Theorien: Gabriel Karl: Unterschied zwischen den Versionen

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Einer der Tatverdächtigen im Mordfall Hinterkaifeck ist [[Personen: Gabriel Karl | Karl Gabriel]], der Ehemann der ermordeten [[Personen: Gabriel Viktoria | Viktoria Gabriel]] und Vater der getöteten [[Personen: Gabriel Cäzilia | Cäzilia Gabriel]].
Einer der Tatverdächtigen im Mordfall Hinterkaifeck ist [[Personen: Gabriel Karl | Karl Gabriel]], der Ehemann der ermordeten [[Personen: Gabriel Viktoria | Viktoria Gabriel]] und Vater der getöteten [[Personen: Gabriel Cäzilia | Cäzilia Gabriel]].


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=== Nach der Eheschliessung ===
=== Nach der Eheschliessung ===
Schon wenige Wochen nach der Hochzeit soll Karl Gabriel wieder auf den elterlichen Hof nach Laag zurückgekehrt sein. In wie weit das der Wahrheit entspricht konnte bis Dato nicht belegt werden. [[Personen: Sigl Jakob | Jakob Sigl]] erwähnt diese Gegebenheit als einziger Zeuge. Über die eventuellen Gründe wird spekuliert.
Schon wenige Wochen nach der Hochzeit soll Karl Gabriel wieder auf den elterlichen Hof nach [[Orte: Laag|Laag]] zurückgekehrt sein. In wie weit das der Wahrheit entspricht konnte bis Dato nicht belegt werden. [[Personen: Sigl Jakob | Jakob Sigl]] erwähnt diese Gegebenheit als einziger Zeuge. Über die eventuellen Gründe wird spekuliert.
So sagte Sigl in seiner [[Aussagen: 1922-04-05 Sigl Jakob | Aussage]] 1951, dass Karl den Inzest zwischen seiner Ehefrau und deren Vater bemerkt hätte. Dies hätte ihn wohl veranlasst wieder nach Hause zurück zu kehren.<br>
So sagte Sigl in seiner [[Aussagen: 1922-04-05 Sigl Jakob | Aussage]] 1951, dass Karl den Inzest zwischen seiner Ehefrau und deren Vater bemerkt hätte. Dies hätte ihn wohl veranlasst wieder nach Hause zurück zu kehren.<br>
[[Personen: Schlittenbauer Lorenz | Lorenz Schlittenbauer]] erwähnt in seinem [[Aussagen: 1922-04-05 Schlittenbauer Lorenz | Verhör]], dass Karl Gabriel sich bitter beklagt hätte. Der Gruber sei so geizig, dass es mittags nichtmal etwas zu essen gäbe.
[[Personen: Schlittenbauer Lorenz | Lorenz Schlittenbauer]] erwähnt in seinem [[Aussagen: 1922-04-05 Schlittenbauer Lorenz | Verhör]], dass Karl Gabriel sich bitter beklagt hätte. Der Gruber sei so geizig, dass es mittags nichtmal etwas zu essen gäbe.
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Hier die Gedenktafel, auf der Karl Gabriel verewigt ist. Nach dem Nachnamen Gabriel endet die Zeile (Bild 1), weitere Angaben sind dann eine Zeile tiefer (Bild 2) festgehalten.
Hier die Gedenktafel, auf der Karl Gabriel verewigt ist. Nach dem Nachnamen Gabriel endet die Zeile (Bild 1), weitere Angaben sind dann eine Zeile tiefer (Bild 2) festgehalten.
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Bild 1
|valign="top"|[[Bild:Gabriel Karl Gedenktafel rechter Teil.jpg]]
[[Bild:Gabriel Karl Gedenktafel rechter Teil.jpg|text-top|links|Profilbild Gabriel Karl Gedenktafel rechter Teil]]<br>
|valign="top"|[[Bild:Gabriel Karl Gedenktafel linker Teil.jpg]]<br>Karl Gabriels Name ist auf dem Gedenkstein leider geteilt, <br>der Eintrag beginnt mit den Nachnamen und wird eine Zeile <br>darunter fortgesetzt.
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[[Bild:Gabriel Karl Gedenktafel linker Teil.jpg|text-top|links|Profilbild Karl Gedenktafelt linker Teil]]
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Zwei Kameraden, [[Personen: Haas Nikolaus  | Nikolaus Haas]] und [[Personen: Bichler Josef  | Josef Bichler]], wollen den toten Karl mit Sicherheit gesehen und identifiziert haben. Haas wird dazu [[Aussagen: 1951 Haas Nikolaus | vernommen]]. Auch Bichler wurde dazu polizeilich [[Aussagen: unbekannt Bichler Josef | verhört]].
Zwei Kameraden, [[Personen: Haas Nikolaus  | Nikolaus Haas]] und [[Personen: Bichler Josef  | Josef Bichler]], wollen den toten Karl mit Sicherheit gesehen und identifiziert haben. Haas wird dazu [[Aussagen: 1951 Haas Nikolaus | vernommen]]. Auch Bichler wurde dazu polizeilich [[Aussagen: 1951 Bichler Josef | verhört]].


== Ist Karl Gabriel gefallen? ==
== Ist Karl Gabriel gefallen? ==
'''Pro:'''  <br>
'''Pro:'''  <br>
Nicht nur die Tatsache, dass die Polizei keinerlei Anhaltspunkte zum / zu den Täter/n hatte und sich keine Spur auftat, liess die Frage auftauchen, ob Karl Gabriel tatsächlich gefallen ist oder überlebt und sich abgesetzt hat. Auch eine Gefangenschaft könnte dann in Frage kommen.<br>
Nicht nur die Tatsache, dass die Polizei keinerlei Anhaltspunkte zum / zu den Täter/n hatte und sich keine Spur auftat, liess die Frage auftauchen, ob Karl Gabriel tatsächlich gefallen ist oder überlebt und sich abgesetzt hat. Auch eine Gefangenschaft könnte dann in Frage kommen.<br>
Die Schutzmannschaft Schrobenhausen bat die Polizeidirektion München in einem [[Dokumente: 1922-04-29 Ersuchen bzgl. Karl Gabriel | Schreiben]] vom 29.04.1922, bei einzelnen zuständigen Fürsorgestellen in München, wie auch bei den übrigen Stellen in Bayern darüber Erhebungen einzuleiten, ob Karl Gabriel wirklich gefallen ist.<br>
Die Schutzmannschaft Schrobenhausen bat die Polizeidirektion [[Orte: München|München]] in einem [[Dokumente: 1922-04-29 Ersuchen bzgl. Karl Gabriel | Schreiben]] vom 29.04.1922, bei einzelnen zuständigen Fürsorgestellen in München, wie auch bei den übrigen Stellen in Bayern darüber Erhebungen einzuleiten, ob Karl Gabriel wirklich gefallen ist.<br>
Die Polizeidirektion nahm sich dieser Bitte an und kam zu dem [[Dokumente: 1922-04-29 Ersuchen bzgl. Karl Gabriel | Ergebnis]], dass es keine Anhaltspunkte geben würde, den Tod Gariels in Frage zu stellen.
Die Polizeidirektion nahm sich dieser Bitte an und kam zu dem [[Dokumente: 1922-04-29 Ersuchen bzgl. Karl Gabriel | Ergebnis]], dass es keine Anhaltspunkte geben würde, den Tod Gabriels in Frage zu stellen.


'''Kontra:'''<br>
'''Kontra:'''<br>
Gegensätzlich zu den offiziellen Recherchen der Polizei gab es Personen, die Karl Gabriel nach dem Krieg noch einmal gesehen haben wollen.
Gegensätzlich zu den offiziellen Recherchen der Polizei gab es Personen, die Karl Gabriel nach dem Krieg noch einmal gesehen haben wollen.
So meldete sich [[Personen: Eser Mathias | Mathias Eser]] bei der Polizei und wollte eine Aussagen zur folgenden Begebenheit machen:
So meldete sich [[Personen: Eser Matthäus | Matthäus Eser]] bei der Polizei und wollte eine Aussagen zur folgenden Begebenheit machen:
Eser soll in russischer Gefangeschaft einem Kommissar begegnet sein, der nicht nur Deutsch, sondern auch bayerischen Dialekt gesprochen haben soll. Der Kommissar wollte genau wissen, wo Eser her kommt. Eser sagte es ihm und ein paar Tage später soll ihn der Kommissar mit den Worten: "Sag der Mörder von Hinterkaifeck habe dich entlassen..." Eser nahm die komplette Aussage später wieder zurück. Dieser Vorgang wurde von [[Personen: Leuschner Peter | Peter Leuschner]] in seinem [[Bücher: 2007 Leuschner | Buch "Mordfall Hinterkaifeck"]], Auflage 1997, geschildert.
Eser soll in russischer Gefangeschaft einem Kommissar begegnet sein, der nicht nur Deutsch, sondern auch bayerischen Dialekt gesprochen haben soll. Der Kommissar wollte genau wissen, wo Eser her kommt. Eser sagte es ihm und ein paar Tage später soll ihn der Kommissar mit den Worten: "Sag der Mörder von Hinterkaifeck habe dich entlassen..." Eser nahm die komplette Aussage später wieder zurück. Dieser Vorgang wurde von [[Personen: Leuschner Peter | Peter Leuschner]] in seinem [[Bücher: 2007 Leuschner | Buch "Mordfall Hinterkaifeck"]], Auflage 1997, geschildert.


[[Personen: Großöhme Therese | Therese Großöhme]] hat im April 1999 dem Donau-Kurier erzählt, dass ein [[Personen: Hausfelder Lorenz  | Lorenz Hausfelder]] ihr mitgeteilt habe, dass dieser 1918 und 1926 eine Begegnung mit Karl Gabriel in Pfaffenhofen gehabt hätte. 1918 habe Gabriel ihm ein fremdes Soldbuch gezeigt und 1926 habe Gabriel erklärt, der Mörder von Hinterkaifeck zu sein. Sie habe dieses Geheimnis seit 60 Jahren mit sich herumgetragen und wolle dieses nun veröffentlichen.<br>  
[[Personen: Großöhme Therese | Therese Großöhme]] hat im April 1999 dem Donau-Kurier erzählt, dass ein [[Personen: Hausfelder Lorenz  | Lorenz Hausfelder]] ihr mitgeteilt habe, dass dieser 1918 und 1926 eine Begegnung mit Karl Gabriel in [[Orte: Pfaffenhofen|Pfaffenhofen]] gehabt hätte. 1918 habe Gabriel ihm ein fremdes Soldbuch gezeigt und 1926 habe Gabriel erklärt, der Mörder von Hinterkaifeck zu sein. Sie habe dieses Geheimnis seit 60 Jahren mit sich herumgetragen und wolle dieses nun veröffentlichen.<br>  
Lorenz Hausfelder selbst schildert in seiner [[Aussagen:  | Aussage]] eine Begegnung im Jahre 1917.<br>
Lorenz Hausfelder selbst schildert in seiner Aussage eine Begegnung im Jahre 1917.<br>
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Der [[Aussagen: 1951-12-11 Dersch Xaver | Zeugenaussage]] des [[Personen: Dersch Xaver | Xaver Dersch]] ist zu entnehmen, dass er in der Pfaffenhofener Zeitung von einem Oberst [[Personen: Hueber August  | August Hueber]] berichtet habe, welcher wiederrum dem [[Personen: Sigl Jakob  | Jakob Sigl]] und dem [[Personen: Schlittenbauer Lorenz  | Lorenz Schlittenbauer]] erzählt haben soll, dass er von dem russischen Sonderkommissär Karl Gabriel aus der Gefangenschaft entlassen worden wäre. Dersch hätte in einer Gaststätte davon erfahren.<br>
Der [[Aussagen: 1951-12-11 Dersch Xaver | Zeugenaussage]] des [[Personen: Dersch Xaver | Xaver Dersch]] ist zu entnehmen, dass er in der Pfaffenhofener Zeitung von einem Oberst [[Personen: Hueber August  | August Hueber]] berichtet habe, welcher wiederrum dem [[Personen: Sigl Jakob  | Jakob Sigl]] und dem [[Personen: Schlittenbauer Lorenz  | Lorenz Schlittenbauer]] erzählt haben soll, dass er von dem russischen Sonderkommissär Karl Gabriel aus der Gefangenschaft entlassen worden wäre. Dersch hätte in einer Gaststätte davon erfahren.<br>
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*Wo war Karl in dem Zeitraum zwischen seinem vermeindlichen Tod und den Morden?
*Wo war Karl in dem Zeitraum zwischen seinem vermeindlichen Tod und den Morden?
*An welchen Ort ist er danach wieder untergetaucht?
*An welchen Ort ist er danach wieder untergetaucht?
*Wäre es nicht ein "feiner Schachzug" gewesen, eine Zeit später zurück zu kehren und sein Erbe, den Hinterkaifecker Hof mit allen dazugehörenden Wäldern und Ländereien, anzutreten? Ev. hätte er nur mit den Erben des kleinen Josef teilen müssen? So wie die gesetzliche Erbfolge zu dieser Zeit geregt war, wäre Karl Gabriel Alleinerbe gewesen. Laut dieser Erbfolge wäre aber C. Starringer Alleinerbin gewesen. Die Geschwister des Andreas Gruber haben aber definitiv geerbt und das entbehrt jeder rechtlichen Grundlage. Eine Erklärung wäre, dass ein Teil des Erbes der väterlichen Seite (die Familie Gruber) und ein Teil in die andere Familie Asam (C. Starringer) zugesprochen wurde. Bei einer solchen Regelung hätten auch die Anverwandten von Josef Gruber geerbt.
*Wäre es nicht ein "feiner Schachzug" gewesen, eine Zeit später zurück zu kehren und sein Erbe, den Hinterkaifecker Hof mit allen dazugehörenden Wäldern und Ländereien, anzutreten? (Wenn man an sich an die tatsächliche Verteilung des Erbes hält, hätte ev. mit den Erben des kleinen Josef teilen müssen).
*War Karl in der Lage, ev. trotz Zweifel an seiner Vaterschaft, sein eigenes Kind zu töten?
*War Karl in der Lage, ev. trotz Zweifel an seiner Vaterschaft, sein eigenes Kind zu töten?
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