Schlittenbauerchronik2: 13: Unterschied zwischen den Versionen

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<br><br><div align="left" id="schenkel">[[Datei:Pfeil.png| 20px|left|valign="bottom"]] '''''LESUNG TANNÖD'''''</div><br><br>
<br><br><div align="left" id="schenkel">[[Datei:Feder.gif| 20px|left|valign="bottom"]] '''''LESUNG TANNÖD'''''</div><br><br>
Vortrag von Andrea Schenkel am 10.05.2006 in Manching <br>
Vortrag von Andrea Schenkel am 10.05.2006 in Manching <br>
Lesung aus ihrem Buch Tannöd.<br><br>
Lesung aus ihrem Buch Tannöd.<br><br>
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Antwort: Vom Kriminaler Müller.<br>
Antwort: Vom Kriminaler Müller.<br>
Ich sagte: Wir sind noch 4 lebende Kinder vom Schlittenbauer, den sie in ihrem Buch als Mörder haben, das ist doch alles zusammengelogenes Zeugs. <br>
Ich sagte: Wir sind noch 4 lebende Kinder vom Schlittenbauer, den sie in ihrem Buch als Mörder haben, das ist doch alles zusammengelogenes Zeugs. <br>
Antwort: o mei, ich dachte von den Kindern da lebt doch keiner mehr und ich habe den Mord doch nach dem zweiten Weltkrieg geschrieben und nehme doch nur in der Werbung den Namen Hinterkaifeck her. Wenn ich den Namen Hinterkaifeck streichen muss in der Werbung, dann kann ich doch kein Buch verkaufen.<br>
Antwort: O mei, ich dachte von den Kindern da lebt doch keiner mehr und ich habe den Mord doch nach dem zweiten Weltkrieg geschrieben und nehme doch nur in der Werbung den Namen Hinterkaifeck her. Wenn ich den Namen Hinterkaifeck streichen muss in der Werbung, dann kann ich doch kein Buch verkaufen.<br>
Auf der Rückseite des Buches wurde bei der nächsten Ausgaben die Angaben geändert, aber im Buch steht alles wie es vorher war. „Es ist ja ein Roman".<br><br>
Auf der Rückseite des Buches wurde bei der nächsten Ausgaben die Angaben geändert, aber im Buch steht alles wie es vorher war. „Es ist ja ein Roman".<br><br>
<br><br><div align="left" id="alois6">[[Datei:Pfeil.png| 20px|left|valign="bottom"]] '''''GEDANKEN VON ALOIS ZUM MORDVERDACHT GEGEN SEINEN VATER (II)'''''</div><br><br>
<br><br><div align="left" id="alois6">[[Datei:Feder.gif| 20px|left|valign="bottom"]] '''''GEDANKEN VON ALOIS ZUM MORDVERDACHT GEGEN SEINEN VATER (II)'''''</div><br><br>
Meine Meinung: Der an Asthma erkrankte und magenkranke Schlittenbauer hatte weder die Kraft zu einer so schrecklichen Tat gehabt und er hätte auch keinen Nachteil oder Vorteil gehabt. Am Hof vom Schlittenbauer waren damals noch  
Meine Meinung: Der an Asthma erkrankte und magenkranke Schlittenbauer hatte weder die Kraft zu einer so schrecklichen Tat gehabt und er hätte auch keinen Nachteil oder Vorteil gehabt. Am Hof vom Schlittenbauer waren damals noch 8 Personen und alle wurden doch ausgefragt und das ihr Leben lang.<br>
8 Personen und alle wurden doch ausgefragt und das ihr Leben lang.<br>
(Und sein Bub hätte doch den Hinterkaifeckerhof geerbt).<br>
(Und sein Bub hätte doch den Hinterkaifeckerhof geerbt).<br>


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Angenommener Ablauf der Vorfälle auf Hinterkaifeck. (von Herrn W. Freising erhalten).  
Angenommener Ablauf der Vorfälle auf Hinterkaifeck. (von Herrn W. Freising erhalten).  
Andreas Gruber sollte angeblich, nach Inkrafttreten  des Versailler  Vertrags, (1919) illegalerweise Kisten mit Flugzeugteilen eingelagert haben. Nach dem die Kisten in den Jahren 1920 und 1921 abtransportiert wurden, soll Andreas Gruber versucht haben seine Auftraggeber mit Papieren, darunter eine Anleitung zur Synchronisation der Maschinengewehre eines Flugzeuges des Typ „Fokker DIII“ zu erpressen, die er aus den eingelagerten Kisten genommen hatte. Da sich die Auftraggeber Grubers die Erpressung nicht gefallen lassen konnten wurde Oberleutnant Mehnert, dem durch eine Verwundung im 1.Weltkrieg die linke Hand fehlte, von seinem Vorgesetzten Rosner, beauftragt mit zwei Feldwebeln die Papiere auf Hinterkaifeck zu sichern. Es bestand übrigens kein Befehl die Bewohner zu töten. Mehnert und seine Leute wurden mit einem LKW in die Nähe von Hinterkaifeck gebracht und fuhren dann auf Fahrrädern weiter nach Hinterkaifeck. Mehnert. beauftragte die beiden Feldwebel in den Hof einzusickern und wenn am Hof nichts los wäre, die belastenden Papiere zu suchen und sicher zu stellen. Er selber blieb außerhalb des Hofes und stellte die Sicherung dar. Wie es heißt, kam der Zeitplan der Soldaten durch die Ankunft der neuen Magd durcheinander. Angeblich wurde einer der Beiden eingesickerten Soldaten in der Nacht vom 31.3. auf 1.4.1922 bei der Verrichtung seiner Notdurft im Stall von der Viktoria erwischt, was dann zu den schrecklichen Ereignissen führte. Laut N. spricht dafür auch das Abdecken der Leichen mit der Tür, da das Gepflogenheit bei den Soldaten des ersten Weltkriegs war, zum Abzusichern, dass sich gefallene feindliche Soldaten nicht nur tot stellten. Nach den Morden wurden die Papiere gesucht und sicher gestellt. Einige der Papiere wurde verbrannt und wahrscheinlich auch blutige Kleidung. Die beiden Soldaten informierten Oberleutnant Mehnert sofort von den tödlichen Vorfällen. Die Soldaten, die am Dienstag den 4.4. abrücken wollten, wurden sie vom Monteur Alfred Hofner gestört. Die Soldaten setzten sich dann mit ihren Fahrrädern die in der Nähe im Wald versteckt waren, in Richtung Augsburg ab, In Taiting soll Oberleutnant  Mehnert dann einen Streit der beiden Feldwebel, um die Verteilung des von den beiden gestohlenen Geldes mitbekommen haben, worauf er dann die Beiden mit seiner Pistole erschossen haben soll. Irgendwo im weiteren Verlauf seiner Absetzung, vermutlich  in Augsburg, soll Mehnert dann mit seiner Dienststelle telefoniert haben und die Sache mit den toten Soldaten mitgeteilt haben, worauf diese dann ein Aufräumkommando  schickte, das die beiden Toten in einem Feldstadel in Taiting begrub. Bei dem Telefonat soll Mehnert Verschiedenes erfahren haben, was das Vertrauen in seine Vorgesetzten erschütterte, worauf er sich zur Flucht nach Frankreich entschloss. Herr N. soll im Besitz des Schriftstücks des Herrn Oberleutnant Mehnert sein. Als N. 1997 mit den Pferden einer französischen, berittenen Abteilung des Forstamtes, in Bayern wegen Sturmschäden eingesetzt war, überprüfte er zum Teil die Aufzeichnungen des Mehnerts, angeblich war N. mit seinen Leuten in Taiting und haben mit Bodensonden im benannten Stadel die Leichen der Soldaten gesucht.
Andreas Gruber sollte angeblich, nach Inkrafttreten  des Versailler  Vertrags, (1919) illegalerweise Kisten mit Flugzeugteilen eingelagert haben. Nach dem die Kisten in den Jahren 1920 und 1921 abtransportiert wurden, soll Andreas Gruber versucht haben seine Auftraggeber mit Papieren, darunter eine Anleitung zur Synchronisation der Maschinengewehre eines Flugzeuges des Typ „Fokker DIII“ zu erpressen, die er aus den eingelagerten Kisten genommen hatte. Da sich die Auftraggeber Grubers die Erpressung nicht gefallen lassen konnten wurde Oberleutnant Mehnert, dem durch eine Verwundung im 1.Weltkrieg die linke Hand fehlte, von seinem Vorgesetzten Rosner, beauftragt mit zwei Feldwebeln die Papiere auf Hinterkaifeck zu sichern. Es bestand übrigens kein Befehl die Bewohner zu töten. Mehnert und seine Leute wurden mit einem LKW in die Nähe von Hinterkaifeck gebracht und fuhren dann auf Fahrrädern weiter nach Hinterkaifeck. Mehnert beauftragte die beiden Feldwebel in den Hof einzusickern und wenn am Hof nichts los wäre, die belastenden Papiere zu suchen und sicher zu stellen. Er selber blieb außerhalb des Hofes und stellte die Sicherung dar. Wie es heißt, kam der Zeitplan der Soldaten durch die Ankunft der neuen Magd durcheinander. Angeblich wurde einer der Beiden eingesickerten Soldaten in der Nacht vom 31.03. auf 01.04.1922 bei der Verrichtung seiner Notdurft im Stall von der Viktoria erwischt, was dann zu den schrecklichen Ereignissen führte. Laut N. spricht dafür auch das Abdecken der Leichen mit der Tür, da das Gepflogenheit bei den Soldaten des ersten Weltkriegs war, zum Abzusichern, dass sich gefallene feindliche Soldaten nicht nur tot stellten. Nach den Morden wurden die Papiere gesucht und sicher gestellt. Einige der Papiere wurde verbrannt und wahrscheinlich auch blutige Kleidung. Die beiden Soldaten informierten Oberleutnant Mehnert sofort von den tödlichen Vorfällen. Die Soldaten, die am Dienstag den 04.04. abrücken wollten, wurden sie vom Monteur Alfred Hofner gestört. Die Soldaten setzten sich dann mit ihren Fahrrädern die in der Nähe im Wald versteckt waren, in Richtung Augsburg ab, In Taiting soll Oberleutnant  Mehnert dann einen Streit der beiden Feldwebel, um die Verteilung des von den beiden gestohlenen Geldes mitbekommen haben, worauf er dann die Beiden mit seiner Pistole erschossen haben soll. Irgendwo im weiteren Verlauf seiner Absetzung, vermutlich  in Augsburg, soll Mehnert dann mit seiner Dienststelle telefoniert haben und die Sache mit den toten Soldaten mitgeteilt haben, worauf diese dann ein Aufräumkommando  schickte, das die beiden Toten in einem Feldstadel in Taiting begrub. Bei dem Telefonat soll Mehnert Verschiedenes erfahren haben, was das Vertrauen in seine Vorgesetzten erschütterte, worauf er sich zur Flucht nach Frankreich entschloss. Herr N. soll im Besitz des Schriftstücks des Herrn Oberleutnant Mehnert sein. Als N. 1997 mit den Pferden einer französischen, berittenen Abteilung des Forstamtes, in Bayern wegen Sturmschäden eingesetzt war, überprüfte er zum Teil die Aufzeichnungen des Mehnerts, angeblich war N. mit seinen Leuten in Taiting und haben mit Bodensonden im benannten Stadel die Leichen der Soldaten gesucht.
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Bei meinem Telefongespräch sagte Herr N.: Ich habe 1996, auch mit Herrn Leuschner, mit Herrn Müller und auch mit einem Herrn der Bildzeitung gesprochen über diesen Fall. Aber wahrscheinlich ohne einen Erfolg. Und natürlich auch von den Belästigungen die heutzutage angedichtet werden.
Bei meinem Telefongespräch sagte Herr N.: Ich habe 1996, auch mit Herrn Leuschner, mit Herrn Müller und auch mit einem Herrn der Bildzeitung gesprochen über diesen Fall. Aber wahrscheinlich ohne einen Erfolg. Und natürlich auch von den Belästigungen die heutzutage angedichtet werden.
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Ich habe von Herrn N. 2011 einen kurzen Brief bekommen darin beschreibt er: Die Problematik die ich a11erdings auch ausgesprochen habe ist, dass auch Oberleutnant Mehnert Nachfahren hat, die heute noch leben. Was Rufmord und üble Nachrede sind haben Sie Herr Schlittenbauer und Ihre Familie ja zur genüge erlebt. Auch leben wir heute in einer Zeit, die nicht nur gottlos ist, sondern auch eine Gesellschaft hervorgebracht hat, die auf Traditionen und Respektierung des Lebenswerkes der vorigen Generationen keine Rücksicht nimmt.<br>
Ich habe von Herrn N. 2011 einen kurzen Brief bekommen darin beschreibt er: Die Problematik die ich allerdings auch ausgesprochen habe ist, dass auch Oberleutnant Mehnert Nachfahren hat, die heute noch leben. Was Rufmord und üble Nachrede sind haben Sie Herr Schlittenbauer und Ihre Familie ja zur genüge erlebt. Auch leben wir heute in einer Zeit, die nicht nur gottlos ist, sondern auch eine Gesellschaft hervorgebracht hat, die auf Traditionen und Respektierung des Lebenswerkes der vorigen Generationen keine Rücksicht nimmt.<br>
Auch Oberleutnant Mehnert ist nach Auffassung von meinen Kameraden, der ehemaligen berittenen französischen Forstpolizei und mir kein Verbrecher, sondern hat mit der Durchführung der Kommandoaktion Schaden von Bayern und dem Deutschen Reich abgewendet Kaum vorzustellen, wenn die Ententekommission das Waffenlager bzw. die Flugzeugteile auf Hinterkaifeck entdeckt hätte, oder nur die Existenz der Schleusung dieses Militärgerätes ruchbar geworden wäre.<br>
Auch Oberleutnant Mehnert ist nach Auffassung von meinen Kameraden, der ehemaligen berittenen französischen Forstpolizei und mir kein Verbrecher, sondern hat mit der Durchführung der Kommandoaktion Schaden von Bayern und dem Deutschen Reich abgewendet kaum vorzustellen, wenn die Ententekommission das Waffenlager bzw. die Flugzeugteile auf Hinterkaifeck entdeckt hätte, oder nur die Existenz der Schleusung dieses Militärgerätes ruchbar geworden wäre.<br>
Im Fall der sieben Jahre alten Cäcilia Gabriel hat sich die Abdeckung der Leichen bewährt, sie starb als Allerletzte und wurde in der Küche, die zur Haustüre führte, mit einem Bandeisen erschlagen.<br>
Im Fall der sieben Jahre alten Cäcilia Gabriel hat sich die Abdeckung der Leichen bewährt, sie starb als Allerletzte und wurde in der Küche, die zur Haustüre führte, mit einem Bandeisen erschlagen.<br>
(Im ersten Polizeibericht aus München vom 6.4.1922 steht: Von dem zuletzt erwähnten Vorplatz aus gelangten wir in die Küche. Dort waren auf dem Steinpflaster einzelne Blutflecken sichtbar).<br>
(Im ersten Polizeibericht aus München vom 06.04.1922 steht: Von dem zuletzt erwähnten Vorplatz aus gelangten wir in die Küche. Dort waren auf dem Steinpflaster einzelne Blutflecken sichtbar).<br>
Das Grab des Karl Gabriel haben wir damals im Jahre 1998 auch gefunden.<br><br>
Das Grab des Karl Gabriel haben wir damals im Jahre 1998 auch gefunden.<br><br>


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(Einen Beweis über diesen Bericht hat bis jetzt Herr N. nicht erbracht).<br><br>
(Einen Beweis über diesen Bericht hat bis jetzt Herr N. nicht erbracht).<br><br>


Notizen: Am l3.l1.1923 war die Währungsreform<br><br>
Notizen: Am 13.11.1923 war die Währungsreform<br><br>
Angenommene Zusammenfassung; 2012. (neu)<br>
Angenommene Zusammenfassung; 2012. (neu)<br>
Fr. 17.03.1922: Im Beichtstuhl 700.- Goldmark.(Frage: Warum das Geld in den Beichtstuhl und nicht in den von N. erwähnten Dritten Opferstock?)(Ausstieg aus dem Vertrag???)<br>
Fr. 17.03.1922: Im Beichtstuhl 700.- Goldmark. (Frage: Warum das Geld in den Beichtstuhl und nicht in den von N. erwähnten Dritten Opferstock?)(Ausstieg aus dem Vertrag???)<br>
So. 26.03.: Viktoria hatte Streit mit einem fremden Mann nach der Messe, den kein Mensch kannte.<br>
So. 26.03.: Viktoria hatte Streit mit einem fremden Mann nach der Messe, den kein Mensch kannte.<br>
Es wurden zwei luckiartige Männer in der Umgebung gesehen. (Die Hinterkaifecker wurden überwacht von der Schrobenhausener Polizei).<br>
Es wurden zwei luckiartige Männer in der Umgebung gesehen. (Die Hinterkaifecker wurden überwacht von der Schrobenhausener Polizei).<br>
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und der Hausschlüssel geht ab.<br>
und der Hausschlüssel geht ab.<br>
(Erzählung an Schlittenbauer und seiner Tochter Maria und an Stegmeier)<br>
(Erzählung an Schlittenbauer und seiner Tochter Maria und an Stegmeier)<br>
Fr. 31.03.: Das Kind Cäcilie ist in der Schule eingeschlafen.(wegen der Suche der Frau Gruber) <br>
Fr. 31.03.: Das Kind Cäcilie ist in der Schule eingeschlafen.(wegen der Suche der Frau Gruber) <br>
Der Postbote wurde wieder nach einem Brief gefragt und nach einer Münchner<br>
Der Postbote wurde wieder nach einem Brief gefragt und nach einer Münchner Zeitung, die Gruber bei der Suche am Waldrand gefunden hat. Gruber und Viktoria waren beim Einkauf in Schrobenhausen. (Erzählung von Unruhe in den Geschäften in der vergangenen Nacht.)<br>
Zeitung, die Gruber bei der Suche am Waldrand gefunden hat. Gruber und Viktoria waren beim Einkauf in Schrobenhausen. (Erzählung von Unruhe in den Geschäften in der vergangenen Nacht.)<br>
Am Abend kommt die Magd. Die Mordnacht.<br>
Am Abend kommt die Magd. Die Mordnacht.<br>
Sa. 01.04.: Die beiden Kaffeevertreter.<br>
Sa. 01.04.: Die beiden Kaffeevertreter.<br>
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Von Johann Schlittenbauer:<br>
Von Johann Schlittenbauer:<br>
Am 5.4.: Als die Polizei von Hohenwart mit dem Bürgermeister kam, gegen 18 Uhr, kamen viele Leute ins Anwesen hinein, mein Vater stand am Stadeltor mit einer Gabel in der Hand und der Pöll und Sigl an der Haustür und haben keine Leute mehr hineingelassen. Mein Vater wollte noch auf die Schrobenhausener Polizei warten aber die Polizei von Hohenwart sagten zu meinem Vater. Jetzt sind wir da und er soll zur Seite gehen. (Sohn Johann)<br>
Am 05.04.: Als die Polizei von Hohenwart mit dem Bürgermeister kam, gegen 18 Uhr, kamen viele Leute ins Anwesen hinein, mein Vater stand am Stadeltor mit einer Gabel in der Hand und der Pöll und Sigl an der Haustür und haben keine Leute mehr hineingelassen. Mein Vater wollte noch auf die Schrobenhausener Polizei warten aber die Polizei von Hohenwart sagten zu meinem Vater. Jetzt sind wir da und er soll zur Seite gehen. (Sohn Johann)<br>
Mi. 05.04.: Kamen die Münchner Kriminaler. Die ersten Vernehmungen. Die Kriminaler aus München, sie waren nur einmal am Ort.
Mi. 05.04.: Kamen die Münchner Kriminaler. Die ersten Vernehmungen. Die Kriminaler aus München, sie waren nur einmal am Ort.
Zwei Schlafstellen im Heu, zwei verschobene Dachziegel, verschiedene Verletzungen, mit Bandeisen und Reuthaue. Das Bandeisen und die Reuthaue, sie wurden erst beim Abriss des Hofes entdeckt.<br>
Zwei Schlafstellen im Heu, zwei verschobene Dachziegel, verschiedene Verletzungen, mit Bandeisen und Reuthaue. Das Bandeisen und die Reuthaue, sie wurden erst beim Abriss des Hofes entdeckt.<br>
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Die Blütezeit der politischen Morde<br>
Die Blütezeit der politischen Morde<br>
Historischer Hintergrund. Dieter Distl glaubt an einen Fememord. Geheimes Waffenlager?<br>
Historischer Hintergrund. Dieter Distl glaubt an einen Fememord. Geheimes Waffenlager?<br>
Der Germanist und Politikwissenschaftler Dr.Dieter Distl, Neuburgs scheidender Kulturamtsleiter, stammt aus Schrobenhausen, lebt im Donaumoos und kennt die Erzählungen über den Sechsfachmord von Kindheit an. Er sieht die Tat vor dem Hintergrund des politischen Rechtsradikalismus in Deutschland zwischen 1919 und 1923.<br>
Der Germanist und Politikwissenschaftler Dr. Dieter Distl, Neuburgs scheidender Kulturamtsleiter, stammt aus Schrobenhausen, lebt im Donaumoos und kennt die Erzählungen über den Sechsfachmord von Kindheit an. Er sieht die Tat vor dem Hintergrund des politischen Rechtsradikalismus in Deutschland zwischen 1919 und 1923.<br>
Die Morde in der Nacht zum  1.April 1922 ereignen sich in der Blütezeit der  politischen  Morde in Deutschland von 1919 bis 1923. Das Ende des Ersten Weltkriegs im November 1918 war gleichzeitig auch das Ende aller Monarchien Deutschlands. <br>Revolutionen von der Linken stachelten die verroht durch den jahrelangen Krieg ins Reich zurückströmenden Soldaten gegen ein neues politisches System auf, deren Vertreter diese Kreise mit der Dolchstoßlüge jede Legitimation  absprachen.<br>
Die Morde in der Nacht zum  01. April 1922 ereignen sich in der Blütezeit der  politischen  Morde in Deutschland von 1919 bis 1923. Das Ende des Ersten Weltkriegs im November 1918 war gleichzeitig auch das Ende aller Monarchien Deutschlands. <br>Revolutionen von der Linken stachelten die verroht durch den jahrelangen Krieg ins Reich zurückströmenden Soldaten gegen ein neues politisches System auf, deren Vertreter diese Kreise mit der Dolchstoßlüge jede Legitimation  absprachen.<br>
Als dann auch noch die Entente-Mächte mit dem Versailler-Vertrag Deutschland wirtschaftlich und militärisch aufs Äußerste schwächen wollten, war dies Wasser auf die Mühlen der ehemaligen Frontsoldaten, die sich nunmehr in Freikorpstruppen zusammenschloßen mit dem Hauptziel einer Rechtsdiktatur in Deutschland. Diese und ähnliche Organisationen wurden geschaffen mit ausdrücklicher und stillschweigender Duldung der Behörden, um die Entwaffnungsgesetze, die auch im Versailler Vertrag festgeschrieben waren, zu verletzen.<br><br>
Als dann auch noch die Entente-Mächte mit dem Versailler-Vertrag Deutschland wirtschaftlich und militärisch aufs Äußerste schwächen wollten, war dies Wasser auf die Mühlen der ehemaligen Frontsoldaten, die sich nunmehr in Freikorpstruppen zusammenschloßen mit dem Hauptziel einer Rechtsdiktatur in Deutschland. Diese und ähnliche Organisationen wurden geschaffen mit ausdrücklicher und stillschweigender Duldung der Behörden, um die Entwaffnungsgesetze, die auch im Versailler Vertrag festgeschrieben waren, zu verletzen.<br><br>


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Wie so oft wurden die Taten nicht bestraft, die sich drei Gruppen zuordnen lassen:<br>
Wie so oft wurden die Taten nicht bestraft, die sich drei Gruppen zuordnen lassen:<br>
Willkürliche Tötungen in bürgerkriegsähnlichen Verhältnissen, Anschläge auf Politiker und die Beseitigung von lnformanten oder Mitwissern geheimer Waffenlager. In der letztgenannten Gruppe gehören meines Erachtens die Morde von Hinterkaifeck. Zuerst möchte ich jedoch knapp erklären, warum ich andere Mordmotive ausschließe: Mord aus Habgier kann es nicht gewesen sein, wenn erhebliche Mengen Bargeld am Tatort sichergestellt werden konnten. Mord aus Eifersucht, die beliebteste Hypothese, die immer wieder den Ortssprecher Schlittenbauer diskreditierte, halte ich halte für völlig abwegig, wenn man die damaligen Lebensumstände näher beleuchtet. Er hatte 1918 nach dem Tod seiner ersten Frau ein kurzes Verhältnis mit der Frau Gabriel. Er hat 1921 eine 18 Jahre, sehr junge Frau mit einem 8jährigen Sohn geheiratet. Und war gut situiert. Warum sollte er also wegen der 8 Jahre älteren Frau Gabriel in Eifersuchtswahn verfallen sein? Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass ein Mörder, der aus Eifersucht oder Habgier gehandelt hat, mehrere Tage am Tatort verweilt, das Vieh füttert und tränkt und auch noch die Kühe melkt. Fuhrwerksspuren führten vom Hof weg. Welcher Mörder braucht ein Fuhrwerk? Der Eifersüchtige, der Habgierige? Doch eher der, der etwas zum Transportieren hat, das mindestens so schwer ist, das man es nicht tragen kann.<br>
Willkürliche Tötungen in bürgerkriegsähnlichen Verhältnissen, Anschläge auf Politiker und die Beseitigung von lnformanten oder Mitwissern geheimer Waffenlager. In der letztgenannten Gruppe gehören meines Erachtens die Morde von Hinterkaifeck. Zuerst möchte ich jedoch knapp erklären, warum ich andere Mordmotive ausschließe: Mord aus Habgier kann es nicht gewesen sein, wenn erhebliche Mengen Bargeld am Tatort sichergestellt werden konnten. Mord aus Eifersucht, die beliebteste Hypothese, die immer wieder den Ortssprecher Schlittenbauer diskreditierte, halte ich halte für völlig abwegig, wenn man die damaligen Lebensumstände näher beleuchtet. Er hatte 1918 nach dem Tod seiner ersten Frau ein kurzes Verhältnis mit der Frau Gabriel. Er hat 1921 eine 18 Jahre, sehr junge Frau mit einem 8jährigen Sohn geheiratet. Und war gut situiert. Warum sollte er also wegen der 8 Jahre älteren Frau Gabriel in Eifersuchtswahn verfallen sein? Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass ein Mörder, der aus Eifersucht oder Habgier gehandelt hat, mehrere Tage am Tatort verweilt, das Vieh füttert und tränkt und auch noch die Kühe melkt. Fuhrwerksspuren führten vom Hof weg. Welcher Mörder braucht ein Fuhrwerk? Der Eifersüchtige, der Habgierige? Doch eher der, der etwas zum Transportieren hat, das mindestens so schwer ist, das man es nicht tragen kann.<br>
Ein Vorsitzender einer deutschvölkischen Organisation in Ostfriesland erhält Anfang März 1922 aus München die schriftliche Aufforderung, zwei junge tatenfrohe Männer zu suchen, die bereit seien, für ihr Vaterland alles zu tun. Die angeworbenen Täter erhalten zunächst 25000 Mark Handgeld und noch einmal einen erheblich höheren Betrag nach vollbrachter Tat. Über dies wird ihnen danach noch eine Anstellung im bayrischen Staatsdienst zugesichert. Dies zeigt das politische Klima und den ungeheueren Einfluss dieser Mordorganisation in Bayern zu dieser Zeit.<br>
Ein Vorsitzender einer deutschvölkischen Organisation in Ostfriesland erhält Anfang März 1922 aus München die schriftliche Aufforderung, zwei junge tatenfrohe Männer zu suchen, die bereit seien, für ihr Vaterland alles zu tun. Die angeworbenen Täter erhalten zunächst 25000 Mark Handgeld und noch einmal einen erheblich höheren Betrag nach vollbrachter Tat. Über dies wird ihnen danach noch eine Anstellung im bayrischen Staatsdienst zugesichert. Dies zeigt das politische Klima und den ungeheueren Einfluss dieser Mordorganisation in Bayern zu dieser Zeit.<br>
An den Tatort Hinterkaifeck werden zuallererst nicht die zuständigen Ermittler aus Ingolstadt oder Augsburg entsandt, sondern der Spezialist für Fememorde in München, Reingruber. Zugegeben, Reingruber war ein integrer Kriminalbeamter. Nicht aber andere in den Polizeiorganisationen. Der Münchner Polizeipräsident Pöhner beispielsweise duldete, ja befürwortete den rechtsradikalen Mob. All das war bekannt und wurde umso offensichtlicher, als sich Pöhner als Gefolgsmann Hitlers am 9. November 1923 am Hitlerputsch in München beteiligt hatte.<br>
An den Tatort Hinterkaifeck werden zuallererst nicht die zuständigen Ermittler aus Ingolstadt oder Augsburg entsandt, sondern der Spezialist für Fememorde in München, Reingruber. Zugegeben, Reingruber war ein integrer Kriminalbeamter. Nicht aber andere in den Polizeiorganisationen. Der Münchner Polizeipräsident Pöhner beispielsweise duldete, ja befürwortete den rechtsradikalen Mob. All das war bekannt und wurde umso offensichtlicher, als sich Pöhner als Gefolgsmann Hitlers am 09. November 1923 am Hitlerputsch in München beteiligt hatte.<br>
Es gab ein verdächtiges Brüderpaar für die Morde von Hinterkaifeck, gegen das auch noch nach dem Zweitem Weltkrieg ermittelt wurde, auf das alles zutrifft, was nötig war um in dieser Zeit einen sechsfachen Mord zu begehen. Es bleiben viele Fragen offen. Die These vom Fememord halte ich für die plausibelste. Sie aber schlicht als die allein gültige hinzustellen, das wage auch ich nicht angesichts der problematischen Ermittlungsergebnisse. Doch stellen sich neue Fragen, deren Beantwortung möglicherweise aber den gleichen Schluss zulassen. (April 2012)<br><br>
Es gab ein verdächtiges Brüderpaar für die Morde von Hinterkaifeck, gegen das auch noch nach dem Zweitem Weltkrieg ermittelt wurde, auf das alles zutrifft, was nötig war um in dieser Zeit einen sechsfachen Mord zu begehen. Es bleiben viele Fragen offen. Die These vom Fememord halte ich für die plausibelste. Sie aber schlicht als die allein gültige hinzustellen, das wage auch ich nicht angesichts der problematischen Ermittlungsergebnisse. Doch stellen sich neue Fragen, deren Beantwortung möglicherweise aber den gleichen Schluss zulassen. (April 2012)<br><br>
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(Frau Leni Pöll, geboren 1918, war die zweite Frau von unserem Nachbar Michael Pöll, sie haben im Zweiten Weltkrieg 1942 geheiratet und keine Zeitzeugin von Hinterkaifeck, sie war mit ihrer Nachbarin Sophie Fuchs sehr gut befreundet.
(Frau Leni Pöll, geboren 1918, war die zweite Frau von unserem Nachbar Michael Pöll, sie haben im Zweiten Weltkrieg 1942 geheiratet und keine Zeitzeugin von Hinterkaifeck, sie war mit ihrer Nachbarin Sophie Fuchs sehr gut befreundet.
Im Hof vom Schlittenbauer wurde im September 1949 ein Raubüberfall mit schwerer Körperverletzung verübt, 4 Geschwister im Alter von 17 bis 26 Jahren wurden zum Teil schwer verletzt. Als ich mit 17 Jahren nach 6 Wochen aus dem Krankenhaus Entlassen wurde, wurde ich von der Frau Leni Pöll ausgefragt nach den Verletzungen. Am Ende sagte sie zu mir, da hätte sich bestimmt Hinterkaifeck rächen   sollen).
Im Hof vom Schlittenbauer wurde im September 1949 ein Raubüberfall mit schwerer Körperverletzung verübt, 4 Geschwister im Alter von 17 bis 26 Jahren wurden zum Teil schwer verletzt. Als ich mit 17 Jahren nach 6 Wochen aus dem Krankenhaus Entlassen wurde, wurde ich von der Frau Leni Pöll ausgefragt nach den Verletzungen. Am Ende sagte sie zu mir, da hätte sich bestimmt Hinterkaifeck rächen sollen).
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Moderne Datenschutzgesetze und auch ein gewisses Maß an moralischer und ethischer Verpflichtung gegenüber den Nachkommen verbieten eine konkrete Benennung des Hauptverdächtigten mit Namen durch die Projektgruppe.
Moderne Datenschutzgesetze und auch ein gewisses Maß an moralischer und ethischer Verpflichtung gegenüber den Nachkommen verbieten eine konkrete Benennung des Hauptverdächtigten mit Namen durch die Projektgruppe.
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Frage:
Frage:
Neben dem Grabstein von Hinterkaifeck ist auch der Grabstein vom Schlittenbauer abgebildet. Was hat der Grabstein vom Schlittenbauer im Zusammenhang  mit Hinterkaifeck zu tun!
Neben dem Grabstein von Hinterkaifeck ist auch der Grabstein vom Schlittenbauer abgebildet. Was hat der Grabstein vom Schlittenbauer im Zusammenhang  mit Hinterkaifeck zu tun?


( Ich bin der Meinung: der Sigl, der KHK. Müller, die Freundinnen Frau Pöll und Frau Fuchs und der Studienjahrgang sind sich sicher einer Meinung?)
( Ich bin der Meinung: der Sigl, der KHK. Müller, die Freundinnen Frau Pöll und Frau Fuchs und der Studienjahrgang sind sich sicher einer Meinung?)
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Dabei haben wir erfahren, dass Herr KHK. Müller den 14 Leuten von der Projektgruppe der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung und Rechtspflege in Bayern , von der Befragung der Familie Schlittenbauer immer abgeraten hat, weil wir so böse Menschen sind.
Dabei haben wir erfahren, dass Herr KHK. Müller den 14 Leuten von der Projektgruppe der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung und Rechtspflege in Bayern, von der Befragung der Familie Schlittenbauer immer abgeraten hat, weil wir so böse Menschen sind.
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Wir haben einen Bericht bei dem Besuch bei meiner Schwester in Schenkenau, von Frau Forderberg-Zankl und E. E. bekommen.
Wir haben einen Bericht bei dem Besuch bei meiner Schwester in Schenkenau, von Frau Forderberg-Zankl und E. E. bekommen.
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Polizei Ramers-Militär Rosner<br>
Polizei Ramers-Militär Rosner<br>
Auftrag: Beobachtung und Beschaffung der Unterlagen. Vorkommando Vom 27.3. Bewachung des Hauses und der Bewohner.<br>
Auftrag: Beobachtung und Beschaffung der Unterlagen. Vorkommando Vom 27.03. Bewachung des Hauses und der Bewohner.<br>
Kommando ab 26.3. Sicherung der Unterlagen durch Oberleutnant Mehnert und seine 2 Personen.<br>
Kommando ab 26.03. Sicherung der Unterlagen durch Oberleutnant Mehnert und seine 2 Personen.<br>
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Die Initiatoren des Unternehmens:<br>
Die Initiatoren des Unternehmens:<br>
Als Vorgesetzte werden die Namen "Ramers" und „Rosner" genannt. (keine Vomamen)<br>
Als Vorgesetzte werden die Namen "Ramers" und „Rosner" genannt. (keine Vomamen)<br>
Sie stehen für zwei Behörden, die eng miteinander zusammenarbeiten nicht erst seit den Fememorden. Dabei kommt Ramers aus den zivilen Reihen der Landespolizeidirektion  (Polizei / Staatsanwaltschaft) und Rosner ist Oberst = Oberstleutnant beim Militär. (militärischer Staatsschutz). Rosner wird als nicht blutrünstig beschrieben, hat militärischen Hintergrund. Er pflegte ein freundschaftliches, respektvolles Verhältnis zum Oberleutnant. Er scheint zw. 30/ Anfangs 40 Jahren  zu sein. (Anm.:ist nur eine Schätzung).<br>
Sie stehen für zwei Behörden, die eng miteinander zusammenarbeiten nicht erst seit den Fememorden. Dabei kommt Ramers aus den zivilen Reihen der Landespolizeidirektion  (Polizei / Staatsanwaltschaft) und Rosner ist Oberst = Oberstleutnant beim Militär. (militärischer Staatsschutz). Rosner wird als nicht blutrünstig beschrieben, hat militärischen Hintergrund. Er pflegte ein freundschaftliches, respektvolles Verhältnis zum Oberleutnant. Er scheint zw. 30/ Anfangs 40 Jahren  zu sein. (Anm.: Ist nur eine Schätzung).<br>
Die Aufgabenteilung: Rosner ist für die Vorbereitung und Durchführung verantwortlich, Ramers bietet ziVile Schützenhilfe, schickt u.a. das Vorkommando nach Hinterkaifeck.<br><br>
Die Aufgabenteilung: Rosner ist für die Vorbereitung und Durchführung verantwortlich, Ramers bietet zivile Schützenhilfe, schickt u.a. das Vorkommando nach Hinterkaifeck.<br><br>


Der Oberleutnant:<br>
Der Oberleutnant:<br>
E.F. Mehnert (Initialen werden in den Unterlagen genannt).(Anm.:Passt auf ,,unseren" Ernst Friedrich Mehnert.) Linker Unterarm im Krieg vewundet in der Schlacht an der Samme. Anm.: Passt definitiv   auf „unseren" Ernst Friedrich Mehnert.) Wundbrand wegen Granatsplitterverletzung, der nicht in den Griff zu bekommen war. Deshalb musste der Unterarm stückchenweise amputiert werden. (dauerte eventuell Jahre).<br>
E.F. Mehnert (Initialen werden in den Unterlagen genannt). (Anm.: Passt auf ,,unseren" Ernst Friedrich Mehnert.) Linker Unterarm im Krieg vewundet in der Schlacht an der Samme. Anm.: Passt definitiv auf „unseren" Ernst Friedrich Mehnert.) Wundbrand wegen Granatsplitterverletzung, der nicht in den Griff zu bekommen war. Deshalb musste der Unterarm stückchenweise amputiert werden. (dauerte eventuell Jahre).<br>
Seine Frau war Hilfskrankenschwester während des Krieges. Sie lernten sich im Lazarett kennen. Sein Schwiegervater war Metzger im Elsass. Sulfonamid als wirksames, rares und teures Medikament gegen Wundbrand  war Oberleutnant nicht zugänglich. Deshalb tauschte sein zukünftiger Schwiegervater kurzerhand einen Ochsen gegen ein auf dem Zivilmarkt erhältliches Medikament gegen Wundbrand ein, über das sich der Oberleutnant in seinen Memoiren nicht weiter auslässt und rettet so dessen Leben. Mehnert war mit ca. 30 Jahren im Krieg Oberstleutnant. (Anm.:Auf meine Frage, ob das nicht reichlich früh war„ sagte N., das hätte daran gelegen„ dass die Verluste die Armee zwangen„ Posten schnell nachzubesetzen während des Krieges, und dass jeder der einigermaßen geeignet war, einen solchen Posten ergattern konnte).<br>
Seine Frau war Hilfskrankenschwester während des Krieges. Sie lernten sich im Lazarett kennen. Sein Schwiegervater war Metzger im Elsass. Sulfonamid als wirksames, rares und teures Medikament gegen Wundbrand  war Oberleutnant nicht zugänglich. Deshalb tauschte sein zukünftiger Schwiegervater kurzerhand einen Ochsen gegen ein auf dem Zivilmarkt erhältliches Medikament gegen Wundbrand ein, über das sich der Oberleutnant in seinen Memoiren nicht weiter auslässt und rettet so dessen Leben. Mehnert war mit ca. 30 Jahren im Krieg Oberstleutnant. (Anm.: Auf meine Frage, ob das nicht reichlich früh war sagte N.: "Das hätte daran gelegen, dass die Verluste die Armee zwangen Posten schnell nachzubesetzen während des Krieges und dass jeder der einigermaßen geeignet war, einen solchen Posten ergattern konnte."<br>
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Der Anlass<br>
Der Anlass<br>
Gruber erpresst seine Kontaktmänner, weil er Geld haben möchte (Anm.: Nur zur Erläuterung, darüber steht nichts in den Unterlagen laut N.).Es ergeht eine Meldung an den militärischen Sicherheitsdienst, die Rosner erreicht, dieser kontaktiert Ramers, der ein Vorkommando vor Ort einsetzt, um die Familie zu beobachten und eventuell Schritte seitens Gruber zu erkennen bzw. zu verhindern.
Gruber erpresst seine Kontaktmänner, weil er Geld haben möchte (Anm.: Nur zur Erläuterung, darüber steht nichts in den Unterlagen laut N.). Es ergeht eine Meldung an den militärischen Sicherheitsdienst, die Rosner erreicht, dieser kontaktiert Ramers, der ein Vorkommando vor Ort einsetzt, um die Familie zu beobachten und eventuell Schritte seitens Gruber zu erkennen bzw. zu verhindern.
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Das Vorkommando<br>
Das Vorkommando<br>
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Das Kommando<br>
Das Kommando<br>
Am 26.3. werden der Oberleutnant und seine beiden Männer in München über ihren Auftrag informiert. Sie sollen militärische Unterlagen auf Hinterkaifeck sicberstellen, wenn möglich vernichten, ausgenommen eines Beweises. Sollte etwas schief gehen, dann war als Absatzrichtung Augsburg mit der dortigen Kaserne bzw. der Reichswehr als Anlaufstelle angegeben, weil dies näher zu Hinterkaifeck lag als München, und weil man wohl keine Spuren nach München legen wollte.<br>
Am 26.03. werden der Oberleutnant und seine beiden Männer in München über ihren Auftrag informiert. Sie sollen militärische Unterlagen auf Hinterkaifeck sicberstellen, wenn möglich vernichten, ausgenommen eines Beweises. Sollte etwas schief gehen, dann war als Absatzrichtung Augsburg mit der dortigen Kaserne bzw. der Reichswehr als Anlaufstelle angegeben, weil dies näher zu Hinterkaifeck lag als München, und weil man wohl keine Spuren nach München legen wollte.<br>
Im Falle eines Erfolges war nach der Rückkehr nach München eine sehr hohe Bezahlung in Aussicht gestellt.<br><br>
Im Falle eines Erfolges war nach der Rückkehr nach München eine sehr hohe Bezahlung in Aussicht gestellt.<br><br>


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Übergabe vor Ort<br>
Übergabe vor Ort<br>
In Schrobenhausen fand am 27.3. eine Einweisung des Kommandos statt. Mindestens ein lokaler Gendarm gab die bekannten Informationen über den Hof und die Bewohner weiter und sagte schon, dass der Hof nie menschenleer sei und ein Eindringen schwierig.
In Schrobenhausen fand am 27.03. eine Einweisung des Kommandos statt. Mindestens ein lokaler Gendarm gab die bekannten Informationen über den Hof und die Bewohner weiter und sagte schon, dass der Hof nie menschenleer sei und ein Eindringen schwierig.
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Eindringen in den Hof<br>
Eindringen in den Hof<br>
Nachdem der Hof tagsüber nie komplett verlassen wurde, erfolgte in der Nacht vom 28./29. 3. das Einsickern von Oberleutnants Männern ins Gebäude. Kontakt mit ihrem Vorgesetzten hielten sie über Leuchtsignale mittels Grablichtern.
Nachdem der Hof tagsüber nie komplett verlassen wurde, erfolgte in der Nacht vom 28./29.03. das Einsickern von Oberleutnants Männern ins Gebäude. Kontakt mit ihrem Vorgesetzten hielten sie über Leuchtsignale mittels Grablichtern.
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Abbruch der Aktion<br>
Abbruch der Aktion<br>
Als nach Tagen der Bewachung sowohl von außen als auch vom Innern selbst klar ist, dass, ohne entdeckt zu werden, keine Sicherung der Unterlagen möglich ist, entschließt sich Oberleutnant am Abend des 31.3. die Aktion abzubrechen. Dies signalisierte er an seine Leute im Hof.
Als nach Tagen der Bewachung sowohl von außen als auch vom Innern selbst klar ist, dass, ohne entdeckt zu werden, keine Sicherung der Unterlagen möglich ist, entschließt sich Oberleutnant am Abend des 31.03. die Aktion abzubrechen. Dies signalisierte er an seine Leute im Hof.
Diese sind "not amused,"(zornig), ist damit doch der Traum vom großen Geld geplatzt.
Diese sind "not amused,"(zornig), ist damit doch der Traum vom großen Geld geplatzt.
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Die Tat<br>
Die Tat<br>
Einer der Beiden beschliesst, vollendete Tatsachen zu schaffen und den Auftrag um jeden Preis zu erfüllen, was einer Befehlsverweigerung gleich kommt (Anm..:Von der "Notdurft-erwischt-worden­ Geschichte"ist nichts mehr zu hören) Er tötete die Viktoria, als er im Stadel auf sie trifft. Danach ergeben sich die anderen Morde.
Einer der Beiden beschliesst, vollendete Tatsachen zu schaffen und den Auftrag um jeden Preis zu erfüllen, was einer Befehlsverweigerung gleich kommt (Anm.: Von der "Notdurft-erwischt-worden­ Geschichte"ist nichts mehr zu hören). Er tötete die Viktoria, als er im Stadel auf sie trifft. Danach ergeben sich die anderen Morde.
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Planänderung<br>
Planänderung<br>
Oberleutnant wartete darauf dass seine Männer rauskommen. Er kann nicht sehen oder hören, was im Hof vor sich geht. Und als er schließlich ebenfalls per Lichtsignal ins Innere gerufen wird, entsicherte er seine Waffe. Es könnte ja sein, dass seine Männer erwischt wurden und es eine Falle ist. Im Haus muss er feststellen, dass der schlimmste Fall eingetreten ist und er sich nun mit sechs Leichen konfrontiert sieht.
Oberleutnant wartete darauf dass seine Männer rauskommen. Er kann nicht sehen oder hören, was im Hof vor sich geht. Und als er schließlich ebenfalls per Lichtsignal ins Innere gerufen wird, entsicherte er seine Waffe. Es könnte ja sein, dass seine Männer erwischt wurden und es eine Falle ist. Im Haus muss er feststellen, dass der schlimmste Fall eingetreten ist und er sich nun mit sechs Leichen konfrontiert sieht.
Oberleutnant gibt den Befehl, die Leichen abzudecken und Unterlagen zu suchen.
Oberleutnant gibt den Befehl, die Leichen abzudecken und Unterlagen zu suchen.
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Flucht<br>
Flucht<br>
Erst nach Hofers Weggang von Hinterkaifeck verlassen auch die drei Kommandomitglieder den Hof. Sie fahren mit im Wald versteckten Fahrräder wie besprochen in Richtung Augsburg. In Taiting legen sie nach ca. 2 1/2 h Fahrt Rast in einem offenen Stall/ Scheune ein. Der VizeWachtmeister zeigt Geld und sagt über die Hinterkaifecker ,,das waren reiche Leute". Sofort entbrennt zwischen dem Unteroffizier und dem Vizewachmeister ein Streit um die Beute, woraufhin Oberleutnant beide erschießt.
Erst nach Hofers Weggang von Hinterkaifeck verlassen auch die drei Kommandomitglieder den Hof. Sie fahren mit im Wald versteckten Fahrräder wie besprochen in Richtung Augsburg. In Taiting legen sie nach ca. 2 1/2 h Fahrt Rast in einem offenen Stall/ Scheune ein. Der Vizewachtmeister zeigt Geld und sagt über die Hinterkaifecker: ,,Das waren reiche Leute." Sofort entbrennt zwischen dem Unteroffizier und dem Vizewachmeister ein Streit um die Beute, woraufhin Oberleutnant beide erschießt.
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Oberleutnant setzt sich in Richtung Augsburg ab (Anm.: Ob er die komplette Strecke mit dem Rad oder schon vorher den Zug nahm ist nicht bekannt, die Fahrstrecke Taiting -Augsburg schätzt N. auf 1 1/2 Stunden. Oberleutnant meldete spätestens in Augsburg fernmündlich den Mord an seinen Auftragsgeber Rosner. Rosner erstattet an Ramers Bericht, der Reingruber "einnordet". Ein Kommando der Augsburger Reichswehrkaserne wird mit der Beseitigung der Leichen der getöteten Kommandomitglieder beauftragt.<br>
Oberleutnant setzt sich in Richtung Augsburg ab (Anm.: Ob er die komplette Strecke mit dem Rad oder schon vorher den Zug nahm ist nicht bekannt, die Fahrstrecke Taiting -Augsburg schätzt N. auf 1 1/2 Stunden.) Oberleutnant meldete spätestens in Augsburg fernmündlich den Mord an seinen Auftragsgeber Rosner. Rosner erstattet an Ramers Bericht, der Reingruber "einnordet". Ein Kommando der Augsburger Reichswehrkaserne wird mit der Beseitigung der Leichen der getöteten Kommandomitglieder beauftragt.<br>
Rosner empfiehlt Oberleutnant, sich ins Ausland abzusetzen. Dieser hatte ein nach dem Krieg das Militärlager bei Mertzwiller geleitet, war mit den örtlichen Gegebenheiten vertraut und seine Verlobte lebte im Elsass. Deshalb entschied er sich für Frankreich als Ziel. Er hatte seine Entlassungspapiere sowie einen Dienstausweis bei sich, wahrscheinlich auch die Beute.
Rosner empfiehlt Oberleutnant, sich ins Ausland abzusetzen. Dieser hatte ein nach dem Krieg das Militärlager bei Mertzwiller geleitet, war mit den örtlichen Gegebenheiten vertraut und seine Verlobte lebte im Elsass. Deshalb entschied er sich für Frankreich als Ziel. Er hatte seine Entlassungspapiere sowie einen Dienstausweis bei sich, wahrscheinlich auch die Beute.
Weil er mal Augenzeuge eines Schiffsunglückes bei Iffezheim war (Munitionsschiff lief auf Grund), wusste er, dass der Rhein dort maximal 2 m tief und die drei dortigen Rheinarme nicht sehr breit waren. Dies war sein Ziel für den Grenzübertritt. Dazu fuhr er von Augsburg aus mit dem Zug um 19 Uhr nach Ulm und übernachtete in einer Pension. Von dort ging es weiter nach Freudenstadt, was ca. 8 Stunden gedauert haben dürfte. In Freiburg fragte er sich durch, wo er ein gutes Kavalleriepferd bekäme. Er wurde nach Rot im Murgtal geschickt und erstand dort ein Pferd namens "Petrus"(Anm:. C. hat unabhängig von diesem Ort nach einem geeigneten und l922 schon existierenden Betrieb gesucht und stieß auf den Danielhof, der von Rot nur ca. l Km entfernt ist; Kontakt besteht. N. bestätigt, dass dieser Name Danielhof ausdrücklich in den Unterlagen auftaucht). Die Kaufquittung des Pferdes liegt vor.<br>
Weil er mal Augenzeuge eines Schiffsunglückes bei Iffezheim war (Munitionsschiff lief auf Grund), wusste er, dass der Rhein dort maximal 2 m tief und die drei dortigen Rheinarme nicht sehr breit waren. Dies war sein Ziel für den Grenzübertritt. Dazu fuhr er von Augsburg aus mit dem Zug um 19 Uhr nach Ulm und übernachtete in einer Pension. Von dort ging es weiter nach Freudenstadt, was ca. 8 Stunden gedauert haben dürfte. In Freiburg fragte er sich durch, wo er ein gutes Kavalleriepferd bekäme. Er wurde nach Rot im Murgtal geschickt und erstand dort ein Pferd namens "Petrus"(Anm:. C. hat unabhängig von diesem Ort nach einem geeigneten und l922 schon existierenden Betrieb gesucht und stieß auf den Danielhof, der von Rot nur ca. l Km entfernt ist; Kontakt besteht. N. bestätigt, dass dieser Name Danielhof ausdrücklich in den Unterlagen auftaucht). Die Kaufquittung des Pferdes liegt vor.<br>
Um nach Iffezheim zu kommen, nahm Mehnert einen Umweg von ca 80 Km in Kauf. Originalzitat N.: Er wurde in der Abenddämmerung von 3 Landstreichern angehalten, die sich an ihm gütlich halten wollten. Er hat zwar keinen von ihnen erschossen, sich aber mit der Waffe gewehrt". Vor dem eigentlichen Grenzübertritt fand nochmals ein Telefonat zwischen Oberleutnant und Rosner statt.<br>
Um nach Iffezheim zu kommen, nahm Mehnert einen Umweg von ca 80 km in Kauf. Originalzitat N.: Er wurde in der Abenddämmerung von 3 Landstreichern angehalten, die sich an ihm gütlich halten wollten. Er hat zwar keinen von ihnen erschossen, sich aber mit der Waffe gewehrt". Vor dem eigentlichen Grenzübertritt fand nochmals ein Telefonat zwischen Oberleutnant und Rosner statt.<br>
Dieser gab Oberleutnant Entwarnung, dass Alles erledigt sei und wünschte ihm Glück. Der eigentliche Grenzübertritt fand am 6./7.4.1922 um Mitternacht statt, weil Oberleutnant eine Lücke der Grenzmannschaften ausnutzte, die sich durch den Wachwechsel ergab.   
Dieser gab Oberleutnant Entwarnung, dass Alles erledigt sei und wünschte ihm Glück. Der eigentliche Grenzübertritt fand am 06./07.4.1922 um Mitternacht statt, weil Oberleutnant eine Lücke der Grenzmannschaften ausnutzte, die sich durch den Wachwechsel ergab.   


Ende.
Ende.
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