Dokumente: 1935-02-01 Verfahrenseinstellung Pfleger: Unterschied zwischen den Versionen

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'''''Verfahrenseinstellung zugunsten Josef Pflegers'''''
'''''Verfahrenseinstellung zugunsten Josef Pflegers'''''
== Detailinformationen ==
== Detailinformationen ==
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01.02.1935
01.02.1935
=== Ort ===
=== Ort ===
Hohenwart
[[Orte: Hohenwart|Hohenwart]]
=== Art des Dokumentes ===
=== Art des Dokumentes ===
Schreiben, Umlaufverfahren
Schreiben, Umlaufverfahren
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mehrere
mehrere
=== Verfasst für ===
=== Verfasst für ===
Staatsanwaltschaft beim Landgerichts Augsburg
Staatsanwaltschaft beim Landgerichts [[Orte: Augsburg|Augsburg]]
=== Verfügbar ===
 
Staatsarchiv München
=== Quelle ===
Staatsarchiv [[Orte: München|München]], PolDir 8091b
 
== Inhalt ==
== Inhalt ==
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Betreff: [[Personen: Pfleger Josef | Pfleger, Vorname Josef]], verh. Dorfhirte in Deimhausen, B.A. Schrobenhausen, zur Zeit im A.Ger.Gefgs. Schrobenhausen in Untersuchungshaft, wegen Verdachts des sechsfachen Raubmords in [[Hinterkaifeck | Hinterkaifeck]], B.A. Schrobenhausen.<br><br>
Betreff: [[Personen: Pfleger Josef | Pfleger, Vorname Josef]], verh. Dorfhirte in [[Orte: Deimhausen|Deimhausen]], B.A.  
[[Orte: Schrobenhausen|Schrobenhausen]], zur Zeit im A.Ger.Gefgs. Schrobenhausen in Untersuchungshaft, wegen Verdachts des sechsfachen Raubmords in [[Hinterkaifeck | Hinterkaifeck]], B.A. Schrobenhausen.<br><br>


Im Nachgange zu dieser am 26.1.35 an das Amtsgericht Schrobenhausen, erstatteten Anzeige, gleichen Nr. und Betreffs, berichte ich, daß Dr. Aub in [[Orte: Hohenwart | Hohenwart]], die Zeugin [[Personen: Pfleger Maria  jun. | Maria Pfleger]] im Jahre 1934 wegen Geistesgestörtheit behandelt hat. Dr. Aub erklärte, die Pfleger sei eine hysterische Person. Er sei jederzeit bereit, wenn er vom Berufsgeheimnis entbunden werde, vor Gericht ein Sachverständigengutachten abzugeben. Dr. Aub stellt sich auf den Standpunkt, daß die Pfleger event. auch andere Personen irgend einer strafbaren Handlung bezüchtigen könne.
Im Nachgange zu dieser am 26.1.35 an das Amtsgericht Schrobenhausen, erstatteten Anzeige, gleichen Nr. und Betreffs, berichte ich, daß Dr. Aub in [[Orte: Hohenwart | Hohenwart]], die Zeugin [[Personen: Pfleger Maria  jun. | Maria Pfleger]] im Jahre 1934 wegen Geistesgestörtheit behandelt hat. Dr. Aub erklärte, die Pfleger sei eine hysterische Person. Er sei jederzeit bereit, wenn er vom Berufsgeheimnis entbunden werde, vor Gericht ein Sachverständigengutachten abzugeben. Dr. Aub stellt sich auf den Standpunkt, daß die Pfleger event. auch andere Personen irgend einer strafbaren Handlung bezüchtigen könne.
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Leute welche den Pfleger kennen, sind allgemein der Anschauung, daß Pfleger als Täter nicht in Frage kommt.
Leute welche den Pfleger kennen, sind allgemein der Anschauung, daß Pfleger als Täter nicht in Frage kommt.
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Die [[Personen: Pfleger Maria | Pfleger sen.]] wurde vor einigen Tagen von mir auch darüber befragt, daß ihre Tochter angab, es sei, als sie von der Klinik in München zurückgekehrt sei, in Hohenwart vom Raubmord von Kaifeck gesprochen worden, während sie angab, es sei, als sie von Schleißheim gekommen sei, davon gesprochen worden.<br><br>
Die [[Personen: Pfleger Maria | Pfleger sen.]] wurde vor einigen Tagen von mir auch darüber befragt, daß ihre Tochter angab, es sei, als sie von der Klinik in [[Orte: München|München]] zurückgekehrt sei, in Hohenwart vom Raubmord von Kaifeck gesprochen worden, während sie angab, es sei, als sie von Schleißheim gekommen sei, davon gesprochen worden.<br><br>


Die Pfleger gab dann an, es liege da ein Irrtum vor, wenn sie das angegeben habe. Vom Mord in Kaifeck wurde gesprochen, als sie von der Klinik aus München gekommen sei. Wenn sie zuvor anders angegeben habe, dann dürfte sie mich falsch verstanden haben.
Die Pfleger gab dann an, es liege da ein Irrtum vor, wenn sie das angegeben habe. Vom Mord in Kaifeck wurde gesprochen, als sie von der Klinik aus München gekommen sei. Wenn sie zuvor anders angegeben habe, dann dürfte sie mich falsch verstanden haben.
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Aus der Krankheitsgeschichte, ist folgendes zu entnehmen:
Aus der Krankheitsgeschichte, ist folgendes zu entnehmen:
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Die Schweinehüterehefrau Maria Pfleger, 40 Jahre alt, wohnhaft in Deimhausen Nr. 42 1/2, wurde am 18.4.1922 in der Chirurg. Klinik aufgenommen. Sie war mit einem Schreiben des Arztes [[Personen: Pointner Hand | Dr. Hans Pointner]], Hohenwart, vom 17.4.22 wegen Gallensteinkolik und Choleoystektomie vermerkt. Die Operation wurde am 28.4.1922 vorgenommen. Am 8.7.1922 wurde sie auf eigenen Wunsch entlassen. Der Entlassungsvermerk lautet: Fortbestehen einer Fistel, an den behandelnden Arzt entlassen.“
Die Schweinehüterehefrau Maria Pfleger, 40 Jahre alt, wohnhaft in Deimhausen Nr. 42 1/2, wurde am 18.4.1922 in der Chirurg. Klinik aufgenommen. Sie war mit einem Schreiben des Arztes [[Personen: Pointner Hans | Dr. Hans Pointner]], Hohenwart, vom 17.4.22 wegen Gallensteinkolik und Choleoystektomie vermerkt. Die Operation wurde am 28.4.1922 vorgenommen. Am 8.7.1922 wurde sie auf eigenen Wunsch entlassen. Der Entlassungsvermerk lautet: Fortbestehen einer Fistel, an den behandelnden Arzt entlassen.“
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II. Vorgänge, die sich auf den Fall Pfleger beziehen, liegen hier nicht vor.
II. Vorgänge, die sich auf den Fall Pfleger beziehen, liegen hier nicht vor.
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== Offene Fragen/Bemerkungen ==
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