Dokumente: 1954-02-02 Einstellung Verfahren gegen Gump: Unterschied zwischen den Versionen

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Im Zuge der weiteren Erhebungen konnte festgestellt werden, daß Adolf Gump am 29.2.1944 in Würzburg verstorben ist, während Anton Gump in [[Orte: Ingolstadt | Ingolstadt]] lebt. Ersterer unterhielt zur Tatzeit mit der ledigen landwirtschaftlichen Arbeiterin [[Personen: Schindler Magdalena | Magdalena Stampfl], nun verheiratete Schindler in Thalhausen (Lkrs. Freising) ein Liebesverhältnis. Beide zogen durchs Land und bestritten ihren Lebensunterhalt durch Korbmachen und aus Diebstählen. Magdalena Schindler ist noch am Leben und konnte – allerdings ohne besonderes Ergebnis – vernommen werden. Anton Gump stand Ende März bis Anfang April 1922 bei der Firma Despag in Ingolstadt in Arbeit. Wie dort jedoch festgestellt werden konnte, arbeitete der Betrieb um die genannte Zeit kurz, so daß durchaus die Möglichkeit besteht, daß in den letzten Tagen der Woche nicht gearbeitet wurde.<br><br>
Im Zuge der weiteren Erhebungen konnte festgestellt werden, daß Adolf Gump am 29.2.1944 in Würzburg verstorben ist, während Anton Gump in [[Orte: Ingolstadt | Ingolstadt]] lebt. Ersterer unterhielt zur Tatzeit mit der ledigen landwirtschaftlichen Arbeiterin [[Personen: Schindler Magdalena | Magdalena Stampfl], nun verheiratete Schindler in Thalhausen (Lkrs. Freising) ein Liebesverhältnis. Beide zogen durchs Land und bestritten ihren Lebensunterhalt durch Korbmachen und aus Diebstählen. Magdalena Schindler ist noch am Leben und konnte – allerdings ohne besonderes Ergebnis – vernommen werden. Anton Gump stand Ende März bis Anfang April 1922 bei der Firma Despag in Ingolstadt in Arbeit. Wie dort jedoch festgestellt werden konnte, arbeitete der Betrieb um die genannte Zeit kurz, so daß durchaus die Möglichkeit besteht, daß in den letzten Tagen der Woche nicht gearbeitet wurde.<br><br>
Zu diesen, den Beschuldigten stark belastenden Momenten kamen im Laufe der weiteren, nach der Festnahme des Beschuldigten getätigten Erhebungen noch folgende Verdachtsmomente hinzu:<br><br>
Zu diesen, den Beschuldigten stark belastenden Momenten kamen im Laufe der weiteren, nach der Festnahme des Beschuldigten getätigten Erhebungen noch folgende Verdachtsmomente hinzu:<br><br>
a) Der Beschuldigte hat stets bestritten, die Örtlichkeit von Hinterkaifeck und die Orte Gröbern und Waidhofen zu kennen, obwohl er vier Jahre lang in dieser Gegend als landwirtschaftlicher Arbeiter beschäftigt war.<br><br>
a) Der Beschuldigte hat stets bestritten, die Örtlichkeit von [http://www.hinterkaifeck.net/timemap.1.5/Hinterkaifeck/hinterkaifeck.html Hinterkaifeck] und die Orte [[Orte: Gröbern|Gröbern]] und [[Orte: Waidhofen|Waidhofen]] zu kennen, obwohl er vier Jahre lang in dieser Gegend als landwirtschaftlicher Arbeiter beschäftigt war.<br><br>
b) Auffallend ist auch, daß er bei seiner Vernehmung sofort sagte, es sei kein Raubüberfall gewesen, weil nichts geraubt worden sei, obwohl alle Presseveröffentlichungen stets nur von einem „Raubmord“ gesprochen haben.<br><br>
b) Auffallend ist auch, daß er bei seiner Vernehmung sofort sagte, es sei kein Raubüberfall gewesen, weil nichts geraubt worden sei, obwohl alle Presseveröffentlichungen stets nur von einem [[Theorien: Raubmord|„Raubmord“]] gesprochen haben.<br><br>
c) Anfangs bestritt der Beschuldigte um die Tatzeit herum bei m Hamstern in der Schrobenhausener Gegend gewesen zu sein, während er später einräumen mußte, daß er im Herbst 1922 in einem Bauernanwesen in der Gegend von Schrobenhausen eine Gans und einen Apfel gehamstert habe. An den Ort will er sich nicht mehr erinnern können, sein Bruder habe bei dieser Gelegenheit aber nach Nordwesten gezeigt und gesagt, daß da hinten Hinterkaifeck liege. – Auch die Zeugin Schindler gibt an, daß sie 1922 mit den Gebrüdern Gump in der Schrobenhausener Gegend beim Hamstern gewesen sei.<br><br>
c) Anfangs bestritt der Beschuldigte um die Tatzeit herum bei m Hamstern in der Schrobenhausener Gegend gewesen zu sein, während er später einräumen mußte, daß er im Herbst 1922 in einem Bauernanwesen in der Gegend von Schrobenhausen eine Gans und einen Apfel gehamstert habe. An den Ort will er sich nicht mehr erinnern können, sein Bruder habe bei dieser Gelegenheit aber nach Nordwesten gezeigt und gesagt, daß da hinten Hinterkaifeck liege. – Auch die Zeugin Schindler gibt an, daß sie 1922 mit den Gebrüdern Gump in der Schrobenhausener Gegend beim Hamstern gewesen sei.<br><br>
d) Während seiner Inhaftierung Im Gerichts… Donauwörth erzählte Anton Gump einem Mitgefangenen, Strobl, daß sein Bruder der Mörder von Hinterkaifeck sei, er selbst aber mit dieser Tat nichts zu tun habe. Allerdings habe er kurz vor und nach der Tat mit seinem Bruder gesprochen.<br><br>
d) Während seiner Inhaftierung Im Gerichts… Donauwörth erzählte Anton Gump einem Mitgefangenen, Strobl, daß sein Bruder der Mörder von Hinterkaifeck sei, er selbst aber mit dieser Tat nichts zu tun habe. Allerdings habe er kurz vor und nach der Tat mit seinem Bruder gesprochen.<br><br>
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