Vater ist wirklich mißtrauisch geworden auf uns. Und auf den Adolf. Eines Tages hat er seine Sachen zusammengepackt und ist nach Augsburg gefahren. Ich weiß dann nicht mehr viel. Bloß daß die Centa den Vater für hundert Mark an die Anatomie in München verkaufen wollte. Meine Tochter, die ihn nach [[Orte: Augsburg|Augsburg]] gebracht hat, die hat sie verdächtigt, ihn bestohlen zu haben."<br>
Wir erreiche Augsburg. Gump sitzt jetzt hinten. Langsam haben sich Gestalt und Wesen der Frau herausgeschält, die eine so entsetzliche Anklage gegen ihre Brüder erhob.<br>
Wir erreiche Augsburg. Gump sitzt jetzt hinten. Langsam haben sich Gestalt und Wesen der Frau herausgeschält, die eine so entsetzliche Anklage gegen ihre Brüder erhob.<br>
Bei der Schwester [[Tina]] liefern wir unseren "Mörder" ab. Es dauert nicht lange, und wir haben die ganze [[Familie Gump|Familie]] um uns versammelt, zwei Schwestern, einen Schwager, eine Kusine. "Soll ich es sagen?" ruft Schwester [[Personen: Gump Rosalie|Rosa]] aus, und Schwester Tina sagt: "Wir müssen es sagen. Wir müssen dem Toni jetzt helfen. Wir können keine Rücksicht auf die Familie nehmen."
Bei der Schwester [[Personen: Liebl Florentine | Tina]] liefern wir unseren "Mörder" ab. Es dauert nicht lange, und wir haben die ganze Familie um uns versammelt, zwei Schwestern, einen Schwager, eine Kusine. "Soll ich es sagen?" ruft Schwester [[Personen: Gump Rosalie|Rosa]] aus, und Schwester Tina sagt: "Wir müssen es sagen. Wir müssen dem Toni jetzt helfen. Wir können keine Rücksicht auf die Familie nehmen."


'''''Hundert Teufel im Leib?'''''<br>
'''''Hundert Teufel im Leib?'''''<br>
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