Sachverhalte: Wurde zwischenzeitlich das Vieh versorgt?: Unterschied zwischen den Versionen

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* ''"In der Bevölkerung war schon verbreitet, dass das Vieh bis zur Aufdeckung der Leichen gefüttert worden sein muss. Es ist auch in der Bevölkerung als auffallend erzählt worden, dass Lorenz Schlittenbauer nach der Aufdeckung der Leichen sofort das Vieh gefüttert habe. Er soll da in den Keller gegangen sein und Milch geholt und damit die Schweine gefüttert haben."'' [12]
* ''"In der Bevölkerung war schon verbreitet, dass das Vieh bis zur Aufdeckung der Leichen gefüttert worden sein muss. Es ist auch in der Bevölkerung als auffallend erzählt worden, dass Lorenz Schlittenbauer nach der Aufdeckung der Leichen sofort das Vieh gefüttert habe. Er soll da in den Keller gegangen sein und Milch geholt und damit die Schweine gefüttert haben."'' [12]
* ''"Vermutlich hielt sich der Täter noch einige Zeit am Tatort auf, weil den Umständen nach das Vieh im Anwesen gefüttert worden sein mußte. Die in der näheren Umgebung von Hinterkaifeck mit der Frühjahrsbestellung beschäftigten Bauern der umliegenden Ortschaften und Gehöfte nahmen, soweit festgestellt, kein Unruhigwerden des hungernden und durstenden Viehes wahr. Bekanntlich genügt das Ausbleiben einer vom Vieh gewohnten Mahlzeit, um ein kräftiges Gebrüll hervorzurufen. Dieser Umstand berechtigte zu der Annahme, daß der Täter nach seiner Tat noch eine geraume Zeit im Anwesen Gruber verblieb und das Vieh fütterte. Tatsächliche Beweise sind nach meiner Erinnerung jedoch nicht vorhanden."'' [13]
* ''"Vermutlich hielt sich der Täter noch einige Zeit am Tatort auf, weil den Umständen nach das Vieh im Anwesen gefüttert worden sein mußte. Die in der näheren Umgebung von Hinterkaifeck mit der Frühjahrsbestellung beschäftigten Bauern der umliegenden Ortschaften und Gehöfte nahmen, soweit festgestellt, kein Unruhigwerden des hungernden und durstenden Viehes wahr. Bekanntlich genügt das Ausbleiben einer vom Vieh gewohnten Mahlzeit, um ein kräftiges Gebrüll hervorzurufen. Dieser Umstand berechtigte zu der Annahme, daß der Täter nach seiner Tat noch eine geraume Zeit im Anwesen Gruber verblieb und das Vieh fütterte. Tatsächliche Beweise sind nach meiner Erinnerung jedoch nicht vorhanden."'' [13]
* ''"Der Hund befand sich im Stall bei den Kühen. Das Vieh rührte sich nicht, weil es inzwischen von Schlittenbauer gefüttert worden war."'' [14]
* ''"An einem Samstage, wenigstens muss dies nach meiner Erinnerung an einem solchen Tag gewesen sein, war ich mit dem nun verstorbenen Kaufmann Weigel aus Schrobenhausen auf der Jagd in der Gegend von Hinterkaifeck. [...] Glaublich zwischen 15 und 17 Uhr kamen wir zu dem Hof Gabriel. Ich kann mich noch erinnern, dass ich damals mit Weigel über die Ruhe im Hofe sprach. Ich weiss auch heute noch genau, dass kein Rauch aus dem Kamin des Anwesen kam, dass keine Hühner im Hofe herumliefen und daß weder ein Mensch noch ein Tier zu sehen war. Ich glaube, daß ich sogar die Bemerkung gemacht habe, ich berichtige, ich weiß bestimmt, dass ich zu Weigel gesagt habe: der Hof liegt da wie ausgestorben. Wir kamen ungefähr auf ca. 100 m zum Hof heran, ich glaube es war zwischen Wald und Hof in der Mitte. [...] Zu der Zeit, als wir in der Nähe des Hofes waren, haben wir auch kein Brüllen des Viehes wahrgenommen. Ich nehme an, daß die Ermordung der Angehörigen des Hofes einen Tag vorher erfolgte und dass nach meiner Anschauung das Vieh gebrüllt hätte, falls es nicht gefüttert worden wäre. Aus diesen Gründen haben ich und auch andere Personen angenommen, daß das Vieh von den Tätern gefüttert worden sei."'' [14]
* ''"Erzählen hörte ich, dass das Vieh nicht den Eindruck machte, als ob es schon mehrere Tage kein Futter bekommen hätte. Andererseits erzählte man auch, dass das Vieh vor Müdigkeit hätte nicht mehr brüllen können. Wer die Kühe gemolken hat, weiß ich ebenfalls nicht. Ich bin aber der Ansicht, dass das Vieh, wenn es solange nichts zu fressen bekommen hätte, stark gebrüllt hätte. Dies wäre insbesondere bei einem Kalb, welches im Schweinestall eingesperrt war, der Fall gewesen. Gerade dieser Umstand machte mir schon immer Gedanken, weil Kälber sehr laut schreien können, wenn sie eine Mahlzeit nicht gefüttert werden. "'' [14]
* ''"Der Hund befand sich im Stall bei den Kühen. Das Vieh rührte sich nicht, weil es inzwischen von Schlittenbauer gefüttert worden war."'' [15]
* ''"Bei unserem Ankommen hat das Vieh nicht gebrüllt. Ob das Vieh Futter bekommen hat, kann ich nicht sagen. Gehört habe ich, dass das Vieh hernach viel Wasser gesoffen haben soll. Es soll der ganze Brunnen ausgeschöpft worden sein. Ich nehme an, dass das Vieh infolge Durst nicht mehr brüllen konnte."'' [15]
* ''"Erzählen hörte ich, dass das Vieh nicht den Eindruck machte, als ob es schon mehrere Tage kein Futter bekommen hätte. Andererseits erzählte man auch, dass das Vieh vor Müdigkeit hätte nicht mehr brüllen können. Wer die Kühe gemolken hat, weiß ich ebenfalls nicht. Ich bin aber der Ansicht, dass das Vieh, wenn es solange nichts zu fressen bekommen hätte, stark gebrüllt hätte. Dies wäre insbesondere bei einem Kalb, welches im Schweinestall eingesperrt war, der Fall gewesen. Gerade dieser Umstand machte mir schon immer Gedanken, weil Kälber sehr laut schreien können, wenn sie eine Mahlzeit nicht gefüttert werden. "'' [15]
* ''"Das Vieh hat nicht geschrieen. Den Stall selbst habe ich in bester Ordnung gefunden, genau so wie man ihn am Abend zusammenrichtet. Meiner Anschauung nach ist es ausgeschlossen, daß vorher entweder Schlittenbauer, Siegl oder Pöll im Stalle etwas gemacht haben. Ich meine hier, daß die den Stall aufräumten, das Vieh getränkt, gefüttert und gemolken haben. Diese sind nämlich höchstens 10 Minuten vor mir an den Tatort gekommen. Es ist somit nicht möglich, daß sie vor mir, bzw. vor meinem Eintreffen den Stall gerichtet haben. Der Mist war nicht aufgeräumt. Ich hatte den Eindruck, daß während der 4 Tage das Vieh unversorgt war. Wenn nämlich das Vieh 3 - 4 Tage nichts mehr zu fressen bekommt, dann fängt es zu ruhen an und schläft."'' [16]
* ''"Bei unserem Ankommen hat das Vieh nicht gebrüllt. Ob das Vieh Futter bekommen hat, kann ich nicht sagen. Gehört habe ich, dass das Vieh hernach viel Wasser gesoffen haben soll. Es soll der ganze Brunnen ausgeschöpft worden sein. Ich nehme an, dass das Vieh infolge Durst nicht mehr brüllen konnte."'' [16]
* ''"In der Zwischenzeit versorgten Schlittenbauer, Pöll und Sigl das Vieh. Nochmals möchte ich erwähnen, daß ich nicht glauben kann, daß während der 4 Tage jemand das Vieh gefüttert hat, denn der Stall war, wie ich schon sagte sehr gut aufgeräumt."'' [16]
* ''"Das Vieh hat nicht geschrieen. Den Stall selbst habe ich in bester Ordnung gefunden, genau so wie man ihn am Abend zusammenrichtet. Meiner Anschauung nach ist es ausgeschlossen, daß vorher entweder Schlittenbauer, Siegl oder Pöll im Stalle etwas gemacht haben. Ich meine hier, daß die den Stall aufräumten, das Vieh getränkt, gefüttert und gemolken haben. Diese sind nämlich höchstens 10 Minuten vor mir an den Tatort gekommen. Es ist somit nicht möglich, daß sie vor mir, bzw. vor meinem Eintreffen den Stall gerichtet haben. Der Mist war nicht aufgeräumt. Ich hatte den Eindruck, daß während der 4 Tage das Vieh unversorgt war. Wenn nämlich das Vieh 3 - 4 Tage nichts mehr zu fressen bekommt, dann fängt es zu ruhen an und schläft."'' [17]
* ''"Es ist ohne weiteres möglich, daß die Kälber mehrere Tage ohne Futter sein können. Diese Tiere habe das Körperfett in sich, von dem sie sich, wie ich weiß, ernähren. Ich kann mich noch an 2 weitere Kälber entsinnen, die im Stalle standen. Diese machten wohl den Eindruck, daß sie bald verenden würden. Die großen Tiere im Stalle machten einen gekrümmten Rücken, dies ist ein Beweis dafür, daß es höchste Zeit war, sie zu tränken. Vorerst fraßen die Tiere gar nicht mehr, sondern verlangten nur Wasser."'' [16]
* ''"In der Zwischenzeit versorgten Schlittenbauer, Pöll und Sigl das Vieh. Nochmals möchte ich erwähnen, daß ich nicht glauben kann, daß während der 4 Tage jemand das Vieh gefüttert hat, denn der Stall war, wie ich schon sagte sehr gut aufgeräumt."'' [17]
* ''"Ob das Vieh ausgemolken war oder gefüttert wurde, weiß ich heute nicht mehr."'' [17]
* ''"Es ist ohne weiteres möglich, daß die Kälber mehrere Tage ohne Futter sein können. Diese Tiere habe das Körperfett in sich, von dem sie sich, wie ich weiß, ernähren. Ich kann mich noch an 2 weitere Kälber entsinnen, die im Stalle standen. Diese machten wohl den Eindruck, daß sie bald verenden würden. Die großen Tiere im Stalle machten einen gekrümmten Rücken, dies ist ein Beweis dafür, daß es höchste Zeit war, sie zu tränken. Vorerst fraßen die Tiere gar nicht mehr, sondern verlangten nur Wasser."'' [17]
* ''"Das Vieh im Stall zeigte sich um diese Zeit – es war gegen 8:30 Uhr etwas unruhig und brummte. Gebrüllt hat das Vieh nicht."'' [Anm: gemeint ist der Montag, 3.4.1922] [18]
* ''"Ob das Vieh ausgemolken war oder gefüttert wurde, weiß ich heute nicht mehr."'' [18]
* ""Das Vieh machte auf mich als Landwirt nicht den Eindruck, als ob es schon mehrere Tage ohne Futter war. Ich glaube sogar, dass ein Mutterkalb vorhanden war und dieses hätte bestimmt laut geschrien, wenn es eine oder mehrere Mahlzeiten nicht gefüttert worden wäre. Außerdem befanden sich auch etwa 8 Wochen alte Ferkel im Stall. Auch diese verhielten sich allgemein ruhig."" [19]
* ''"Das Vieh im Stall zeigte sich um diese Zeit – es war gegen 8:30 Uhr etwas unruhig und brummte. Gebrüllt hat das Vieh nicht."'' [Anm: gemeint ist der Montag, 3.4.1922] [19]
* ''"Die im Stall des Anwesens Gruber gestandenen 3-4 Milchkühe sind während der Tage nach der Tat gemolken worden, was daraus zu entnehmen war, dass ihr Euter normal aussah."'' [20]
* ''"Das Vieh machte auf mich als Landwirt nicht den Eindruck, als ob es schon mehrere Tage ohne Futter war. Ich glaube sogar, dass ein Mutterkalb vorhanden war und dieses hätte bestimmt laut geschrien, wenn es eine oder mehrere Mahlzeiten nicht gefüttert worden wäre. Außerdem befanden sich auch etwa 8 Wochen alte Ferkel im Stall. Auch diese verhielten sich allgemein ruhig."'' [20]
* ''""'''KHK Kolb:''' „War das Vieh offensichtlich einige Tage nicht gefüttert gewesen?‘ '''Andreas Schwaiger:''' „Der Gang war sauber zusammengekehrt gewesen. Alles ganz sauber. Die anderen haben gesagt, dass das Vieh gefüttert worden ist. Da war kein Heu gestreut gewesen im Gang drinnen und gar nichts. Das Vieh ist drinnen gewesen. Das hat schon 3 Tage ausgehalten. Wenn sie oft zum Schlachten kommen, bekommen sie auch 3 Tage nichts.“ '''KHK Kolb:''' „Hat das Vieh damals nicht gebrüllt?“ '''Andreas Schwaiger:''' „Wenn alles ruhig ist, dann schreit es schon am Anfang, wenn sie ein Kalb haben oder so etwas. Aber wenn alles ruhig ist und es ist über die Melkzeit und hört und sieht nichts, dann bleibt das Vieh ruhig liegen.“ '''KHK Kolb:''' „Also gebrüllt hat damals das Vieh nicht?“ '''Andreas Schwaiger:''' „Ich habe nichts gehört.“ '' [21]
* ''"Die im Stall des Anwesens Gruber gestandenen 3-4 Milchkühe sind während der Tage nach der Tat gemolken worden, was daraus zu entnehmen war, dass ihr Euter normal aussah."'' [21]
* ''""'''KHK Kolb:''' „War das Vieh offensichtlich einige Tage nicht gefüttert gewesen?‘ '''Andreas Schwaiger:''' „Der Gang war sauber zusammengekehrt gewesen. Alles ganz sauber. Die anderen haben gesagt, dass das Vieh gefüttert worden ist. Da war kein Heu gestreut gewesen im Gang drinnen und gar nichts. Das Vieh ist drinnen gewesen. Das hat schon 3 Tage ausgehalten. Wenn sie oft zum Schlachten kommen, bekommen sie auch 3 Tage nichts.“ '''KHK Kolb:''' „Hat das Vieh damals nicht gebrüllt?“ '''Andreas Schwaiger:''' „Wenn alles ruhig ist, dann schreit es schon am Anfang, wenn sie ein Kalb haben oder so etwas. Aber wenn alles ruhig ist und es ist über die Melkzeit und hört und sieht nichts, dann bleibt das Vieh ruhig liegen.“ '''KHK Kolb:''' „Also gebrüllt hat damals das Vieh nicht?“ '''Andreas Schwaiger:''' „Ich habe nichts gehört.“ '' [22]


== Offene Fragen/Bemerkungen ==
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