Die Waidhofener Kirche spielt immer wieder im Fall Hinterkaifeck eine Rolle.

Pfarrkirche "Zu U. lb. Frau" Waidhofen

Ob das nun durch den damaligen Pfarrer Michael Haas geschieht oder durch die ominöse Beichtstuhlspende oder durch Viktorias Funktion als Erste Sängerin im Kirchenchor oder durch eine unbestätigte Begegnung Viktorias mit einem Fremden auf dem Friedhof - so wie sich das Dorfleben damals rund um die Kirche abspielte, so kommen auch wir nicht umhin, uns mit der Kirche näher zu beschäftigen.



Die Kirche

Geschichtliches

Die folgenden Informationen wurden -sofern nicht gesondert gekennzeichnet- der Broschüre "Waidhofen a. d. Paar. Pfarrkirche Mariä Reinigung und St. Wendelin" von Karin Hösch entnommen (ISBN-10: 3896430319).

Die Pfarrkirche "Zu U. Ib. Frau" (auch "Mariä Reinigung und St. Wendelin") wurde 1718 im Barockstil neu erbaut. Das ursprüngliche Gotteshaus stammte wohl aus dem 13. Jahrhundert, wobei die Pfarrei Waidhofen gegen Ende des 14. Jahrhunderts gegründet wurde - für diese Zeit lässt sich ein Herr Konrad (altdtsch.: Choundrad) als Kirchherr und Pfarrer von Waidhofen nachweisen.
Ein weiterer Umbau der Kirche muss Anfang des 15. Jahrhunderts stattgefunden haben. Aus dieser Zeit stammt auch der Kirchturm. Jedenfalls wollte man 1718 zum 300jährigen Jubiläum auf Veranlassung von Pfarrer Kaltenegger ein Denkmal aufstellen lassen. Die offensichtliche Baufälligkeit mündete aber statt eines Denkmales in einem Neubau der Kirche, wobei der Kirchturm erhalten werden konnte. Die Abrissarbeiten begannen im Frühjahr 1718 und der Neubau der Kirche wurde noch im selben Jahr abgeschlossen.
Nach mehreren Teil-Arbeiten vorwiegend am Glockenstuhl und Turm gab es Mitte/Ende des 19. Jahrhunderts dann nochmals umfassende Baumaßnahmen. So wurde eine neue Empore für die große Orgel gebaut sowie die Fassade neu verputzt, das Turmdach wiederhergestellt und der Friedhof erweitert.
Anfang des 20. Jahrhunderts dann musste die Kirche nochmals umfassend renoviert werden. Dabei wurden die Deckengemälde restauriert sowie Stuckarbeiten an der Empore durchgeführt und es wurden sämtliche Fenster neu verglast. Diese Renovierung war 1909 abgeschlossen.
Von weiteren Renovierungsarbeiten zur Zeit des Mordfall Hinterkaifeck, wo auch Zimmerleute als Schaulustige auf den Mordhof kamen berichtet das Buch nichts.


Aus der originalen Kirche aus dem 13. Jahrhundert sind einige Bilder erhalten, darunter "die Figur des "wunderbarlichen Viehpatrons und Nothelfers" St. Wendelin" [Quelle: Homepage der Gemeinde Waidhofen].
Dem Schutzheiligen St. Wendelin verdankt Waidhofen seinen Status als Wallfahrtsort, zu dem jährlich am 20. Oktober viele Menschen der Umgebung pilgerten. Der zweiten Schutzheiligen, Maria, zu Ehren wurde an Lichtmess (2. Februar) ebenfalls ein hohes Fest gefeiert.

Außenansichten

 
 

Der Altarraum

 
 
 

Die Beichtstühle

Im hinteren Teil der Kirche:
 
 
 

Die Orgel

 

Der Glockenturm

Der Glockenturm stammt aus dem beginnenden 15. Jahrhundert und wurde seit seinem Bestehen mehrmals renoviert.
Bis 1926 gab es 3 Glocken aus den Jahren 1705, 1737 und 1868. Im Jahr 1926 wurde das Geläut derart umgestaltet, dass nur noch die Zwölfuhrglocke aus dem Jahr 1737 beibehalten wurde. Hinzu kamen 3 neue Glocken, von denen die "Große Glocke" dem Pfarrer Haas zum 25jährigen Dienstjubiläum gespendet wurde und zwar vo Gastwirtsehepaar Walter aus Koppenbach, bei denen u.a. die ehemalige Magd Personen: Rieger Kreszenz und der kurzzeitig tatverdächtige Karl Bichler im Dienst standen.

Der Friedhof

Der Obelisk und das Grab der Mordopfer

 

Weitere Gräber

Die Sonntagsmesse(n) 1922

Die Menschen rund um die Kirche

Der Pfarrer

Der Leiter des Kirchenchors

Der Kirchenchor