Sonstiges: Beispielhafte Kriminalfälle: Unterschied zwischen den Versionen

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===Raubüberfall in Hagau===
===Raubüberfall in Hagau===
Der Raubüberfall in Hagau am 01.04.1922 erscheint in der Berichterstattung zum Mordfall Hinterkaifeck immer zusammen mit dem Raubüberfall in Unterarnbach.
Der Raubüberfall in Hagau am 01.04.1922 erscheint in der Berichterstattung zum Mordfall Hinterkaifeck immer zusammen mit dem Raubüberfall in Unterarnbach.
Bis zum [[ Dokumente: 1926-11-06 Zusammenstellung des Staatsanwaltes Pielmayer|Bericht des Staatsanwaltes Pielmayer]] im November 1926 wurde festgestellt, daß dieser  Raubüberfall von den [[Personen: Gebrüder Blunder |Gebrüder Blunder]] begangen wurde]].
Bis zum [[ Dokumente: 1926-11-06 Zusammenstellung des Staatsanwaltes Pielmayer|Bericht des Staatsanwaltes Pielmayer]] im November 1926 wurde festgestellt, daß dieser  Raubüberfall von den [[Personen: Gebrüder Blunder |Gebrüder Blunder]] begangen wurde.
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*[[Zeitungsartikel: 1922-04-08 Coburger Zeitung |Coburger Zeitung vom 08.04.1922]]<br>
*[[Zeitungsartikel: 1922-04-08 Coburger Zeitung |Coburger Zeitung vom 08.04.1922]]<br>
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==weitere Verbrechen mit Parallelen zu Hinterkaifeck==
==weitere Verbrechen mit Parallelen zu Hinterkaifeck==
<span style="background:#FFFACD">Farblich hervorgehobene Fälle</span> kennzeichnen, daß es sich hierbei - anders als beim Mordfall Hinterkaifeck - nicht um einen Raubmord handelt.<br><br>Die nun folgenden Fälle erhalten eine Nummerierung nach dem Schema „Jahr-Ort-Opferzahl" – <i>(Bsp.: 1922-Hinterkaifeck-6)</i>. Unter dieser Fallnummer ist das Verbrechen auch in der Übersicht unter Punkt 4 zu finden.
<span style="background:#FFFACD">Farblich hervorgehobene Fälle</span> kennzeichnen, daß es sich hierbei nicht um einen Raubmord handelt.<br><br>Die nun folgenden Fälle erhalten eine Nummerierung nach dem Schema „Jahr-Ort-Opferzahl" – <i>(Bsp.: 1922-Hinterkaifeck-6)</i>. Unter dieser Fallnummer ist das Verbrechen auch in der Übersicht unter Punkt 4 zu finden.


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{| class="wikitable"
!colspan="2" valign="top"| ''''' 1891-Hirzau-3  '' '''
|-
| Ort:
| ''' Hirzau, Bayern'''
|-
|Jahr:
| 1891
|-
|Gebäude/Lage:
| einzelnstehendes  Haus , zum Weiler Hirzau gehörend
|-
|Die Opfer<br>Tathergang:
| Ermordet wurden das Gütlerehepaar Schober und die Schwester des Bauern durch Messerstiche. Die beiden Frauen waren durch Stiche in den Hals, der Gütler Schober durch Stiche in Hals, Kopf und Brust ermordet worden. Bekannt war, daß die Opfer zurückgezogen lebten und so dauerte es mehrere Tage, bis die Tat durch den Gemeindediener des Nachbarortes entdeckt wurde. Auch war bekannt, daß die Familie kurz vor der Tat durch den Verkauf einer Immobilie eine größere Summe Geld eingenommen hatte. Die Schwester des Bauern wurde tot im Bett aufgefunden, Frau Schober lag tot auf dem Boden der Kammer, ihr Mann wurde nur mit einem Hemd bekleidet tot auf dem Hausboden gefunden. Anhand seiner Abwehrverletzungen nahm man an, daß er im Bett von den Tätern überrascht wurde.
|-
|Tatwaffe:
| Messer
|-
|Nachtatverhalten:
| Gebäudedurchsuchung mit Entleeren sämtlicher Schränke und Kästen, Verschließen aller Gebäudezugänge von innen, Mitnahme oder Beseitigung des Haustürschlüssels
|-
|Entdeckung der Tat:
| mehrere Tage nach der Tat durch den Gemeindediener des Nachbarorts. Genaue Umstände sind nicht bekannt.
|-
|Täter :
| 1902 wurden die Ermittlungen nochmals intensiviert, da man glaubte, die [[Wissen: Die Schmaderer-Bande| Schmaderer-Bande]] könnte die Tat begangen haben.
|-
|Tatmotiv <br>Beute:
| Raubmord, Beute unbekannt
|}
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{| class="wikitable"
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!colspan="2" valign="top"|''''' 1909-Grafing-1'' '''
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|style="background:#F5DA81; width: 5%" |Nachtatverhalten:
|style="background:#F5DA81; width: 5%" |Nachtatverhalten:
|style="background:#F5DA81; width: 10%" |Nach der Tat wurden alle Opfer, Fenster und Spiegel mit Kleidung oder Bettwäsche verdeckt. Die Tatwaffe, eine Axt, die Josiah M. gehörte, wurde im Gästezimmer gefunden. Die Axt wurde vom Täter gründlich gereinigt. Der Täter hat sich nach der Tat am Waschbecken gereinigt und in der Küche etwas gegessen.  
|style="background:#F5DA81; width: 10%" |Der Täter versteckte die Leichen und bedeckte diese bevor er den Tatort säuberte und sich im Anschluß daran eine Mahlzeit kochte. Dann durchsuchte er alle Schränke nach Wertgegenständen. Er packte sich 2 Koffer voll sauberer Kleidung, tauschte seine blutverschmierte Kleidung aus und besuchte ein Wirtshaus bevor er zum Tatort zurück kehrte. Am nächsten Morgen fütterte er die Kühe und begab sich auf die Suche nach einem Viehhändler. Da er keinen finden konnte trieb er die Kühe kurzerhand aus dem Stall in Richtung Furth, wo er auf der Straße einem Viehhändler  begegnete, der die 2 Kühe abnahm.  
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|style="background:#F5DA81; width: 5%" |Entdeckung der Tat:
|style="background:#F5DA81; width: 5%" |Entdeckung der Tat:
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==Übersicht über Morde mit Tatmerkmalen zu Hinterkaifeck==
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{| class="wikitable"
!colspan="2" valign="top"| ''''' 1920-Ebersberg-2  '' '''
|-
| Ort:
| '''Ebersberg, Bayern'''
|-
|Jahr:
| 1920
|-
|Gebäude/Lage:
| Bauernhaus, etwas abgelegen in Ebersberg
|-
|Die Opfer<br>Tathergang:
|Die Eheleute Katharina und Joseph Huber<br>
Am Morgen des 1. Oktober 1920 wollte die Tochter des Nachbarn von Katharina und Joseph Huber  wie jeden Tag frische Milch bei dem Bauernehepaar holen. Da sie aber weder die Eheleute noch die Milch vorfand, dafür aber eine  weit geöffnete Haustüre und  zugezogene Fenstervorhänge ging sie in das Haus in dem  das Schlafzimmer verschlossen war. Ein Blick durch das Schlüsselloch offenbarte der Nachbarstochter "den blutbefleckten Schenkel eines menschlichen Körpers". Die Polizei brach schließlich die Türe zum Schlafzimmer auf - der dazugehörige Schlüssel wurde nie gefunden - und der Anblick, der sich den Beamten bot, war schrecklich: Joseph H. lag im Bett, tot. Seine Frau lag ebenso leblos auf dem Boden, Oberkörper und Kopf unter dem Bett. Neben ihr ein "blutbesudeltes Handbeil", so der "Tatstandsbericht" vom 2. Oktober. Bei Joseph H. nahmen die Ermittler an, dass er wohl im Schlaf überfallen worden war. Die Verletzungen an seinem Schädel waren unsäglich, in dem Polizeibericht ist von "völlig zertrümmert und zerhackt" die Rede. Als die Beamten den 67-Jährigen fanden, waren sein Kopf und Oberkörper unter einer Decke verborgen. Der bis zum Bauch hochgerutschte Schlafrock von Katharina H. ließ die Polizei zunächst vermuten, dass dort auch ein sexuelles Verbrechen vorlag. Die gerichtsmedizinische Untersuchung konnte diesen Verdacht aber nicht bestätigen. Mit Schlägen eines Beiles vor allem gegen die Köpfe der Eheleute wurden beide getötet. Bei der 55-jährigen Frau waren es 14 Hiebe. In der Ermittlungsakte ist auch die Rede davon, dass die Eheleute Geld im Haus versteckten, welches nun verschwunden war. Unklar blieb, wie viel es war. Für die Ermittler lautete Raub deshalb das plausibelste Motiv. [https://www.sueddeutsche.de/muenchen/ebersberg/ebersberg-doppelmord-vor-99-jahren-1.4560833 Bericht in der Süddeutschen Zeitung]
|-
|Tatwaffe:
|  Handbeil
|-
|Nachtatverhalten:
| Dem Joseph Huber wurde der Kopf und Oberkörper mit einer Decke abgedeckt. Der Tatort (das Schlafzimmer) war verschlossen.  Die Vorhänge im Haus waren zugezogen.
|-
|Entdeckung der Tat:
| Eine Nachbarstochter wollte „wie jeden Tag“ frische Milch holen.
|-
|Täter :
|Täter unbekannt
|-
|Tatmotiv <br>Beute:
| Bereicherung
|}
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==Übersicht über Morde mit vergleichbaren Tatmerkmalen zu Hinterkaifeck==




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![[Datei:tab_TaeterAmTatort.png]]
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X¹= Das Opfer überlebte die Attacken, wurde aber vom Täter nachdem sie mit einer Eisenstange niedergeschlagen und schwerverletzt am Boden lag noch gewürgt.
X¹= Das Opfer überlebte die Attacken, wurde aber vom Täter nachdem sie mit einer Eisenstange niedergeschlagen und schwerverletzt am Boden lag noch gewürgt.


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