Sachverhalte: Die polizeilichen Ermittlungen am Beispiel der tatverdächtigen Gebrüder Bichler: Unterschied zwischen den Versionen

keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 27: Zeile 27:


Sein Bruder Karl wurde in der Wohnung des Bürgermeisters [[Aussagen: 1922-05-04 Bichler Karl|vernommen]] und wegen einer anderen Straftat festgenommen: er  machte zum Tatvorwurf die gleichen Angaben wie sein Bruder:  <i>Die Nacht vom 31.März auf 1.April 22 hielt ich mich in der Wirtschaft vom Bergmüller in Althegnenberg auf. Von einem von dem Schreinermeister Peter in Althegnenberg veranstaltetem Theaterstück, welches am 9. und 17.April zur Aufführung gelangte, fanden vorher wiederholt Proben statt, bei diesen ich auf Bestehen des Peter mitwirkte. Ob in der Nacht vom 31.März auf den 1.April eine Probe abgehalten wurde, bei der ich mitwirkte, weiß ich nicht. Ich bin aber fast täglich mit dem Baumeister Michael Huber vom Gute Lindahof nach der Arbeit etwa gegen 6 1/2 Uhr mit ihm nach Althegnenberg in die Wirtschaft zum Bergmüller gegangen. Diese meine Angaben kann sowohl Bergmüller, als auch die dortige Kellnerin “Tina“ bestätigen. </i><br>
Sein Bruder Karl wurde in der Wohnung des Bürgermeisters [[Aussagen: 1922-05-04 Bichler Karl|vernommen]] und wegen einer anderen Straftat festgenommen: er  machte zum Tatvorwurf die gleichen Angaben wie sein Bruder:  <i>Die Nacht vom 31.März auf 1.April 22 hielt ich mich in der Wirtschaft vom Bergmüller in Althegnenberg auf. Von einem von dem Schreinermeister Peter in Althegnenberg veranstaltetem Theaterstück, welches am 9. und 17.April zur Aufführung gelangte, fanden vorher wiederholt Proben statt, bei diesen ich auf Bestehen des Peter mitwirkte. Ob in der Nacht vom 31.März auf den 1.April eine Probe abgehalten wurde, bei der ich mitwirkte, weiß ich nicht. Ich bin aber fast täglich mit dem Baumeister Michael Huber vom Gute Lindahof nach der Arbeit etwa gegen 6 1/2 Uhr mit ihm nach Althegnenberg in die Wirtschaft zum Bergmüller gegangen. Diese meine Angaben kann sowohl Bergmüller, als auch die dortige Kellnerin “Tina“ bestätigen. </i><br>
Seitens der Polizei erfolgte nun die Überprüfung zu den von den Bichlers gemachten Angaben. Befragt wurden hierzu:
{|
| [[Aussagen: 1922-05-04 Huber Michael|Michael Huber]]<br> Vorarbeiter auf Gut Lindahof
|<i>So lange er hier im Dienste war, hat er den Gemeindebezirk Althegnenberg nicht verlassen. Er war stets beim Abendessen um 6 ¼ Uhr anwesend, ist dann regelmäßig jeden übernächsten Tag mit mir in die Wirtschaft zum Bergmüller nach Althegnenberg gegangen, von wo aus mir meistens Mitsamen nachhause gingen.
Ein Fahrrad stand dem Bichler nie zur Verfügung und mit der Bahn konnte er wegen der Beschränkten zeit zwischen Abendessen und dem Arbeitsbeginn um 5 Uhr früh nicht fortgekommen sein. Ich halte es für ausgeschlossen, daß es ihm möglich gewesen wäre, innerhalb der ihm zur Verfügung stehenden freien Zeit nach Hinterkaifeck zu kommen.</i>
|-
|[[Aussagen: 1922-05-04 Schneider Inozenz|Innozenz Schneider]]<br> Knecht auf Gut Lindahof
|<i>Ich kann unterdes bestätigen, daß der Knecht Karl Bichler während seiner Dienstzeit auf dem Gute Lindahof keine Nacht außer dem Hause gefehlt hat. Nachdem er bei mir auf der Kammer schlief, sah ich nie, daß sein Bett in der früh unbenutzt war.</i>
|}
Am 05.05.1922 [Berichte: 1922-05-05 Neuss Georg, Kriminalkommissär]schreibt Neuss nun abermals nach München um zu berichten, daß sich der Tatverdacht nicht erhärtet hat. <i>“on einer Festnahme wurde Abstand genommen, da sein Alibi in der kritischen Nacht durch einwandfreie Zeugen nachgewiesen wurde.“</i>
Editoren
2.918

Bearbeitungen