Sachverhalte: Sühneverfahren / Gerichtsverfahren Schlittenbauer Lorenz gegen Sigl Jakob: Unterschied zwischen den Versionen

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Der zuständige Bürgermeister nimmt an solchen Sühneverhandlungen teil. In diesem Fall müsste es sich um Bürgermeister [[Personen: Gall Michael | Michael Gall]] gehandelt haben, da er seit 1923 das Amt inne hatte. Er löste den Bürgermeister [[Personen: Greger Georg | Georg Greger]] ab, der 1926 nach München reiste und den Ermittler im Mordfall Hinterkaifeck [[Ermittler: Reingruber Georg | Georg Reingruber]] informierte. Über welches Verfahren Reingruber informiert wurde, ist nicht bekannt.
Der zuständige Bürgermeister nimmt an solchen Sühneverhandlungen teil. In diesem Fall müsste es sich um Bürgermeister [[Personen: Gall Michael | Michael Gall]] gehandelt haben, da er seit 1923 das Amt inne hatte. Er löste den Bürgermeister [[Personen: Greger Georg | Georg Greger]] ab, der 1926 nach München reiste und den Ermittler im Mordfall Hinterkaifeck, [[Ermittler: Reingruber Georg | Georg Reingruber]], informierte. Über welches Verfahren Reingruber von Greger informiert wurde, ist nicht bekannt. <br>
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In einem weiteren Verfahren habe Schlittenbauer Sigl vorgeworfen, dass er seinen Sohn, [[Personen: Schlittenbauer Johann | Johann Schlittenbauer]], dazu verleiten wollte, einen Meineid zu leisten. Die Art des Verfahrens wird nicht genannt. Es könnte also ein Gerichtsverfahren oder ebenfalls ein Sühneverfahren gewesen sein.
In der o.g. Aussage berichtet Schlittenbauer von einem weiteren Verfahren, bei dem Schlittenbauer Sigl vorgeworfen hatte, dass er seinen Sohn, [[Personen: Schlittenbauer Johann | Johann Schlittenbauer]], dazu verleiten wollte, einen Meineid zu leisten. Die Art des Verfahrens wird nicht genannt. Es könnte also ein Gerichtsverfahren oder ebenfalls ein Sühneverfahren gewesen sein.<br>
Da Schlittenbauer die Beschuldingung nicht beweisen konnte oder wollte, wurde er wegen falscher Anschuldigung verurteilt.
Da Schlittenbauer die Beschuldingung nicht beweisen konnte oder wollte, wurde er wegen falscher Anschuldigung verurteilt.
Schlittenbauer gab an, er hätte es beweisen können, aber Sigl hätte ihm leid getan und so nahm er die Strafe auf sich.
Schlittenbauer gab an, er hätte es beweisen können, aber Sigl hätte ihm leid getan und so nahm er die Strafe auf sich.
Lorenz Schlittenbauer gab an, er wäre 3 Mal gestraft worden. Der Hintergrund dieser Aussage und die Strafen, die er erhalten hatte, ist/sind nicht bekannt.
Lorenz Schlittenbauer gab an, er wäre 3 Mal gestraft worden. Der Hintergrund dieser Aussage und die Strafen, die er erhalten hatte, ist/sind nicht bekannt.


In der [[Zeitungsartikel: 1952-05-05 Weltbild | Weltbildausgabe]] vom 05.05.1952 erzählte Jakob Sigl den [[Weltbildjouranlisten | Weltbildjournalisten], dass er zu einer Strafe von 20 Mark verurteilt worden sei, da er von Schlittenbauer wegen Verleumdung angezeigt wurde. Er fragte ihn, wo er denn den Schlüssel her hatte, mit dem er am 04.04.1922 die Haustüre auf Hinterkaifeck aufgeschlossen hatte, um die [[Personen: Auffindungszeugen | Auffindzeugen]] Sigl und Pöll ins Haus zu lassen. Michael Pöll, der Schlittenbauer ebenfalls nach dem Schlüssel gefragt haben soll, wurde nicht angezeigt. Nach der Aussage von Jakob Sigl hatte Schlittenbauer Angst vor Pöll und deshalb hätte er nur ihn angezeigt.
In der [[Zeitungsartikel: 1952-05-05 Weltbild | Weltbildausgabe]] vom 05.05.1952 erzählte Jakob Sigl den [[Weltbildjouranlisten | Weltbildjournalisten], dass er zu einer Strafe von 20 Mark verurteilt worden sei, da er von Schlittenbauer wegen Verleumdung angezeigt wurde. Er fragte ihn, wo er denn den Schlüssel her hatte, mit dem er am 04.04.1922 die Haustüre auf Hinterkaifeck aufgeschlossen hatte, um Sigl und Pöll ins Haus zu lassen. Michael Pöll, der Schlittenbauer ebenfalls nach dem Schlüssel gefragt haben soll, wurde nicht angezeigt. Nach der Aussage von Jakob Sigl hatte Schlittenbauer Angst vor Pöll und deshalb hätte er nur ihn (Sigl) angezeigt.


[[Personen: Bley Wenzeslaus | Wenzeslaus Bley]] berichtet in seiner [[Aussagen: 1930-08-08 Bley Wenzeslaus | Aussage]] vom 08.08.1930 ebenfalls von einer Sühneverhandlung. Sigl soll gesagt haben, dass die Zeugen aus Angst vor Lorenz Schlittenbauer nicht die Wahrheit gesagt hätten.
[[Personen: Bley Wenzeslaus | Wenzeslaus Bley]] berichtet in seiner [[Aussagen: 1930-08-08 Bley Wenzeslaus | Aussage]] vom 08.08.1930 ebenfalls von einer Sühneverhandlung. Sigl soll gesagt haben, dass die Zeugen aus Angst vor Lorenz Schlittenbauer nicht die Wahrheit gesagt hätten.<br>
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== Zusammenfassung ==
Es ist nicht nachzuvollziehen, wieviele Verfahren zwischen Schlittenbauer und Sigl statt gefunden haben. Sollten die Angaben der Wahrheit entsprechen, müssten es mindestens drei Verfahren gewesen sein:
- Anzeige wegen Verleumdung im Bezug auf den Haustürschlüssel der Hinterkaifecker (Zusammenfassung Pielmayr, Interview mit Jakob Sigl in der  Weltbildzeitung);<br>
- Anzeige wegen Rufmord (Kaifecker Mörder);
- Anzeige wegen Verleitung zu einem Meineid (Johann Schlittenbauer); <br>


== Offene Fragen/Bemerkungen ==
== Offene Fragen/Bemerkungen ==
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