Theorien: Bärtl Josef: Unterschied zwischen den Versionen

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== Die Fahndung ==
Renner erläutert in dem o. g. Bericht ebenfalls, dass Josef Bärtl die Tat mit dem viel-gesuchten Räuber [[Personen: Philippi-Philippe Alfons Gustav | Alfons Gustav Philippi]] oder Philippe ausgeführt haben könnte. Dieser Verdacht ist der Tatsache geschuldet, dass auch Philippi oder Philippe aus der Heil- und Pflegeanstalt Günzburg geflohen war und wegen Raubdelikten aktenkundig wurde. Diese Spur zerschlug sich, da Philipp(e/i) in der Zeit vom 20. Februar 1922 bis 15. April 1922 ununterbrochen in der Dresdener, später in der Waldheimer Heil- und Pflegeanstalt war. <br>
Pielmayer erläutert weiter, dass auch andere Komplizen wie [[Personen: Seidl Georg | Georg Seidl]], [[Personen: Fuchsbaumer Georg | Georg Fuchsbaumer]], dessen Bruder [[Personen: Fuchsbaumer Franz | Franz Fuchsbaumer]], [[Personen: Altstätter Leonard | Leonard Altstätter]], [[Personen: Kellner Jaroslav | Jaroslav Kellner]], [[Personen: Reith Unbekannt | Reith]] und [[Personen: Beusch Unbekannt | Beusch]] in Frage kämen.<br>
Georg Seidl, laut Pielmayer ein pathologischer Lügner und eine vorbestrafte Persönlichkeit, hatte den Verdacht auf die Brüder Fuchsbaumer gelenkt. Die Anschuldigungen erwiesen sich als haltlos und Seidl wurde wegen falschen Anschuldigungen zu 3 Monaten Haft verurteilt.<br>
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Während seiner Haftzeit beschuldigt Seidl weiter mutmaßliche Mittäter, wie Altstätter, Kellner, Reith und Beusch. Eine Mittäterschaft von Reith und Beusch konnte sicher ausgeschlossen werden. "Kellner, so Pielmayer, war ein herumziehender Dieb und Betrüger, er könnte die Tat, oder die Teilnahme an dieser unbedenklich zugetraut werden, ebenso dem Händler Leonard Altstetter." Trotz den Anschuldigungen konnte weder eine Mittäterschaft er o. g. Personen, noch die Täterschaft des Josef Bärtl nachgewiesen werden. Auch mehrfach durchgeführte Hausdurchsuchungen bei den Eltern des Josef Bärtl, waren erfolglos. Nach seiner Flucht aus der Heil-und Pflegeanstalt in Günzburg verliert sich seine Spur. Gerüchten zufolge soll er der Fremdenlegion beigetreten sein.<br>
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Im Schrobenhausener Wochenblatt vom 22.4.1922 war über den Bäcker Bärtl Folgendes zu lesen:<br>
"Die Staatsanwaltschaft [[Orte: Neuburg a. d. Donau | Neuburg a. d. Donau]] fahndet nach dem 1897 in Geisenfeld geborenen Bäcker Josef Bärtl, der vor einiger Zeit aus der Heil- und Pflegeanstalt in Günzburg entsprungen ist und soviel wir wissen an dem Raubmord an dem Bauern Adler in Ebenhausen Ende 1919 beteiligt war. Dieser Geisteskranke kommt als Täter oder Mitbeteiligter an dem 6-fachen Raubmord in Hinterkaifeck in Frage. Er ist von untersetzter Gestalt, hat ein rotes Gesicht, dunkelblondes Haar, zugeschnittenen Schnurrbart, trug zeitweise Militäranzug und Gamaschen. Bärtl ist als notorischer Mörder und Verbrecher in der Umgebung von [[Orte: Ingolstadt|Ingolstadt]] bekannt, schwindelte als falscher Gendarm den Leuten Papiergeld zum Abstempeln heraus und hatte sich in Ingolstadt auch als Darlehensschwindler und Heiratsvermittler niedergelassen. Lange Zeit entzog er sich der Festnahme, verweigerte in der Haft die Nahrungsmittelaufnahme und erreichte zweimal die Aufnahme in der Heil-und Pflegeanstalt in Günzburg. Man neigt zu der Ansicht, dass Bärtl nicht geisteskrank, sondern ein raffinierter und gewalttätiger Simulant sei.“ <br>
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[[Bild:Fahndung_Bärtl_1926.jpg |text-top|rechts|Profilbild Bärl Josef]]
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Im Februar 1926 erging erneut ein Fahndungsgesuch der Polizeidirektion [[Orte: München|München]] im bayrischen Polizeiblatt Nr. 172. Im November des gleichen Jahres wurde das Fahndungsgesuch durch die Staatsanwaltschaft Neuburg a. d. Donau ergänzt, da der Verdacht bestand, dass Bärtl sich in der Gegend um Altenbuch unter dem Namen "Eidenhammer" aufhält. In Landfahrerkreisen wurde er "der eiserne Heini" genannt. Aber auch die erneute Spur führte nicht zu dem Gesuchten.
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[[Bild:Fahndung_Bärtl_1927.jpg |text-top|rechts|Profilbild Bärtl Josef]]
?Ein weiterer Fahndungsaufruf der Polizeidirektion München im Mai 1927 blieb ebenfalls erfolglos, beinhaltete aber eine detaillierte Personenbeschreibung des Flüchtigen: "165 cm groß, untersetzt, volles-rundes Gesicht, blonde Haare, hohe Stirn, graue Augen, dicke Nase, etwas abstehende Ohren, blond. Schnurbart - möglicherweise jetzt bartlos, vorstehende Unterlippe, links von der Unterlippe ausgehend eine kleine Narbe, etwas schräge Schrittstellung, geht mit vorgebeugtem Körper. Merkmale: Kleiner Finger an der linken Hand fehlt. Nach einem
Gendarmeriebericht soll Bärtl sich gegenwärtig im sogenannten Sauwald bei Esternberg in Oberösterreich rumtreiben, womöglich unter falschem Namen."
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