Dokumente: 1926-11-06 Zusammenstellung des Staatsanwaltes Pielmayer: Unterschied zwischen den Versionen

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Ueber sämtlichen unteren Räumlichkeiten zog sich ein durch keine Zwischenmauer unterbrochener Boden hin.
Ueber sämtlichen unteren Räumlichkeiten zog sich ein durch keine Zwischenmauer unterbrochener Boden hin.
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Nach den Erhebungen hat der Austrägler Andreas Gruber am 30.März 1922, ein Donnerstag, vormittags noch mit dem in der Nähe ackernden Landwirt Lorenz Schlittenbauer von Gröbern und später mit Landwirt [[Personen: Stegmaier Kaspar | Kaspar Stegmeier]] von Gröbern gesprochen und ihnen mitgeteilt, dass bei ihm in der Nacht nach den in dem leichten [[Wissen: Das Wetter und die Lichtverhältnisse rund um die Tat | über Nacht gefallenen Schnee]] ersichtlichen Spuren [[Sachverhalte: Vorkommnisse vor der Tat | ein Einbruch versucht worden sein soll]], wobei die Diebe in die Motorhütte eingedrungen sein sollen, da sich in dieser noch Schneespuren fanden. Da aber die Motorhütte nur einen Zugang von aussen und keinen Zugang zu den übrigen Räumen des Anwesens hat, konnten die Diebe von da aus nicht in das Anwesen gelangen und sollen ihr Heil dann an der ausseren Futterkammertüre, das ist an der äusseren Türe zu dem Raum, der an die Motorhütte und den Stadel stösst, versucht haben! Auch soll Gruber nach den Angaben dieser Zeugen angegeben haben, dass ihm ein Hausschlüssel abgehe.<br><br>
Nach den Erhebungen hat der Austrägler Andreas Gruber am 30.März 1922, ein Donnerstag, vormittags noch mit dem in der Nähe ackernden Landwirt Lorenz Schlittenbauer von Gröbern und später mit Landwirt [[Personen: Stegmeier Kaspar | Kaspar Stegmeier]] von Gröbern gesprochen und ihnen mitgeteilt, dass bei ihm in der Nacht nach den in dem leichten [[Wissen: Das Wetter und die Lichtverhältnisse rund um die Tat | über Nacht gefallenen Schnee]] ersichtlichen Spuren [[Sachverhalte: Vorkommnisse vor der Tat | ein Einbruch versucht worden sein soll]], wobei die Diebe in die Motorhütte eingedrungen sein sollen, da sich in dieser noch Schneespuren fanden. Da aber die Motorhütte nur einen Zugang von aussen und keinen Zugang zu den übrigen Räumen des Anwesens hat, konnten die Diebe von da aus nicht in das Anwesen gelangen und sollen ihr Heil dann an der ausseren Futterkammertüre, das ist an der äusseren Türe zu dem Raum, der an die Motorhütte und den Stadel stösst, versucht haben! Auch soll Gruber nach den Angaben dieser Zeugen angegeben haben, dass ihm ein Hausschlüssel abgehe.<br><br>


In den folgenden Tagen gingen verschiedene Personen am Anwesen vorbei und bemerkten wohl eine auffallende Ruhe auf dem Anwesen; es wurde aber von niemand Anlass genommen, sich im Anwesen umzusehen, da die Anwesensbewohner überhaupt sehr zurückgezogen lebten und mit niemanden eigentlich einen Verkehr hatten. Insbesonders galt der alte Gruber als geizig und menschenscheu.<br><br>
In den folgenden Tagen gingen verschiedene Personen am Anwesen vorbei und bemerkten wohl eine auffallende Ruhe auf dem Anwesen; es wurde aber von niemand Anlass genommen, sich im Anwesen umzusehen, da die Anwesensbewohner überhaupt sehr zurückgezogen lebten und mit niemanden eigentlich einen Verkehr hatten. Insbesonders galt der alte Gruber als geizig und menschenscheu.<br><br>
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Bezüglich des Bärtl wurde behauptet, dass er ausgewandert sei; nach neueren Erhebungen ist dies nicht richtig, vielmehr soll sich Bärtl in Südbayern und zwar meist in der Landshuter Gegend herumtreiben. Trotz vielfacher Bemühungen (Ausschreibungen mit Bild, Veranstaltung von Streifen, Belohnungsaussetzung) konnte er noch nicht dingfest gemacht werden.<br><br>
Bezüglich des Bärtl wurde behauptet, dass er ausgewandert sei; nach neueren Erhebungen ist dies nicht richtig, vielmehr soll sich Bärtl in Südbayern und zwar meist in der Landshuter Gegend herumtreiben. Trotz vielfacher Bemühungen (Ausschreibungen mit Bild, Veranstaltung von Streifen, Belohnungsaussetzung) konnte er noch nicht dingfest gemacht werden.<br><br>


Der Händler [[Personen: Seidl Georg|Georg Seidl]] von Achdorf, eine vielfach vorbestrafte Persönlichkeit, ein pathologischer Lügner, lenke den Verdacht auf die Händler [[Personen: Fuchsbaumer Georg| Georg]] und [[Personen: Fuchsbaumer Franz| Franz Fuchsbaumer]von Landshut. Die Erhebungen ergaben die völlige Grundlosigkeit dieser Beschuldigung und führten dazu, dass Seidl wegen falscher Anschuldigung zur Gefängnisstrafe von 3 Monaten verurteilt wurde, die er z. Zt. in der Strafanstalt Laufen verbüßt; Strafende 26.11.26.<br><br>
Der Händler [[Personen: Seidl Georg|Georg Seidl]] von Achdorf, eine vielfach vorbestrafte Persönlichkeit, ein pathologischer Lügner, lenke den Verdacht auf die Händler [[Personen: Fuchsbaumer Georg| Georg]] und [[Personen: Fuchsbaumer Franz| Franz Fuchsbaumer]] von Landshut. Die Erhebungen ergaben die völlige Grundlosigkeit dieser Beschuldigung und führten dazu, dass Seidl wegen falscher Anschuldigung zur Gefängnisstrafe von 3 Monaten verurteilt wurde, die er z. Zt. in der Strafanstalt Laufen verbüßt; Strafende 26.11.26.<br><br>


Seidl, der während seiner zeitweisen Inhaftierung im Landgerichtsgefängnis Regensburg dem dortigen Krim.Sekretär Kliegl verschiedene Angaben bezüglich angeblicher Mordtaten gemacht hat, die sich zum Teil als richtig, zum größten Teil als erfunden erwiesen, lenkte den Verdacht später auf den Händler[[Personen:  Altstätter Leonard| Leonard Altstätter]], Landshut und den Josef Bärtl. Im Laufe der verschiedenen Vernehmungen beschuldigte er auch noch einen gewissen [[Personen: Kellner Jaroslav| Jaroslav Kellner]], einen Freund und Wandergenossen des Bärtl; ebenso einen gewissen [[Personen:  Reith unbekannt| unbekannt Reith]]und [[Personen: Beuschl unbekannt|unbekannt Beuschl]], allerdings ohne sie eigentlich anzuzeigen. Bezüglich des Reith und Beuschl konnte einwandfrei festgestellt werden, dass sie als Täter nicht in Betracht kommen.<br><br>
Seidl, der während seiner zeitweisen Inhaftierung im Landgerichtsgefängnis Regensburg dem dortigen Krim.Sekretär Kliegl verschiedene Angaben bezüglich angeblicher Mordtaten gemacht hat, die sich zum Teil als richtig, zum größten Teil als erfunden erwiesen, lenkte den Verdacht später auf den Händler[[Personen:  Altstätter Leonard| Leonard Altstätter]], Landshut und den Josef Bärtl. Im Laufe der verschiedenen Vernehmungen beschuldigte er auch noch einen gewissen [[Personen: Kellner Jaroslav| Jaroslav Kellner]], einen Freund und Wandergenossen des Bärtl; ebenso einen gewissen [[Personen:  Reith unbekannt|Reith]] und [[Personen: Beuschl unbekannt|Beuschl]], allerdings ohne sie eigentlich anzuzeigen. Bezüglich des Reith und Beuschl konnte einwandfrei festgestellt werden, dass sie als Täter nicht in Betracht kommen.<br><br>


Dringender ist der Verdacht gegen Josef Bärtl, zumal dieser Verdacht schon ohne Zutun des Seidl bestanden hatte. Auch dem Jaroslav Kellner, der ein herumziehender Dieb und Betrüger ist, könnte die Tat, oder die Teilnahme an dieser unbedenklich zugetraut werden, ebenso dem Händler Leonard Altstetter.<br><br>
Dringender ist der Verdacht gegen Josef Bärtl, zumal dieser Verdacht schon ohne Zutun des Seidl bestanden hatte. Auch dem Jaroslav Kellner, der ein herumziehender Dieb und Betrüger ist, könnte die Tat, oder die Teilnahme an dieser unbedenklich zugetraut werden, ebenso dem Händler Leonard Altstetter.<br><br>
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Seidl wurde seinerzeit mit Rücksicht auf seine ungeheuerlichen Mordanzeigen auf Veranlassung der Staatsanwaltschaft Landshut auf seinen Geisteszustand untersucht und für zurechnungsfähig erklärt. Nun haben seine Angaben aber noch vor kurzem eine gewisse Bestätigung durch Mitteilung von anderer Seite erfahren.<br><br>
Seidl wurde seinerzeit mit Rücksicht auf seine ungeheuerlichen Mordanzeigen auf Veranlassung der Staatsanwaltschaft Landshut auf seinen Geisteszustand untersucht und für zurechnungsfähig erklärt. Nun haben seine Angaben aber noch vor kurzem eine gewisse Bestätigung durch Mitteilung von anderer Seite erfahren.<br><br>


Der wegen Diebstahls im Zuchthaus befindliche Schlosser Anton Kloiber aus Sausmühle, BA Wolfstein, ist im Jahre 1922 mit einer Walburga Bengl, einem 20 jährigen Dienstmädchen als seiner Geliebten herumgezogen, wobei er seinen Unterhalt durch Diebstähle, insbesondere Fahrraddiebstähle bestritt. Im Jahre 1926 wurden beide aufgegriffen und Kloiber zu mehrjähriger Zuchthausstrafe verurteilt. Als dieser erfuhr, dass seine Geliebte bald darauf einen anderen geheiratet hatte, verfolgte er sie durch allerlei Anzeigen wegen angeblicher Kindstötung und dergleichen. Dies veranlasste schließlich die Walburga Bengl, nun verehelichte Heindl Arbeitersfrau in Regensburg, verschiedene Diebereien des Kloiber zur Anzeige zu bringen, wobei sie auch sich selbst belastete und sich wegen Hehlerei Gefängnisstrafen im Gesamtbetrag von 11 Monaten zuzog, die sie bis 13. Oktober 1926 verbüßt hat. Kloiber wurde wegen der Diebereien, welche die Heindl angezeigt hat, zu weiterer mehrjähriger Zuchthausstrafe verurteilt. Die Angaben der Heindl hatten sich im Wesentlichen überall bestätigt.<br><br>
Der wegen Diebstahls im Zuchthaus befindliche Schlosser [[Personen: Kloiber Anton|Anton Kloiber]] aus Sausmühle, BA Wolfstein, ist im Jahre 1922 mit einer Walburga Bengl, einem 20 jährigen Dienstmädchen als seiner Geliebten herumgezogen, wobei er seinen Unterhalt durch Diebstähle, insbesondere Fahrraddiebstähle bestritt. Im Jahre 1926 wurden beide aufgegriffen und Kloiber zu mehrjähriger Zuchthausstrafe verurteilt. Als dieser erfuhr, dass seine Geliebte bald darauf einen anderen geheiratet hatte, verfolgte er sie durch allerlei Anzeigen wegen angeblicher Kindstötung und dergleichen. Dies veranlasste schließlich die Walburga Bengl, nun verehelichte Heindl Arbeitersfrau in Regensburg, verschiedene Diebereien des Kloiber zur Anzeige zu bringen, wobei sie auch sich selbst belastete und sich wegen Hehlerei Gefängnisstrafen im Gesamtbetrag von 11 Monaten zuzog, die sie bis 13. Oktober 1926 verbüßt hat. Kloiber wurde wegen der Diebereien, welche die Heindl angezeigt hat, zu weiterer mehrjähriger Zuchthausstrafe verurteilt. Die Angaben der Heindl hatten sich im Wesentlichen überall bestätigt.<br><br>


Walburga Heindl erschien am 27. Oktober 1927 in Begleitung des [[Ermittler: Kliegl | Krim.Skr. Kliegl]] von Regensburg bei der Staatsanwaltschaft Neuburg und wurde vom I. Staatsanwalt eingehend vernommen. Sie gab u.a. an, dass gegen Ende März 1922 Kloiber und Bärtl, sowie Altstetter in Regensburg in einer Wirtschaft beisammen waren, woselbst ein Diebstahl oder Raub ausgemacht worden sei. Kloiber sei dann bald einige Tage abwesend gewesen und erst anfangs April 1922 wieder zurückgekommen. In der Folgezeit habe Kloiber über ziemlich viel Silbergeld, auch über verschiedene Schmuckgegenstände verfügt, einige Sachen habe er ihr geschenkt, einen Teil und insbesondere das Silbergeld habe sie in seinem Auftrag verkaufen müssen. Sie habe zwar damals sich wohl gedacht, dass diese Schmuckstücke und das Silbergeld von Diebstählen herrühre, aber noch keine Kenntnis davon gehabt, wo diese Beute erlangt worden sei. Im Juni 1922 seien sie in Zwistigkeiten geraten und habe sie sich von Kloiber trennen wollen; sie habe sich auch geweigert weitere derartige Sachen zu verkaufen; allein Kloiber habe sie nicht von sich gehen lassen und ihr gedroht, das er sie auch mit hineinbringe; denn die Sachen, die sie da verkauft habe seien in Hinterkaifeck geraubt worden. Die Trennung von Kloiber sei ihr erst nach ihrer beidseitigen Verhaftung anfangs 1923 gelungen. Kloiber habe ihr in der Zwischenzeit auch wiederholt nahegelegt nichts mehr gegen ihn auszusagen, namentlich von Hinterkaifeck zu schweigen.<br><br>
Walburga Heindl erschien am 27. Oktober 1927 in Begleitung des [[Ermittler: Kliegl | Krim.Skr. Kliegl]] von Regensburg bei der Staatsanwaltschaft Neuburg und wurde vom I. Staatsanwalt eingehend vernommen. Sie gab u.a. an, dass gegen Ende März 1922 Kloiber und Bärtl, sowie Altstetter in Regensburg in einer Wirtschaft beisammen waren, woselbst ein Diebstahl oder Raub ausgemacht worden sei. Kloiber sei dann bald einige Tage abwesend gewesen und erst anfangs April 1922 wieder zurückgekommen. In der Folgezeit habe Kloiber über ziemlich viel Silbergeld, auch über verschiedene Schmuckgegenstände verfügt, einige Sachen habe er ihr geschenkt, einen Teil und insbesondere das Silbergeld habe sie in seinem Auftrag verkaufen müssen. Sie habe zwar damals sich wohl gedacht, dass diese Schmuckstücke und das Silbergeld von Diebstählen herrühre, aber noch keine Kenntnis davon gehabt, wo diese Beute erlangt worden sei. Im Juni 1922 seien sie in Zwistigkeiten geraten und habe sie sich von Kloiber trennen wollen; sie habe sich auch geweigert weitere derartige Sachen zu verkaufen; allein Kloiber habe sie nicht von sich gehen lassen und ihr gedroht, das er sie auch mit hineinbringe; denn die Sachen, die sie da verkauft habe seien in Hinterkaifeck geraubt worden. Die Trennung von Kloiber sei ihr erst nach ihrer beidseitigen Verhaftung anfangs 1923 gelungen. Kloiber habe ihr in der Zwischenzeit auch wiederholt nahegelegt nichts mehr gegen ihn auszusagen, namentlich von Hinterkaifeck zu schweigen.<br><br>
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4. Erhebungen bewegen sich auch noch in einer anderen Richtung.<br>
4. Erhebungen bewegen sich auch noch in einer anderen Richtung.<br>


Vor wenigen Wochen wurde durch die Verrat der Geliebten eines gewissen Paul Blunder aus Neuschwätzingen (Donaumoos) bekannt, dass ein Raubüberfall der am 4. April 1922, also am Tag der Entdeckung des Kaifecker Mordes, in der Gegend von Pobenhausen unter ähnlichen Umständen wie der Kaifecker Mord verübt wurde, von Paul Blunder, Ludwig Blunder und einem gewissen Bork verübt worden sein soll. Der Verdacht fiel schon im Jahre 1922 auf die beiden Blunder; doch wurden sie nicht weiter verfolgt, da sie durch den Bork den Alibibeweis für die Zeit der Mordtat erbrachten. Bork und dessen Sohn haben nunmehr gestanden, dass die beiden Blunder damals nachts zu ihnen gekommen sind und verlangt haben, dass sie der Gendarmerie gegenüber bei Erhebungen angeben mussten, sie – die Blunder – seien abends um 8 Uhr herum längere Zeit bei ihnen – Bork – gewesen. Bork hat der Gendarmerie gegenüber anderntags diese Auskunft gegeben. Die Erhebungen zu diesem Raubmord sind noch nicht abgeschlossen. Dieser Fall legt nun die Annahme nahe, dass die beiden Blunder vielleicht auch dem Raubmord in Hinterkaifeck nicht fern stehen und dies umso mehr, als die Mitteilerin [[Ermittler: Horndasch | Horntasch]] auf Eid angegeben hat, dass ihr Paul Blunder eine eingehende Darstellung des Mordes gegeben, und ihr, als sie im Jahre 1925 an dem Platz vorübergingen, an dem das Hinterkaifecker Anwesen gestanden hat, das frühere Anwesen genau beschrieben habe, allerdings ohne anzudeuten, dass er etwa selbst beteiligt gewesen sei.<br><br>
Vor wenigen Wochen wurde durch die Verrat der Geliebten eines gewissen Paul Blunder aus Neuschwätzingen (Donaumoos) bekannt, dass ein Raubüberfall der am 4. April 1922, also am Tag der Entdeckung des Kaifecker Mordes, in der Gegend von Pobenhausen unter ähnlichen Umständen wie der Kaifecker Mord verübt wurde, von Paul Blunder, Ludwig Blunder und einem gewissen Bork verübt worden sein soll. Der Verdacht fiel schon im Jahre 1922 auf die beiden Blunder; doch wurden sie nicht weiter verfolgt, da sie durch den Bork den Alibibeweis für die Zeit der Mordtat erbrachten. Bork und dessen Sohn haben nunmehr gestanden, dass die beiden Blunder damals nachts zu ihnen gekommen sind und verlangt haben, dass sie der Gendarmerie gegenüber bei Erhebungen angeben mussten, sie – die Blunder – seien abends um 8 Uhr herum längere Zeit bei ihnen – Bork – gewesen. Bork hat der Gendarmerie gegenüber anderntags diese Auskunft gegeben. Die Erhebungen zu diesem Raubmord sind noch nicht abgeschlossen. Dieser Fall legt nun die Annahme nahe, dass die beiden Blunder vielleicht auch dem Raubmord in Hinterkaifeck nicht fern stehen und dies umso mehr, als die Mitteilerin [[Personen: Horntasch weiblich unbekannt | Horntasch]] auf Eid angegeben hat, dass ihr Paul Blunder eine eingehende Darstellung des Mordes gegeben, und ihr, als sie im Jahre 1925 an dem Platz vorübergingen, an dem das Hinterkaifecker Anwesen gestanden hat, das frühere Anwesen genau beschrieben habe, allerdings ohne anzudeuten, dass er etwa selbst beteiligt gewesen sei.<br><br>


5. Es laufen von Zeit zu Zeit Anzeigen zum Teil anonym gegen irgendwelche Persönlichkeiten als des Mordes verdächtig ein, namentlich aus Gefangenenanstalten. Auch diesen Anzeigen werden, obwohl von vorneherein wenig Aussicht auf Erfolg versprechend, jeweils geprüft, damit nichts versäumt wird.<br><br>
5. Es laufen von Zeit zu Zeit Anzeigen zum Teil anonym gegen irgendwelche Persönlichkeiten als des Mordes verdächtig ein, namentlich aus Gefangenenanstalten. Auch diesen Anzeigen werden, obwohl von vorneherein wenig Aussicht auf Erfolg versprechend, jeweils geprüft, damit nichts versäumt wird.<br><br>
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