Zeitungsartikel: 1922-04-13 Westdeutsche Landeszeitung: Unterschied zwischen den Versionen

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Die schauerliche Bluttat in Kaifeck bei Schrobenhausen, über die wir berichtet haben, hält weit über die Grenze Schrobenhausen die Bewohner in Erregung und löst unter der Landbevölkerung und große Furcht aus. Die Untersuchung hat bisher zu dem Ergebnis geführt, daß die Täter über das Dach in die Wohnräume gestiegen sind. Sie müssen 2 Tage gewartet und durch eine Dachluke alles beobachtet haben. Sie sind dann in den Stall gegangen, haben das Vieh los gemacht; durch die Unruhe des Viehs die Bewohner in den Stall gelockt und dort nach und nach hingemordet. Nach der Mordtat fanden sie gleich die große Brieftasche mit viel Geld und untersuchten nicht weiter die Wohnung. Daher ließen sie auch die verschwundenen Gold- und Silbergeldstücke unberührt. Die Bauersleute müssen mehr als sparsam gewesen sein, denn man fand auf dem Bauernhof die Bestände an Kartoffeln und Getreide aufgestapelt, die einen Wert von mehreren hunderttausend Mark darstellten. Auf die vom bayerischen Ministerium des Inneren ausgesetzte Belohnung von 100000 Mark haben sich eine ganze Reihe von Personen gemeldet, die der Polizei Mitteilung machten, die aber erst geprüft werden müssen.
Die schauerliche Bluttat in Kaifeck bei Schrobenhausen, über die wir berichtet haben, hält weit über die Grenze Schrobenhausen die Bewohner in Erregung und löst unter der Landbevölkerung und große Furcht aus. Die Untersuchung hat bisher zu dem Ergebnis geführt, daß die Täter über das Dach in die Wohnräume gestiegen sind. Sie müssen 2 Tage gewartet und durch eine Dachluke alles beobachtet haben. Sie sind dann in den Stall gegangen, haben das Vieh los gemacht; durch die Unruhe des Viehs die Bewohner in den Stall gelockt und dort nach und nach hingemordet. Nach der Mordtat fanden sie gleich die große Brieftasche mit viel Geld und untersuchten nicht weiter die Wohnung. Daher ließen sie auch die vorhandenen Gold- und Silbergeldstücke unberührt. Die Bauersleute müssen mehr als sparsam gewesen sein, denn man fand auf dem Bauernhof die Bestände an Kartoffeln und Getreide aufgestapelt, die einen Wert von mehreren hunderttausend Mark darstellten. Auf die vom bayerischen Ministerium des Inneren ausgesetzte Belohnung von 100000 Mark haben sich eine ganze Reihe von Personen gemeldet, die der Polizei Mitteilung machten, die aber erst geprüft werden müssen.
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